Sonntag, 13. Januar 2013

Social-Media-Analyse: Facebook, Google+, Twitter & Co. bringen kaum Webseitenbesucher

Meine Social-Media-Analyse der letzten 12 Monate zeichnet ein noch trüberes Bild, als die Social-Media-Analyse, die ich Ende August 2012 veröffentlicht habe: Es fanden - im Vergleich zu anderen Traffic-Quellen - nur wenige Besucher über Facebook, Google+, Twitter und Pinterest zu meinen Webseiten und Blogartikeln - jedenfalls auf dem direkten Weg. Wie ist das bei anderen?

Ich habe Webseiten und Blogs zu ganz unterschiedlichen Themen - von Verbraucherthemen wie Garten oder Geld bis zu netzpolitischen und Kommunikationsthemen wie in diesem Blog. Ich wollte wissen, wie viele Besuche meiner Webseiten und Blogartikel über Verlinkungen in Social Media zustande kamen (Traffic-Analyse).

Für Webanalysen meiner eigenen Domains (Verbraucherthemen, überwiegend statische Webseiten, seit 1998 gewachsen) nutze ich Google Analytics (IP-Adressen anonymisiert).

In Google Analytics ist eine beschränkte Social-Media-Analyse enthalten, mit der man Social-Media als Traffic-Quelle für Websites und/oder Blogs untersuchen kann: Über Besucherquellen -> Soziale Netzwerke -> Netzwerkverweise erhält man eine Liste mit den sozialen Netzwerken (Facebook, Google+, Blogger, Twitter, Pinterest etc.) und der jeweiligen Anzahl der Besuche, die über sie zustande kamen. (Google Analytics wertet dabei auch Blogger, also seine eigene Plattform für Blogs, mit deren Hilfe auch dieser Blog existiert, als soziales Netzwerk.) Klickt man auf den Namen einer Social-Media-Plattform in der Liste, so erhält man eine Aufstellung der einzelnen Verweise (Links) und die dazugehörende Zahl der Besuche.

Meine Ergebnisse für die vergangenen 12 Monate:

Besucherquellen bei Verbraucherthemen (tinto und tinto-Projekte)

  • 74,43 Prozent der Besuche von tinto und tinto-Projekten kommen über eine Suche auf meine Webseiten (bzw. einige wenige Blogartikel, die in dieser Statistik enthalten sind)
    - davon 93,57 Prozent über die Google-Suche, 2,22 Prozent über Bing und 1,33 Prozent über Yahoo, 
  • 16,54 Prozent kommen über Verweise (Verlinkungen)
    Hierin sind auch die Verweise von den Social-Media-Plattformen zu meinen Webseiten enthalten. 
  • 9,03 Prozent kommen direkt - die Besucher kennen also die entsprechende URL.

Besuche, die durch Verweise von Social-Media-Plattformen (soziale Netzwerke) auf meine Webseiten zustande kamen:

1,07 Prozent der Besuche kamen durch Links von Social-Media-Plattformen (ohne Blogger) zu tinto und tinto-Projekten.

Bezogen auf die Gesamtzahl der Besuche ergibt sich folgendes Bild:
  • 0,7 Prozent der tinto-Besuche kamen durch Links von Facebook, 
  • 0,22 Prozent der Besuche über Google+, 
  • 0,08 Prozent durch Twitter und 
  • 0,01 Prozent durch Pinterest.
Besucherquellen für tinto und tinto-Projekte
Soziale Netzwerke sind bei tinto und den tinto-Projekten (fast ausschließlich statische Webseiten) im Vergleich zur Google-Suche oder den direkten Zugriffen als Traffic-Quelle fast bedeutungslos - jedenfalls auf den ersten Blick.

Besucherquellen dieses Kommunikationsthemen-Blogs

Zu den Themen dieses Blogs gehören Social Media, Suchmaschinenoptimierung (SEO), Netzpolitisches und andere Themen. In diesen Blog habe ich Google Analytics nicht eingebaut und daher nur eine rudimentärere Blogstatistik. Doch kann ich ersehen, dass hier immerhin fast 5 Prozent der Besuche über Verweise bei Google+ zustande kommen und 1,07 Prozent über Links bei Facebook.

Auch bei meinen Themenblogs wie gartensaison-gartentipps.blogspot.com oder beste-geldanlage.blogspot.com spielen Social Media eine größere Rolle als oben bei den überwiegend statischen Webseiten von tinto und tinto-Projekten.

Wie ist meine Social-Media-Analyse zu bewerten?

Meine kleine Social-Media-Analyse, eigentlich eine Traffic-Quellen-Untersuchung, ist natürlich nur ein winziger Bruchteil dessen, was alles zu einer Bewertung von Social Media für einen Freiberufler oder ein Unternehmen gehören würde.

Als Besucherquelle für meine tinto-Verbraucherthemen-Webseiten haben die Social-Media-Plattformen nicht wirklich überzeugt - von den verschiedenen Social-Media-Plattformen schnitt hier Facebook noch am besten ab. Allerdings sind die Zahlen relativ - d. h. es kann auch sein, dass, weil die Suche als Besucherquelle so erfolgreich ist, Social Media nur im Vergleich dazu schwach ist. Ich kann auf jeden Fall große Unterschiede zwischen verschiedenen Themen feststellen. Zum Beispiel: Während ich mich mit dem Thema Garten bei Facebook gut vernetzen konnte, klappt das beim Thema Geld nicht so gut - auch weil meine Ansprüche da sehr hoch sind, da ich Verbraucher aufklären möchte und nicht mit Zockerplattformen kooperieren möchte.

Im Vergleich zu den statischen Themenseiten spielen auch bei meinen Themenblogs die sozialen Netzwerke eine größere Rolle als Besucherbringer.

Auffällig ist, dass Google+ bei meinen Artikeln über Urheberrecht, Social Media und Kommunikationsthemen wesentlich wichtiger zu sein scheint als Facebook. Allerdings sollte man in diesen Vergleich nicht zu viel hineinlesen, denn ich verhalte mich in den verschiedenen sozialen Netzwerken und zu den verschiedenen Themen nicht identisch. Doch passt zu dieser Beobachtung, wie rege bei der Einführung von Communities bei Google+ der Zulauf bei Online-Marketingthemen war (wozu auch Social Media Management und Suchmaschinenoptimierung gehören) und wie schwach bei normalen Verbraucherthemen.

Interpretationsmöglichkeiten für meine Ergebnisse gibt es viele - vom Zweifel an meiner persönlichen Social-Media-Strategie bis zum Zweifel an Social Media als geeignete Besucherquelle für Websites und Blogs.

Allerdings sollte man nicht vergessen, dass erstens die Zahlen relativ sind und zweitens, dass Social Media nicht hauptsächlich dazu da sind, Besucher auf Webseiten und Blogs zu holen, sondern zur Kommunikation - von der freundschaftlichen und/oder beruflichen Vernetzung bis zu Kundenservice und Unternehmenskommunikation.

Darüber hinaus bewerten Suchmaschinen - so weit man über die Algorithmen weiß - auch die Aktivitäten von Autoren in Social Media, so dass diese zu einer besseren Platzierung von deren Artikeln in den Suchergebnissen führen können, was dann über Umwege auch zu mehr Besuchern führt - genauso wie auch die Vernetzung in Social Media zu einer Verlinkung durch andere Teilnehmer führen kann, was sich natürlich auch auf die Besucherzahlen auswirken würde.

Mich interessiert, ob andere Blogger und Webseitenbetreiber ähnliche Beobachtungen gemacht habt oder ob ich mit meinen Zahlen eine Ausnahme von einer ganz anderen Regel bin.