Dienstag, 10. Dezember 2013

2014, ich komme - mit vielen Vorhaben!

Berufliche Vorsätze für 2014
Wer sich nur treiben lässt, läuft Gefahr, nicht von der Stelle zu kommen oder sich im Kreis zu bewegen - das gilt sowohl für das Privat- als auch für das Berufsleben bzw. für den Erfolg als Freiberufler oder Selbstständiger. Die lexoffice Business-Blogparade „Ziele und Vorsätze für 2014“ ist ein guter Anlass, zu reflektieren, wie das letzte Jahr war, und die Richtung für das nächste Jahr zu bestimmen. 

Meine beruflichen Vorsätze 2014

Ich mag Listen - die sind übersichtlich und Erledigtes kann man abhaken. Meine beruflichen Vorsätze und Vorhaben für 2014 gibt es daher in Listenform. Hier sind sie:
  • Mein Name soll für Qualität und Kompetenz stehen
    Ich möchte Auftraggebern und den Menschen, mit denen ich beruflich vernetzt bin, 2014 deutlich zeigen, dass ich mich mit Themen gründlich auseinandersetze, sorgfältig arbeite und zuverlässig bin, z. B. indem ich auch meine eigenen Blogs in Zukunft weniger locker bediene als bisher, sondern sie genauso professionell gestalte und pflege, auch in sprachlicher Hinsicht auf die jeweilige Zielgruppe eingehend, wie ich dies für Kunden ganz selbstverständlich tue. 
  • Gutes Geld für gute Arbeit
    Ich liebe das Schreiben. Mich interessieren sehr viele Fachgebiete und ich habe mich in vieles eingearbeitet - mein Alter hat eben den Vorteil, dass ich dazu die nötige Lebenszeit hatte -, und all das Gelernte und Erfahrene möchte ich auch weitergeben. An meiner Freiberuflichkeit als Journalistin, Bloggerin, Texterin und technische Redakteurin bzw. der Selbstständigkeit schätze ich die freie Wahl der Themen und Auftraggeber, doch vor lauter Begeisterung für Themen verkaufte ich mich zu oft unter Wert - am schlimmsten allerdings an mich selbst für meine werbefinanzierten Online-Publikationen zu den Themen Garten, Geld und andere Themen, zu denen ich mich äußern oder mein Wissen weitergeben möchte. Die Einnahmen über Partnerprogramme und Affiliate-Plattformen sind leider viel zu gering, um den Aufwand zu kompensieren; und die Abhängigkeit von Google und Amazon gefällt mir auch nicht. Im Gegensatz dazu machen mich meine direkten Werbepartner richtig stolz - nicht nur, weil sie mich von sich aus gefunden haben, sondern weil sie oft beeindruckende Unternehmen sind, die auch angemessen bezahlen. Für 2014 nehme ich mir vor, mit den Schreib-Auftraggebern besser zu verhandeln bzw. stärker zu selektieren und mich in Zukunft aktiver auf die Suche nach guten Auftraggebern und mehr guten direkten Werbepartnern zu machen. 
  • Neues Thema: Handwerken für Einsteiger
    Obwohl ich bisher kaum einen Nagel gerade in die Wand schlagen konnte, habe ich mich im vergangenen Jahr in der Freizeit mit Wohnungsrenovierung und insbesondere Bodenverlegen befasst und bin gerade dabei, das, was ich im Internet, aus Büchern und mithilfe der Beratung im Baumarkt an Handwerkstheorie gelernt habe, mit meinen zwei linken Händen in die Tat umzusetzen: Ich hoble, schleife, säge und verlege derzeit sogar ganz alleine einen Parkettboden - und benutze all die tollen Werkzeuge und Maschinen, die man dazu braucht, zum ersten Mal in meinem Leben. Meine Erfahrungen möchte ich in mindestens einem meiner Blogs (z. B. Verbrauchermeinung) "verarbeiten" und werde mich auf die Suche nach einem oder mehreren Werbepartnern machen, die mich dabei unterstützen. 
  • Noch mehr Themen: Netz-Politisches, Umwelt und Europa sollen stärker werden
    Zwar hatte ich schon immer eine Meinung zu politischen Vorgängen, doch habe ich sie selten beruflich artikuliert. Die Aufregungen um ACTA und Urheberrecht sowie Entwicklungen im Internet haben das geändert und ich habe in meinem Blog "Text und Kommunikation" gelegentlich meine Sicht auf die Dinge dargestellt. Als mich Deutschlandradio daraufhin ermutigte, auch für das Politische Feuilleton zu schreiben und meine Beiträge im Radio vorzutragen, hat mich das damals sehr ermutigt. Weil 2013 so viel anderes anstand - z. B. die Überarbeitung meines ersten Gartenbuches -, musste ich in diesem Bereich vorübergehend etwas kürzertreten. Doch liegen mir Netz-Politisches, Umwelt und das Thema Europa sehr am Herzen und ich möchte mich auch beruflich in diesen Themen wieder stärker engagieren und entsprechenden Medien Themenvorschläge für Beiträge von mir unterbreiten. 
  • Selbstvermarktung: Ich muss noch sichtbarer werden
    Zwar bin ich bereits sehr gut vernetzt bei Twitter, Google+ (z. B. Personenprofil, meine Gartentrends-Community, tinto, Texte und Kommunikation), Facebook (z. B. Gartensaison-Hobbygärtner), Texttreff etc., aber das heißt ja nicht, dass ich nicht noch besser werden könnte. Dabei möchte ich zukünftig noch mehr Wert auf die Vernetzung außerhalb der sogenannten Sozialen Netzwerke legen, z. B. über die direkte Vernetzung mit anderen Bloggern, Unternehmen und Lesern, um die Abhängigkeit von den großen Playern im Internet zu verringern - wie schnell die mächtigen Social-Media-Plattformen ihre Unternehmenspolitik ändern, sieht man ja derzeit an Facebook, das es Unternehmensseiten immer schwerer macht, ohne Werbebuchungen von ihren Fans gesehen zu werden. 
  • Publizierung in Eigenregie
    Mir brennen einige Fachthemen, aber auch Plots für Romane und Kurzgeschichten unter den Nägeln, und da sich im Bereich Print on Demand/E-Books in den letzten beiden Jahren viel getan hat, möchte ich 2014 die Chancen für meine Themen neu evaluieren und eventuell ein oder mehrere Projekte in Angriff nehmen. 
  • Steuererklärung 2013 im Mai fertig haben
    Ich möchte meine Steuererklärung 2013 spätestens im Mai 2014 fertig haben. Ich habe nämlich letztes Jahr festgestellt, dass einige Online-Banking-Features meiner Bank sehr hilfreich bei der Erstellung der Steuererklärung sind, man aber leider nur auf die Daten der letzten 15 Monate Zugriff hat - ein guter Grund, die Steuererklärung nicht mehr wie bisher Richtung Jahresende zu verschieben. Das erleichtert dann auch die Anpassungen und Prognosen für die Sozialversicherungen.
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    Tipps rund um Steuer, Recht und Geld
  • Professionellere Tools
    Nicht nur, was Blog-Layout und Webdesign betrifft, möchte ich mich verbessern, langsam wird es auch Zeit, mich nach Profi-Tools für Kundenverwaltung und Rechnungsstellung umzuschauen, statt mit selbstgebastelten Wordpress- und Excel-Lösungen zu hantieren. Wenn ich Glück habe, gewinne ich ja noch 2013 einen der 25 lexoffice-Jahres-Accounts, die unter den Teilnehmern dieser Blogparade verlost werden :-). 
Ansonsten freue ich mich sehr auf das nächste Jahr und bin schon äußerst gespannt, was alles passieren und was neu zu lernen sein wird - denn Lernen ist für mich eines der wesentlichen und schönsten Komponenten des Lebens. Ich hoffe, ich erinnere mich daran, gelegentlich meine Richtungsweiser in diesem Blogartikel zu vergegenwärtigen, damit ich dort ankomme, wo ich ideell und finanziell hin möchte.

Eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das Jahr 2014 wünsche ich allen schon jetzt!

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Links im Artikeltext oder Links ans Ende setzen?

Einer der Vorteile von Texten im Internet oder in anderen digitalen Medien wie E-Books sind die durch Hypertext Markup Language (HTML) ermöglichten Querverweise (Hyperlinks oder kurz Links genannt). Informationen werden auf diese Art nicht nur linear dargestellt, sondern sind durch Verlinkungen miteinander vernetzt. Die Frage ist: Was ist lesefreundlicher - Links in den Fließtext einzubauen oder gesammelt ans Ende zu setzen?

In den meisten Blogartikeln und anderen Online-Veröffentlichungen werden die Links in den Fließtext gesetzt. Doch die Möglichkeit, mitten aus dem Text heraus zu anderen Dokumenten zu springen, hat auch Nachteile, vor allem, wenn ein Text viele Links enthält: Sie verleiten die Leser dazu, jede Nebenbaustelle anzuschauen und dadurch den Faden im Hauptartikel zu verlieren, und oft genug finden sie den Weg nicht mehr zurück zum Ursprungsartikel.

Ich bin als Leserin von Blogartikeln und anderen Veröffentlichungen inzwischen dazu übergangen, Texte, in denen es darum geht, Gedankengängen zu folgen, erst von vorne bis hinten durchzulesen oder zumindest soweit zu überfliegen, bis ich sicher bin, alles, was mich interessiert, auch abgegrast zu haben. Dann scrolle ich wieder nach oben und gucke, was es an Links gibt und ob da vielleicht auch der Link dabei ist, auf den ich nach dem Lesen Wert gelegt hätte. Die Scrollerei nervt mich aber ziemlich. In so einem Fall wäre es mir wesentlich lieber, erst am Ende eine Linkliste zu weiterführenden Informationen zu finden, damit ich mir das Scrollen ersparen kann. Außerdem sind im Blogartikel-Text selbst wichtige Links oft hinter blöden Linktexten verborgen und bei längeren Texten kaum wiederzufinden.

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Anders geht es mir bei Blogartikeln, die irgendetwas vorstellen - z. B. eine Liste "Die zehn besten kostenlosen Bildbearbeitungsprogramme". In so einem Fall wünsche ich mir den Link zum jeweiligen Programmanbieter o. Ä. gleich dort, wo das Programm vorgestellt wird. Bei einem Fachbuch als E-Book würde ich mir beides wünschen - die Möglichkeit zu springen, aber auch Link-Übersichten (Links aus dem Inhaltsverzeichnis, Listen mit verlinkten externen Quellen/Lesetipps etc.).

Bei meinen eigenen Blogartikeln, die ja selten über 5.000 Zeichen lang sind, bin ich dazu übergegangen, die meisten Links (Quellen und weiterführende Informationen) ans Ende zu setzen - jedenfalls dann, wenn es mir wichtig ist, dass meine Leser den ganzen Artikel lesen oder zumindest anschauen. Das beinhaltet aber auch eine gewisse Bevormundung.

Wie steht ihr als Leser dazu - nervt das oder findet ihr das in Ordnung?

Noch ein Aspekt: Nach wissenschaftlichen Anforderungen müsste man möglicherweise bei jedem Gedanken auch die Quelle der Inspiration angeben, um sich nicht irgendwann Plagiatsvorwürfen ausgesetzt zu sehen, doch würde das meiner Ansicht nach Blogartikel unlesbar machen - weshalb ich die Quellenangabe im Text nur bei gravierender Bedeutung der Quelle für meine eigenen Gedankengänge mache. Was meint ihr bzw. wie handhabt ihr das in euren Blogs?

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Mittwoch, 18. September 2013

E-Mails verschlüsseln

Seitdem dank Edward Snowden bekannt wurde, dass amerikanische und britische Geheimdienste wie die National Security Agency (NSA) und die Government Communications Headquarters (GCHQ) unsere E-Mails und Datenströme auslesen, speichern und auswerten (und uns niemand davor schützt), suchen Privatleute und Unternehmen nach Möglichkeiten, die Vertraulichkeit ihrer Internetkommunikation irgendwie selbst zu gewährleisten. Als eine Möglichkeit, Kriminellen und Geheimdiensten das Spionieren und Überwachen zu erschweren, wird E-Mail-Verschlüsselung empfohlen. Aber wie geht das und bringt das überhaupt was?

Implementierung von E-Mail-Verschlüsselung

Die, die in größeren Unternehmen arbeiten, müssen sich über die Einrichtung von Verschlüsselungsfunktionen wenig Gedanken machen. Der Administrator kriegt den Auftrag, richtet die Verschlüsselung zentral ein, es gibt ein Rundschreiben mit einer Anleitung und fertig. Aber was macht man als Privatperson oder Freiberufler? Hier werden einige Möglichkeiten vorgestellt, die theoretisch geeignet sind.

E-Mails verschlüsseln mit PGP


Ein Programm, das derzeit überall zur Verschlüsselung empfohlen wird, heißt Pretty Good Privacy (PGP). Mit PGP kann man eine Nachricht signieren, verschlüsseln oder beides. Die Signatur bescheinigt, dass die Nachricht wirklich von dem angegebenen Absender ist (Authentizität) und nach der Signierung nicht verändert wurde (Integrität). Bei der Verschlüsselung werden Nachricht und - falls vorhanden - die Signatur - komprimiert verschlüsselt.

PGP basiert auf einer Public-Key-Infrastruktur (PKI). Das bedeutet: Mithilfe einer PGP-Software erzeugt man für seine E-Mail-Adresse einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel. Hat man mehrere E-Mail-Adressen, muss man das für jede einzelne tun. Den öffentlichen Schlüssel muss man vorher den Leuten schicken, von denen man verschlüsselte Post haben will, den privaten Schlüssel hält man geheim. Und umgekehrt schicken einem die ihren öffentlichen Schlüssel, die verschlüsselte E-Mails bekommen möchten.

Eine kommerzielle Version von PGP wird von Symantec, einer amerikanischen Firma, als Symantec Desktop Email Encryption angeboten. Gnu Privacy Guard (GnuPG) ist eine freie PGP-Software, die es als Gpg4win auch für Windows gibt. (Links alle unten)

E-Mails verschlüsseln bei Microsoft Outlook (Office 2010)


Bei Microsoft Outlook (Office 2010) findet man die Signierungs- und Verschlüsselungsfunktionen in einem geöffneten Nachrichtenfenster, wenn man den Reiter Optionen anklickt, dann im Feld Verlauf (die Feldnamen stehen im unteren Bereich der Felder im Menüband) auf den kleinen Pfeil rechts unten klickt und so die weiteren Optionen öffnet. Es erscheint ein Fenster Eigenschaften. Hinter dem Button Sicherheitseinstellungen... verbirgt sich ein Fenster Sicherheitseigenschaften, in welchem man die Sicherheitseigenschaften angeben kann (z. B. Nachrichten und Anlagen verschlüsseln, die Nachricht digital signieren etc.).

Allerdings funktioniert das Verschlüsseln und Signieren laut Microsoft Online-Hilfe nur, wenn man eine digitale ID von VeriSign hat. Der entsprechende Dienst von Verisign gehört inzwischen dem amerikanischen Unternehmen Symantec. Die digitale ID für sichere E-Mail heißt nun Symantec Digital ID for Secure Email. Eine Testversion kann man 25 Tage lang kostenlos ausprobieren. Ansonsten kostet sie pro Jahr 22,95 US-Dollar.

E-Mails verschlüsseln in Mozilla Thunderbird


Wer Mozilla Thunderbird als E-Mail-Programm benutzt, kann seine E-Mails mit der Verschlüsselungssoftware Gnu Privacy Guard und der Erweiterung Enigmail verschlüsseln. Anleitungen gibt es überall im Internet (siehe auch die Links unten).

Elektronischer Dokumentenaustausch mit regify


Von regify, einem Unternehmen mit Sitz in Luxemburg, gibt es einen Service namens regimail (registered electronic mail). Als potenzieller Anwender registriert man sich bei einem der regify-Provider und nutzt den Service über das Webportal des Providers oder lädt sich die regify-Client-Software herunter. Die Software gibt es als Addins für Microsoft Outlook, Lotus Notes und Thunderbird auf Windows, als eigenständige Software für Windows, MacOS und Linux sowie als App für iPhone/iPad, Android- und BlackBerry-Geräte. Die Schlüsselverwaltung für die regify-Nachrichten liegt bei einem regify-Clearing-Service. regimail funktioniert mit jeder normalen E-Mail-Adresse. Für Privatanwender gibt es kostenlos regimail Private - der Service erlaubt bis zu 10 nicht kommerzielle Versendungen pro Monat, bei denen man eine Werbeeinblendung in Kauf nehmen muss.

Schreiben, verschlüsseln und als Anhang versenden, z. B. mit Crypditor


Anstatt eine E-Mail direkt in Outlook oder einem anderen E-Mail-Programm zu schreiben, kann man sie auch in einer Datei verfassen, diese abspeichern, verschlüsseln und als Anhang einer E-Mail versenden. Den Schlüssel zum Entschlüsseln sollte man dem Empfänger dann aber über andere Wege zukommen lassen. Crypditor ist ein kostenloser Texteditor mit Verschlüsselung von ProtectCom, einem Münchner Unternehmen, das hauptsächlich Produkte zur PC- und Netzwerküberwachung anbietet. Der Editor speichert die Information in der Programmdatei selbst. Diese kann verschickt oder auf einen USB-Stick gespeichert werden und ist nur mit dem Passwort lesbar.

Anonymität wahren


Beim Versenden einer E-Mail sind normalerweise Absender und Empfänger über die IP-Adresse erkennbar. Verhindern kann man das durch die Nutzung eines Anonymisierungsnetzwerks wie Tor (steht für "The onion router") oder eines PrivacyDongle-USB-Sticks.

Und hilft E-Mail-Verschlüsselung tatsächlich?

Die Verschlüsselung von E-Mails ist meiner Einschätzung nach nur scheinbar sicher. Selbst verschlüsselte E-Mails sind vermutlich weniger sicher als Postkarten, weil Postkarten, soweit man weiß, bisher von Kriminellen oder Geheimdiensten in Deutschland noch nicht in großem Maßstab digitalisiert und als Big Data ausgewertet werden.

Warum ich die E-Mail-Verschlüsselung für nur scheinbar sicher halte:
  • Man kann davon ausgehen, dass Verschlüsselungen, die jetzt als sicher gelten, spätestens in ein paar Jahren geknackt werden können. Wahrscheinlich lenkt man durch die Verschlüsselung erst recht die Aufmerksamkeit von Kriminellen und Geheimdiensten auf sich.
  • Amerikanische Behörden können außerdem amerikanische Unternehmen unter Druck setzen, damit diese die Schlüssel, die sie verwalten, herausgeben. Einige Serviceanbieter haben aus diesem Grund ihre Dienste bereits eingestellt, um nicht in so eine Lage gebracht werden zu können.
  • Andere Unternehmen sollen Snowden zufolge der NSA sowieso direkten Zugriff auf das Backend, also auf das System selbst, gegeben haben und mit ihr freiwillig oder gezwungenermaßen kooperieren. Beispielsweise sollen Windows-Betriebssysteme schon seit Windows 98 von der NSA mit speziellen Zugriffsystemen versehen worden sein.
  • Im Grunde genommen weiß man bei keiner Software, auch nicht der Verschlüsselungssoftware und auch bei keinem (Sicherheits-) Update, was man sich wirklich auf den Rechner holt und ob vielleicht ein Trojaner (Schnüffelprogramm) dabei ist. 
  • Trojaner lesen mit, bevor überhaupt verschlüsselt wird.
Ich kann nicht beurteilen, welche Auswirkungen die immerhin bekannte Mitarbeit der NSA an der Internetstandardisierung, an einer Sicherheitserweiterung des Linux-Kernels und den Sicherheitsfunktionen von Google's Android-System hat, und ob dadurch Verschlüsselung zur Gewährleistung von Privatsphäre sowieso zwecklos geworden ist.

Wenn es um Leben oder Tod, um Existenz oder Pleite geht, sollte man sich meiner Einschätzung nach lieber nicht auf E-Mail-Verschlüsselung verlassen.

Die Frage ist, was bleibt: persönliche Botengänge?


PS:
Von manchen Experten und Journalisten (so auch im Artikel "Der Jedermann-Code") wird Verschlüsselung empfohlen, um Kriminellen, Industriespionen und Geheimdiensten das Ausspionieren bzw. Überwachen schwer zu machen, in der Hoffnung, die sähen dann ein, dass es sich nicht lohnt, ständig das ganze Internet zu belauschen.
Das halte ich ehrlich gesagt für naiv - und für freundliche Werbung für die interviewten Kryptografen. Meiner Meinung nach wird es die Spione und Überwacher (bzw. deren Entwickler) nur anspornen, sich zu verbessern. Man sollte sich als Anwender lieber bewusst sein, dass alles, was man im Internet, oder in Anwesenheit eines mit Strom versorgten Rechners (der gelegentlich Kontakt zu anderen Rechnern oder Datenträgern hat), oder in Anwesenheit eines Smartphones im Raum tut, ausspioniert werden kann.
Ich glaube, dass es internationale Vereinbarungen geben muss und dass gleichzeitig durch Hardware-/Software-Strukturmaßnahmen dafür gesorgt werden muss, dass Internetunternehmen anderer Länder deutsche/europäische Daten in Deutschland/Europa routen und auf Servern speichern müssen (wo das für die Dienstleistung notwendig ist) und unsere Daten nach unseren Gesetzen behandelt werden müssen. Mag sein, dass das auch naiv ist, aber ich sehe keine andere Möglichkeit, damit das Internet nicht zu dem Überwachungsmonstrum wird, das sich möglicherweise manche von Anfang an gewünscht haben - was wir vor lauter blindem Idealismus nur zu dumm waren zu erkennen.

Quellen und Interessantes