Montag, 24. Oktober 2011

Das Internet hat auch Abgase

internet-vgwortAktualisiert am 27.07.2012
Und mit Abgasen meinte ich nicht nur die CO2-Emissionen, sondern vor allem die negativen Auswüchse wie Machtkonzentration, Ausbeutung, etc. im oder dank Internet und Digitalisierung.

Meine Empfindungen zum Thema Internet sind aufgewühlt. Da ist nicht mehr nur Begeisterung, sondern auch Unbehagen, nicht mehr nur Zuversicht, sondern auch ... Angst?

Seit einiger Zeit geht mir das im Kopf herum, aber ich konnte es nicht in Worte fassen und war mir auch gar nicht sicher, ob das irgendwen interessiert.

Nun hat aber Sascha Lobo einen schönen Artikel bei Spiegel Online (SPON) Meine Heimat Internet geschrieben. Beim Lesen des Artikels wurde ich an meine alten Internetzeiten in den 1990er Jahren erinnert - damals, als ich noch uneingeschränkt begeistert, wenn nicht gar besessen war, als ich es gar nicht erwarten konnte, morgens an meinen Computer zu gehen und dort zu erforschen, was und wer da draußen in den Weiten des Internets war und mich zu meinen Interessen auszutauschen: Was ist im Leben wichtig? Was macht man in der amerikanischen Bioszene gegen Blattläuse und Schnecken? Bringen Diäten überhaupt wem was? Wie kauft man eigentlich Aktien? Und wie kocht man Mangold?
Mit jedem, den ich kennenlernte, unterhielt ich mich über etwas anderes, je nach gemeinsamen Interessen - an unterschiedlichen virtuellen Orten im Internet, die ich über unterschiedliche Suchmaschinen und Verzeichnisse (Portale) fand.

Internet - so war's


Mein Weg war ein etwas anderer als der von Sascha Lobo, aber das Gefühl der Wärme und Heimat im Internet kenne ich auch sehr gut. Ich habe auch durch das Internet Gleichgesinnte, Freunde, Bekannte und sogar Lieben gefunden. Und einige sind tatsächlich Freunde fürs Leben geworden. Ich war am Anfang bei AOL, das damals damals einen einfachen Zugang zum Internet bot und in dessen internen Reich im Prinzip schon damals vieles wie in einem Social Network ablief (Foren, Chats, Konferenzen ...) - und als AOL-Scout war man zusätzlich in eine Gruppe eingebunden, die sich on- und offline vernetzte. Als der Internetzugang später auch ohne AOL einfach und preiswert möglich war, verließen ich und andere AOL - denn wofür über einen proprietären, kostenpflichtigen Bereich (damals ein Großkonzern) gehen, wenn doch da das große Internet war? Und es war ein Schritt in die Freiheit und zu unbegrenzten Möglichkeiten. (Weswegen es für mich manchmal schwierig zu begreifen ist, wieso manche der Später-Eingestiegenen zufrieden in Facebook sind und den Rest vom großen Internet kaum kennen).

The Thrill is gone?


Doch meine Begeisterung hält sich immer öfter in Grenzen: Ich mag nicht mehr "immer erreichbar" sein und die vielen Informationsströme, zu einem großen Teil zentralisiert über Angebote große amerikanischer Konzerne (Facebook, Google+), aber nicht themen-/interessensmäßig kanalisiert, lassen mich um Atem ringen. Ich brauche jetzt öfter mal eine Auszeit! Das hätte ich mir noch vor einigen Jahren nicht vorstellen können. Ist das nur das Ende einer Verliebtheit, ein Kater nach einer zu langen Party oder was? Was ist passiert?

Wie von uns Besessenen damals vorausgesehen, hat das Internet in fast alle Lebensbereiche Einzug gehalten, ist praktisches Werkzeug geworden, Medium, über das man in Echtzeit kommunizieren kann, es bietet Zugang zu Bildung weltweit, ermöglicht Preisvergleiche/Shopping ohne Grenzen und so weiter. Aber das Wichtigste: Es kann Nähe über weite Entfernungen schaffen.

Das Internet hat die Welt verändert und wird es noch weiter tun. Mit der Kommerzialisierung kann ich grundsätzlich leben, schließlich muss die Infrastruktur (z. B. die Arbeit der Entwickler) und die Informationsrecherche und -aufbereitung (Journalisten, Blogger etc.) ja irgendwie bezahlt werden, aber ...

Das Internet hat auch Abgase


Tatsächlich frage ich mich jetzt manchmal, ob andere Generationen, die den Aufstieg der Technologien ihrer Zeit (Auto, Flugzeug etc.) miterlebt haben, auch so empfunden haben, wie ich jetzt. Waren sie auch erst total begeistert und später bedrückt, als ihnen beispielsweise der Preis des Individualverkehrs wie Abgase/Luftverschmutzung, Zerstörung von Landschaft etc. bewusst wurden? Und welchen Preis nimmt man für was in Kauf?

Die schlimmsten Abgase des Internets für mich persönlich sind aktuell:

  • Cyberkriminalität
    Nicht nur nette Menschen und seriöse Unternehmen, sondern auch Terroristen, Mafia und Pädophilenringe organisieren sich bestens dank Internet. Ist Cyberkriminalität überhaupt beherrschbar, kann wenigstens so viel Schutz wie in real Life geboten werden? Und was ist der Preis dafür?
  • Cyberwars
    Staaten und Unternehmen bespitzeln sich über das Internet, von Staaten bezahlte Hackerarmeen und terroristische Hacker manipulieren Atomkraftwerke, bewaffnete Dronen u. ä. Leider keine Zukunftsvision, sondern schon Alltag.
  • Cybermobbing
    Menschen haben leider auch schlechte Eigenschaften. Und da kann das Werkzeug Internet/Social Media wie ein Katalysator wirken. Wie können potenzielle Opfer besser auf das Internet vorbereitet und geschützt werden?
  • Kommerzialisierung bis zur Perversion
    Konsumenten können dank Datensammlung und -verwertung seitens der Unternehmen bis zum letzten Tropfen kommerziell ausgelutscht werden. Inhalte sind oft nur mehr der Rahmen für Werbeplatzierung mit der Folge, dass auf Qualität nicht wirklich Wert gelegt wird, dass viel geklaut und gescraped wird. Ernsthafte Journalisten werden zu Content-Sklaven degradiert oder von solchen ersetzt. Auch die Suchergebnisseiten zeigen manchmal schon mehr Werbung als Suchergebnisse - sichtbar ist, wer zahlt oder viele bezahlen kann (siehe auch Google: Panda-Alarm). Welche Auswirkungen wird all das auf Bildung, Kultur und Gesellschaft haben?
  • Ständige Verfügbarkeit als Verpflichtung
    Burnout hat sicher viele Ursachen - neben dem Abbau sozialer Netze und der pauschalen Ächtung von Hartz-4-Empfängern durch weite Teile der Politik und Gesellschaft in den letzten Jahren halte ich auch die Verpflichtung zu ständiger Verfügbarkeit in vielen Berufen als einen der Auslöser für Burnout.
  • Zerstörung von heimischen Arbeitsplätzen, Förderung von Ausbeutung, Verödung der Stadtzentren durch E-Commerce
    Einerseits ist es toll, dass das Internet mehr Transparenz schafft und E-Commerce das Einkaufen überregional ermöglicht - günstige Preise, mehr Auswahl etc. Doch dadurch, dass die meisten Konsumenten nur das Billigste - oft in Billiglohnländern mit Kinderarbeit, ohne lästige deutsche Sicherheitsbestimmungen und mit (noch mehr) Arbeitnehmerausbeutung produziert - per Internet kaufen, gehen einheimische Produzenten und der lokale (Einzel-)Handel - also die heimischen Arbeitgeber - pleite. Wenn überwiegend im Internet gekauft wird, dann veröden auch irgendwann die Stadtzentren. Die durch den neuen Trend in Deutschland geschaffenen Arbeitsplätze wie die der Paketdienstfahrer sind größtenteils ausbeuterisch. (Interessanter Artikel: ZDF-Enthüllung: Die verlogene Empörung über Amazon, Zalando und Co.)
  • "Öse" Internet
    Wenn das Internet ausfällt (und es fällt aus, wenn der Strom ausfällt), liegt unser aller Leben in jeder Hinsicht lahm - nicht für ein paar Stunden oder Tage, sondern richtig lange. Es gibt verschiedene Katastrophen-Szenarien - z. B. Sonnenstürme, die Transformatoren über Monate lahm legen können (kein Strom, keine Heizung, kein Trinkwasser ...), die erwartete Änderung des Erdmagnetfeldes ... etc. Bitte bei Interesse selbst recherchieren. Und bitte sagt mir, dass ich nur paranoid bin - und alles, was ich darüber gelesen und gesehen habe, nur Quatsch ist.
  • Mega-Social-Networks wie Facebook und Google+/Google
    Das eine fürchte ich, weil es wie ein universeller Internetstaubsauger alles in sich hineinsaugen will, im anderen sehe ich einen Internetkraken, der über die Integration von Suche, Social-Media, Online-Marketing-Plattform, Applikationen und Daten in der Cloud alles außerhalb von Facebook beherrschen will. Ja, auch ich liebe Google als kreative Firma, aber ... ! Bei beiden: Macht und Einfluss hat, wer stark vernetzt ist oder genug Geld hat, um teure Werbung zu bezahlen. Wobei das "stark vernetzt" und "wer das Geld hat" oft auf das Gleiche hinausläuft, denn wer das Geld hat, leistet sich eben 30 Social-Media-Mitarbeiter, die für Vernetzung sorgen.
  • Ein-Kanal-Kommunikation bei den Mega-Social-Networks
    Sowohl bei Facebook als auch bei Google+ muss ich mich mit allen über alles auseinandersetzen. Wenn ich mit jemandem verknüpft bin, dann kriege ich seine Statusmeldungen, egal zu welchem Thema. Aber will ich mich mit jemandem über Politisches auseinandersetzen, weil ich mit der Person wegen Gartenfragen vernetzt bin? Nein.
  • Verknüpfung der Suche mit den Kontakten im Social Network
    Will ich bei einer Recherche für ein politisches Thema auf Seiten hingewiesen werden, die jemand gut findet, mit dem ich wegen der Begeisterung für rosa Duschhauben verknüpft bin? Nein.
  • Vernetzung als (politische) Macht an sich
    Internet/Soziale Netzwerke hat Menschen geholfen, sich zu organisieren und von totalitären Machthabern zu befreien - das ist gut. Aber ebenso beobachte ich, wie schnell sich unqualifizierte, populistische Meinungen oder nicht verifizierbare Informationen verbreiten. Auch die Mentalität "Schuld sind immer nur die anderen" verbreitet sich nach meinem Eindruck immer mehr in den Mega-Social-Networks. Kultur des Mobs? Ja, ist provokativ gemeint. Dazu kommt noch, dass nicht nur Menschen im Netz unterwegs sind, sondern auch Social Bots, die agieren, als seien sie Menschen, aber doch vor allem zur Manipulation eingesetzt werden.
  • Menschen bzw. ihre Daten als Produkt
    Datenstaubsauger für bessere Services und zur optimierten kommerziellen Ausschlachtung von der Wiege bis zur Bahre versus Datenschutz, Schutz der Privatsphäre, Schutz vor Kriminellen.
  • Großunternehmen werden reicher, Kreative werden ärmer
    Einerseits können Großunternehmen mit Monopolstellung mangels nennenswerter Konkurrenz Preise diktieren - wie Google bei den Google Adwords Preisen bzw. wie viel von den Werbeeinnahmen auf werbefinanzierten Themenseiten und Blogs der Autor/Webseitenbetreiber bekommt, der Google Adsense integriert, und wie viel Google für sich behält. Dadurch werden Monopolisten enorm reich, können sich Entwickler ohne Ende leisten und in Folge kostenlose Services anbieten - wodurch auch in diesem Markt die lästige Konkurrenz kaputtgeht. Andererseits basieren viele Service-Angebote dieser Mega-Unternehmen auf der Arbeit von anderen (Medien, Journalisten), ohne dass diese davon so viel Vorteil haben, dass Journalisten und andere Beteiligte angemessen bezahlt werden können.
  • Internet als Goldenes Kalb
    Ich krieg die Krise, wenn von einer neuen viel besseren Gesellschaft dank Internet gesprochen wird, in der Menschen friedlich und ohne feste Struktururen sich selbst organisieren, ähnlich wie bei Ameisenstaaten - statt der Pheromone haben wir ja das Internet. Also ehrlich - was rauchen die denn? Schließlich sind das im Internet Menschen so wie draußen ... Bei näherem Überlegen, gebe ich aber zu, dass es solche Visionäre braucht, denn ohne Visionen und Vordenker - manchmal eben extremer Art - gibt es keine Weiterentwicklung. Dass man sich aber kritisch mit ihren Ideen auseinandersetzen muss, zeigt der Netzdiskurs: Das Elend der Internetintellektuellen von Evgeny Morozov in der FAZ.

Aber trotzdem - bis auf den letzten Punkt, dass natürlich jeder denken soll, Visionen haben darf und Vorschläge machen soll: Je mehr ich über manche der Entwicklungen nachdenke, desto frustrierter bin ich, denn einerseits bin ich von der Entwicklung in Bezug auf die Technologien begeistert - Google macht coole Sachen - und natürlich auch nach wie vor von der privaten und beruflichen Vernetzung als Austausch zwischen Menschen, der Menschen stärker und klüger machen kann, begeistert - aber gleichzeitig fürchte ich manchmal, wir fahren da auf eine Wand zu. Ist denn diese zunehmende Machtkonzentration im Internet auf ein paar amerikanische Mega-Konzerne, die einerseits bestimmen, was überhaupt sichtbar ist (Google, Facebook), andererseits wie wir konsumieren (Amazon, Apple etc.), nicht noch schlimmer als die Macht der Banken?

Digitale Eingeborene - wir müssen kämpfen


Ich finde ja, Digital Natives sind nicht Jugendliche und junge Erwachsene, nur weil diese aufgewachsen sind, während es das Internet schon gab. Digital Natives sind meiner Meinung nach wir, die wir mit dem Internet zusammen gewachsen und zusammengewachsen sind. Wir sind hier die Eingeborenen - wir sind im Internet heimisch. Müssen wir Digital Natives nicht langsam auch gegen die Machtkonzentration im Internet wirken und auch den Nachgeborenen von dieser Gefahr erzählen - bevor wir zu den Digital Endangered gehören?

Welche Möglichkeiten haben wir? Ich fang mal mit ein paar kleinen Ideen an. Ich würde mich freuen, wenn andere ihre als Kommentare hinzufügen würden - oder ihr schreibt mir, dass ihr mich für paranoid haltet.

  • Die Vielfalt bei Social Networks unterstützen:
    Es geht nicht darum, ob Facebook, Google+, Twitter oder sonst wer besser ist für alles. Wir brauchen viele Social Networks: Xing soll bleiben, Diaspora, Twitter, kleine Berufsgruppen-Netzwerke (z. B. Texttreff, Gulp) - und ja, auch Facebook!
  • Alternative Suchmaschinen (Bing, Ecosia etc.) und Meta-Suchmaschinen (z. B. Metager) nutzen
  • Viele Browser einsetzen und nicht nur einen nutzen
  • Websites, Blogs, Foren und andere dezentrale Möglichkeiten zur Meinungsäußerung, Vernetzung und Diskussion nutzen

Aber reicht das, um - um beim Vergleich mit den Abgasen der Autos zu bleiben - die "Klimaerwärmung" zu verhindern? Kann man sich auf den guten Willen von Staaten, Unternehmen und das Gute im Menschen verlassen (rhetorische Frage)? Muss gegen Machtkonzentration nicht an gesetzlichen Stellschrauben gedreht werden - länderübergreifend? Und müssen wir da nicht langsam drauf drängen, bevor wir den Karren soweit vor die Wand gefahren haben wie beim Klimaschutz oder vor so einem Chaos stehen wie derzeit in Sachen Euroländer-Schuldenkrise/-Bankenkrise? Und müssen wir als Konsumenten nicht auch unser Verhalten stärker reflektieren und anders konsumieren?

Und das wären erst einmal nur mögliche Antworten auf nur einige der oben in der Liste erwähnten Abgase.

5 Kommentare :

  1. Ein spannender und nachdenklicher Artikel, der in großen Teilen auch mein Erleben im Netz seit Mitte der 90ger widergibt.

    Bedenklich aber, dass bei deinem Vorschlag, die "Vielfalt zu unterstützen" das eigene Blog, die selbst gehostete Homepage etc. schon gar nicht mehr vorkommt.

    Das ist für mich eins der wichtigsten Zeichen der Veränderung: dass das Wissen um die Möglichkeiten eigenständigen Publizierens (und die Lust, es zu erlernen bzw. anzuwenden) in Vergessenheit gerät. Wobei die sich schnell entwickelnden "Features" bei FB und G+ auch noch Erwartungshaltungen in Bezug auf die Interaktion mit Webseiten schafft, die kleine Blogs und "Heimseiten-Betreiber" schnell alt aussehen lassen.

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  2. Hi Claudia,

    da gebe ich dir auf jeden Fall Recht, den Punkt habe ich tatsächlich in der Aufregung (denn in mir kocht bei dem Thema das Adrenalin!) vergessen und ich setze ihn noch dazu!!!!

    Danke

    Eva

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  3. Das Internet ist einfach nur das, was jeder einzelne daraus macht. Mehr nicht.

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  4. Hallo,

    ich bewege mich ebenfalls seit vielen vielen Jahren in "digitalen (sozialen) Netzen", noch vor dem Internet per Akustikkoppler und Mailboxen, dann über Compuserve ins frühe Internet rutschend und nun in den üblichen Netzecken.

    Ein Gefühl läßt mich dabei nie los, und ich behaupte es auch mal vorsichtig hier: das "Internet" wird einfach doch noch von vielen Netz-affinen Menschen als zu, Verzeihung, wichtig angesehen. Es wird einfach "zu hoch" gehangen. Klar ist es wichtig für Länder, die Demokratie suchen und versuchen (wollen) und es ist auch enorm wichtig, wenn ich morgen gerne mit der Post eine neue Kamera haben will und enorm wichtig, wenn der Arzt mir eine Diagnose stellt und ich zu hause da noch mal nach schlagen will... aber gegessen, ausgeschieden und gestorben wird immer noch im anfassbarem Raum vor Ort.

    Wenn ich bei meinen weites teilen netzfernen Freunden mit (auch für mich so sich darstellenden) Aufregerthemen aus dem Netz ankomme, dann schauen die mich immer etwas ratlos an. Und ich denke dann: richtig... durch atmen... es ist alles wirklich nicht so groß wie im Netz, wie ich auch zuweilen denke. Hier werden Wellen sehr hoch geschrieben und verstärkt.

    Und ehrlich: ob ich einen Browser einsetze oder acht, das hat in der Vergangenheit auch nichts wirklich an meinem Leben und das meiner Umgebung geändert. Und die Überkommerzialisierung ist, so finde ich, auch nur ein Gefühl. Denn die anderen Ecken, die es früher (nur) gab, sind ja nicht weg. Der Kommerz ist nur dazu gekommen. Wieso auch nicht? Der Kommerz frisst ja hier nichts vom restlichen Internet weg.

    Das die vielen Leute gerne in ihren (kommerziell abgefederten) Netzen lesen anstelle in unseren Blogs, ist zwar betrüblich für uns, aber liegt eher daran, das die meisten Neubürger eh keine Lust haben, Blogs ab zu klappern oder Dinge wie RSS-Feeds zu nutzen. (Da verweigere ich mich ja auch schon.)

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  5. Blödsinn :P das Internet wurde zunächst als Datenautobahn fürs Militär geplant,- heute ist es fast nur zum Spielen da! ;) Kochrezepte? Mitgliederliste mit denen von MMORPGs vegleichen ^^

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