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Montag, 22. Januar 2018

Das YouTube Partnerprogramm ändert die Regeln! Drum prüfe, wer sich bindet.

Hier zeigt sich einmal mehr, wie ausgeliefert Nutzer/Kunden gegenüber Unternehmen - besonders den großen Internetplayern - sind, in diesem Fall geht es um YouTube Content schaffende Personen (YouTube Creators, Vlogger, YouTuber), die am YouTube-Partnerprogramm (YPP) teilnehmen. Aber das Prinzip ist immer das gleiche: Unternehmen locken auf ihre Plattformen mit Einnahmemöglichkeiten, kostenlosen Diensten oder anderen Vorteilen. Der interessierte Urheber/Kreativschaffende investiert Zeit und Geld ins Erlernen, in das Equipment und die Produktion von Content, in diesem Fall Video-Content. Dann nach einiger Zeit ändert das Unternehmen die Spielregeln und viele der UrheberInnen schauen plötzlich ins Ofenrohr.

Eva Schumann YouTube Channel
Als YouTuberin, die erst einige Video-Testballons hat fliegen lassen, werde ich in Kürze - wie viele Tausende anderer YouTube Creators - aus dem YouTube Partnerprogramm geworfen. Nur 1.000 neue Abonnenten bis Mitte Februar könnten mich noch retten - wie witzig. Schauen Sie trotzdem mal bei meinem YouTube Kanal vorbei, kommentieren Sie Videos, verteilen Sie Däumchen-hoch und abonnieren Sie den Kanal.
YouTube ist ein Tochterunternehmen von Google (und dieses von Alphabet). Google hat am 16. Januar 2018 angekündigt, dass nur noch am YouTube Partnerprogramm teilnehmen darf, wer in den letzten 12 Monaten mindestens 4000 Stunden Wiedergabezeit schaffte und außerdem 1.000 Abonnenten hat. Alle anderen fliegen demnächst raus und verlieren damit die Möglichkeit, ihren Content über das YPP (in Kombination mit Google Adsense) zu monetarisieren - sprich ein paar Cents mit Werbung in oder neben ihren Videos zu verdienen. Es ist zu vermuten, dass diese "unqualifizierten" YouTube Creators mit der Zeit auch immer weniger sichtbar werden, denn warum sollte YouTube Videos von ihnen zeigen, wenn sie nur an den Werbeeinnahmen der "qualifizierten" Geld mitverdienen können (die Werbeeinnahmen werden zwischen dem YouTube Creator im YPP und YouTube aufgeteilt). Es wird also noch schwieriger, sich "hochzuarbeiten".

Fairness ist etwas anderes

Ich persönlich hätte Verständnis für eine Regeländerung gehabt, wenn diese neuen Regeln für Neuaufnahmen ins YPP eingeführt werden würden - die Neuzugänge hätten von Anfang an gewusst, worauf sie sich einlassen. Aber wir haben angefangen, als andere Regeln galten und nun werden tatsächlich alle kleinen YouTube Creators zum 20. Februar 2018 aus dem YouTube Partnerprogramm geworfen und damit von der Monetarisierung ausgeschlossen. Auch wer, wie ich, auf die Kombination von Google Adsense für Blogs und andere Webseiten und YPP für die YouTube-Videos gesetzt hat, fliegt beim YPP raus - obwohl ich bei Google Adsense durch die sehr lange Partnerschaft nicht so unbedeutend bin, wie mit meinen ersten YouTube-Video-Versuchen.

Google verspielt Vertrauen

Google hat mit den neuen Regeln des YPP viele kleine YouTube Creators vor den Kopf gestoßen, die sich nun ihrer Chancen beraubt fühlen (bei Twitter kann man die Diskussionen verfolgen: #YouTube, #YPP, #YouTubePartnerProgram, #YouTubeSuckt etc.)

Google tut immer so, als sei das Unternehmen an der Zufriedenheit der Videoschaffenden und Content-Veröffentlichenden (Publisher) interessiert, so wird man als TeilnehmerIn von Google Adsense ständig nach Feedback gefragt und ob/wer Google bei der Monetarisierung Konkurrenz mache. Die Antwort liegt meiner Meinung nach auf der Hand: Google sollte an seiner Vertrauenswürdigkeit arbeiten, indem das Unternehmen Urheber/Content-Schaffende fair behandelt und Spielregeln nicht nachträglich und relativ kurzfristig ändert, wo es keine Not dafür gibt. Abgesehen davon sollte das Unternehmen mehr auf Mindestqualitätsansprüche statt auf Click Baiter setzen, die mit möglichst abartigen Titeln und Inhalten nach Zuschauern fischen, und auch gegen Contentklauer zum Schutz der Urheber besser vorgehen. Das hohe Auszahlungslimit bei Google Adsense, über das auch die Einnahmen aus dem YPP abgerechnet werden, finde ich auch grenzwertig - andere Partner- und Affiliate-Programme setzen ihre Auszahlungslimits niedriger an (Google Adsense: 70 Euro versus Affilinet: 25 Euro, Amazon.de: 50 Euro, Awin: 20 Euro).

Alternativen zum YPP für kleine YouTube Creators und andere Video-Content-Schaffende

Ich sehe vor allem folgende Möglichkeit, als Vlogger/YouTuber/Video Creator doch noch Einnahmen mit (YouTube-)Videos zu generieren. Man kann
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  • seine Videos in eigene Blogbeiträge im eigenen Blog oder in andere Webseiten einbauen. Den notwendigen Code kann man bei YouTube, Vimeo, DailyMotion oder anderen Videoplattformen, auf denen man seine Videos veröffentlicht, unter "Teilen/Einbetten" generieren. Um das eigene Video herum kann man auf eigenen Webseiten weiteren selbst erzeugten und relevanten Content sowie Werbung nach Geschmack (Google Adsense, Amazon, Affilinet, etc. oder für das eigene Fanprodukte-Angebot ["Merch"]) für Web-/Mobile Nutzer platzieren. In Zukunft bewirbt man eben nicht mehr das Video direkt auf der (YouTube) Plattform, sondern den Blogbeitrag oder die Webseite, auf welcher man das Video eingebaut hat.
  • versuchen, Sponsoren für seine Videos zu finden - ist man damit erfolgreich, muss man das allerdings im Video kenntlich machen, sonst wäre das Schleichwerbung.
  • in die Informationen zu den Videos beiYouTube kann man Werbepartnerlinks beispielsweise zu Amazon setzen - auch dies muss kenntlich gemacht werden. 
Ich kann jedoch nicht garantieren, dass es diese Möglichkeiten auch in Zukunft noch geben wird.

Zu meinen ersten Versuchen gehörte es, mit Windows Movie Maker aus einzelnen Bildern, wie hier beschrieben, ein Video für YouTube zu basteln: Making-of "Randfugen füllen"


Alternativen zu Google Adsense für Web- und Mobile Content Creators

Wer nicht nur vom YPP, sondern von Google insgesamt die Nase voll hat, weil ihm/ihr seine Teilnahme an YPP aufgekündigt wurde, hat auf seinen eigene Webseiten Alternativen zu Google Adsense,
beispielsweise

Mein Fazit

Wenn irgendwie möglich, sollte man sein "Geschäftsmodell" nie von einem einzigen Dritten abhängig machen - nicht von einem Mega-Unternehmen wie Google oder Facebook, die sehr viel Macht haben, aber auch nicht von einem kleinen Start-up-Unternehmen, das vielleicht insolvent wird, weil es keine Wachstumsfinanzierung zusammenbekommt o. Ä. Wie bei der Geldanlage, sollte man das Risiko, wo es möglich ist, lieber verteilen oder auf unangenehme Eventualitäten vorbereitet sein.

Ein weiterer Versuch (inspiriert durch einen Harvard/edX MOOC) bestand darin, mit Scratch und Camtasia Studio aus einzelnen Bildern eine Videoanleitung zu basteln


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Samstag, 18. Februar 2017

Eisiger Gegenwind bei Monetarisierung und andere Trends bei Blogs und Webseiten


Mehr Smartphone- und weniger Desktop-Nutzer, gesunkene Adsense-Werbeeinnahmen trotz höherer Besucherzahlen, verändertes Ranking bei Browsern und Social Media – das sind nur einige der Trends, die ich in meinen Blogs und bei meinen Webseiten beobachte und hier beschreibe.

Wer als BloggerIn, Web-PublisherIn oder Online-RedakteurIn eines Unternehmens oder einer Organisation Menschen informieren und/oder mit ihnen kommunizieren möchte, der muss seine Informationen inhaltlich so aufbereiten, dass sie Interesse wecken, verstanden und nach Möglichkeit weiterempfohlen werden. Doch die ganze Mühe mit der Aufbereitung von Texten, Graphiken und/oder Videos ist vergebens, wenn nicht auch die Rahmenbedingungen stimmen. Man muss herausfinden, ob die Zielgruppe/Wunschnutzer überhaupt davon erfährt und ob der Content auf dem Endgerät der Nutzer und mit seiner Technik gut konsumierbar ist.

Zeit für eine Webanalyse und Bestandsaufnahme

Um die notwendigen Daten für Vergleiche zu gewinnen, benötigt man einen Webanalysedienst, genauso auch, wenn man die Wirksamkeit von Werbemaßnahmen und Ähnlichem überprüfen will. Ich benutze den kostenlosen Dienst Google Analytics (anonymisiert, wo von mir administrierbar), der viele Möglichkeiten der Auswertung bietet, und gehe beispielsweise den folgenden Fragen nach.

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Wie finden die Seitenbesucher mein Informationsangebot?

Was haben die Seitenbesucher genutzt, um zu meinem Informationsangebot zu kommen: Suchmaschine (Organic), Direkteingabe (Direct), Link (Referral), Social Media (Social) oder anderes?

Die meisten meiner Besucher finden meine Blogartikel und andere Webinformationen
über die Suche mit Suchmaschinen (Organic Search).
Nach wie vor kommen die meisten Besucher über die organische Suche (Google, Bing, etc.). 2016 sind es anteilsmäßig etwas weniger (68,5 %, im Vorjahr 71 %), dafür sind mehr Besucher direkt gekommen, haben also meine URL gekannt oder irgendwo abgelesen.

Der Anteil, der über Social Media direkt kommt, ist bei mir mit 2,2 % immer noch klein – allerdings weiß ich nicht nicht, ob und wie der Google-Suche-Algorithmus Social-Media-Signale einbezieht. Es ist also möglich, dass meine Social-Media-Aktivitäten und die dort platzierten Links für den Anstieg der Besuche indirekt verantwortlich sind – andere Suchmaschinenoptimierung (SEO) nutze ich für meine eigenen Seiten kaum noch, nur auf Kundenwunsch. Ich lege bei meinen Artikeln vor allem Wert auf Übersichtlichkeit und Verständlichkeit, mehr als auf WDF*P*IDF und sonstiges SEO. Ich zähle keine Schlüsselwörter (Keywords) - außer ein Kunde wünscht das - und betreibe i. d. R. auch keinen Linktausch mehr.

Überraschenderweise kamen 2016 mehr Besucher über Pinterest auf meine Webseiten als über Facebook.
Apropos Social Media: Überraschend für mich ist, dass Pinterest 2016 mehr Besucher als Facebook auf meine Webseiten/Blogartikel gebracht hat – allerdings sind es sehr wenige Bilder, die sich bei Pinterest sehr stark verbreitet haben und Besucher zu wenigen Themen bringen. So viel anders ist das aber auch nicht bei denen, die über die Suchmaschinen kommen: Einige wenige Themen sind die hauptsächlichen Besucherbringer – oft auf den ersten Blick überraschend, aber dann auf den zweiten auch wieder nicht, denn es sind oft Nischenthemen oder Themen, mit denen ich schon online war, bevor die große Nachfrage und die Konkurrenz kam bzw. in die Nische noch nicht kam. Wichtig ist meiner Erfahrung nach, dass man solche Themenseiten regelmäßig überarbeitet - ich habe sie beispielsweise auf responsive umgestellt und sowohl Inhalte erweitert als auch die Werbung (vor allem die alten Amazon-Buchtipps) aktualisiert.

Welcher Gerätetyp wird von den Seitenbesuchern wie stark genutzt?

Wie viel Prozent der Nutzer kommen mit einem Highend-Mobilgerät, wie viel mit Desktop/-Computer/Notebook und wie viel mit Tablet auf meine Webseiten?

Anteilsmäßig werden die Smartphone-Nutzer (mobile) immer wichtiger. 

Bei mir haben sich von 2015 zu 2016 einige Änderungen gezeigt. Der Anteil der Smartphone-Nutzer (mobile) unter den Besuchern wuchs zu Lasten der Desktop-Nutzer (desktop). Der Anteil der Tablet-Nutzer (tablet) blieb dagegen gleich.

Wie hat sich die Monetarisierung entwickelt

Obwohl meine Seitenaufrufe und die Werbeaufrufe von Anzeigen aus dem Google-Werbenetz (andere vernachlässige ich bei diesem Vergleich) stark gestiegen sind, sind die Werbeeinnahmen aus dem Google-Werbenetzwerk gesunken – schon wieder – und das obwohl ich meine gefragtesten Blogartikel und Webseiten auf responsive umgestellt habe.

Im Vergleich zu 2015 trugen Smartphone- und Tabletnutzer 2016 anteilsmäßig mehr zu den Werbeeinnahmen bei.
In absoluten Werten kompensieren jedoch die Umsatzanteil-Anstiege bei den Mobil- und Tabletnutzern nicht den Verlust bei den Desktopnutzern! Die Werbeeinnahmen haben sich 2016 gegenüber 2015 verringert.

Woran liegt das, wenn doch die Zahl der Besucher und Seitenaufrufe stark gestiegen sind? Ich habe mir den eCPM (die Adsense-Werbeeinnahmen pro 1000 Seitenbesuchen) angeschaut. Der eCPM ist um mehr als 30 % gesunken, besonders stark bei den Desktop-Nutzern! 

Die Werbeeinnahmen pro 1000 Besuchern ist allgemein gesunken,
besonders stark bei den Desktopnutzern.
Für ein Absinken des eCPM kann es viele Gründe geben:
  • Von mir zu verantworten wären beispielsweise 
    • seltenere und schlechtere Platzierungen der Adsense-Werbung auf den Seiten (Hinweis: Ich habe auch noch andere Werbepartner, betreibe Affiliate-Werbeeinbindungen etc. siehe Geld verdienen mit dem Blog/Website),
    • ungeeignete Bannerformate etc. ausgewählt,
    • Konfigurierung möglicherweise ungünstiger (beispielsweise aus Datenschutzgründen Personalisierung abgestellt),
    • Seitenfehler (Ladezeiten etc.) durch schlechte Programmierung,
    • schlechter monetarisierbare Themen etc.
  • Vom Werbepartner, in dem Fall Google und sein Werbenetzwerk, „zu verantworten“ wären beispielsweise:
    • keine thematisch passende Werbung im Pool,
    • Werbung nicht ansprechend (Optik, Formulierung etc.),
    • die Werbeeinblendungen laden zu lange,
    • andere Fehler bei der Codierung (Flash) und Übertragung der Werbung,
    • schlechtere Preise für Publisher bei Google Adsense, vielleicht weil Google selbst schlechtere und/oder weniger Kunden hat, vielleicht weil kleinere Beteiligung der Publisher am Werbeerlös etc.
Das sind Fragen, denen man dann im Einzelnen nachgehen muss/müsste. Manchem kann man mit der CTR (Klick-Through-Rate) und anderen Auswertungen des Webanalysedienstes auf die Spur kommen, bei anderem benötigt man Tools von außerhalb wie Ladezeitenmessung, die Verfolgung der HTTP headers (wie die Seite mit externen Quellen beim und nach dem Laden kommuniziert) etc.

Normalerweise erhält Werbung von Google Adsense bei mir erst einmal einen sehr guten Platz. Erst wenn ich merke, dass mir die Werbung, die automatisiert eingeblendet wird, nicht gefällt oder zu langsam lädt, dann tausche ich den Platz mit einer Affili.net-Werbung o. Ä., die vorher weiter hinten platziert war.

Welche Browser werden genutzt?

Google's Chrome Browser liegt auch bei mir inzwischen in Führung.
2015 war bei meinen Besuchern noch Firefox der meist genutzte Browser. Doch im letzten Jahr hat Google Chrome einen enormen Sprung nach vorne getan und hat alle abgehängt. Chrome liegt nun mit 34,39 % in Führung, gefolgt von Safari mit 24,22 % und Firefox mit 21,65 Prozent. Der Microsoft Internet Explorer ist nun mit nur noch 11,91 % auf Platz 4, Opera ist weit abgeschlagen mit 1,18 % auf Platz 7. Ich persönlich bin immer noch Multi-Browser-User.

Man sollte und könnte auch beim Thema Browser noch viel mehr ins Detail gehen: Zeigen sich unterschiedliche Verhalten hinsichtlich Besuchsdauer pro Seite, Weiterklicken innerhalb meines Angebots, Verlassen meines Angebots, Werbeeinnahmen auf diesen Seiten etc. abhängig vom benutzten Browser? Dementsprechend müsste man die Seiten möglicherweise für manche Browser optimieren. Doch das würde jetzt hier zu weit führen, ich wollte nur ein paar grundsätzliche Trends zeigen, die ich bei mir beobachte.

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Beobachten Sie/ihr bei Ihren/euren Blogs und Websites ähnliche Entwicklungen?



Mittwoch, 26. August 2015

Weniger Werbeeinnahmen bei mobilen Besuchern?

Seit einiger Zeit beobachte ich, dass meine Werbeeinnahmen bei tinto und tinto-Projekten trotz erfreulicher Zunahme der Seitenbesucher sinken. Nicht unwichtig, wenn das Bloggen zum Lebensunterhalt beitragen soll. Als eine mögliche Ursache habe ich die zunehmende Nutzung von Ad-Blocker-Software ausgemacht, siehe Ad Blocking stark zunehmend. Eine andere Ursache könnte der zunehmende Anteil von mobilen Besuchern sein: Nutzer, die mit dem Smartphone oder einem Tablet im Web unterwegs sind, bringen zwar Traffic, aber möglicherweise weniger Werbeeinnahmen als Desktop-Nutzer.

Eine Veröffentlichung bei Statista deutet auf Erschreckendes hin - nämlich, dass der Traffic bereits zu einem Großteil auf mobile Visits zurückzuführen ist, jedoch nur ein wesentlich kleinerer Teil der Werbeeinnahmen. Gleichzeitig verbreitet der Online-Werbemarkt aber, dass die mobile Werbung auf der Überholspur sei. Kann man sich das als Publisher dann überhaupt wünschen?

Doch zu den Zahlen: Bei Bild.de sind 41 Prozent der Seitenbesucher mobile Nutzer (Smartphones + Tablets), aber sie generieren nur 20 Prozent der Brutto-Werbeerlöse. Noch schlechter sieht es bei Focus.de, Spiegel.de und T-Online.de aus.
Infografik: Mobile Shift „schmerzt“ unterschiedlich stark | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Könnte das auch bei mir eine der Ursachen sein, warum die Werbeeinnahmen trotz vieler Anstrengungen und zunehmender Besucherzahlen eher sinken? Ich grub in meinen eigenen Statistik-Daten - Google Analytics gekoppelt mit Adsense machen es einfach -, um sie mit den Ergebnissen obiger Online-Medien zu vergleichen.

Mein Resultat für den vergangenen Monat (nur auf Adsense-Einnahmen bezogen): Der Anteil der mobilen Nutzer (Smartphone- und Tablet-Nutzer) am Traffic beträgt bei mir inzwischen 45,01 Prozent bei einem Anteil am Werbeumsatz von 38,14 Prozent.

Anteil Seitenbesuche (Visits) und Anteil Werbeeinnahmen an gesamten Visits/Werbeeinnahmen
für Desktop- und Mobile-Nutzer (Smartphone + Tablet) bei tinto und tinto-Projekten
Das Ergebnis ist im Vergleich also gar nicht so unerfreulich: Auch wenn die 55 Prozent Desktop-Besucher für 61,86 Prozent der Werbeeinnahmen sorgen, sind die 45,01 Prozent mobilen Nutzer (Smartphone und Tablet) immerhin für 38,14 Prozent der Werbeeinnahmen verantwortlich. (Nachtrag: Leider verstärkte sich der Trend seitdem: Meine Besucherzahlen steigen und die Werbeeinnahmen - vor allem Google Adsense - fallen.)

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Ich wollte es dann noch etwas genauer wissen und habe Desktop-, Smartphone (mobile) und Tablet-Nutzer und ihren jeweiligen Anteil am Werbeumsatz miteinander verglichen.

Anteil Seitenbesuche (Visits) und Anteil Werbeeinnahmen an gesamten Visits/Werbeeinnahmen
für Desktop-, Smarthphone- und Tablet-Nutzer bei tinto und tinto-Projekten
Tatsächlich ist der Anteil am Werbeumsatz bei den Tablet-Nutzern größer als ihr Anteil am Traffic.

Ich führe das vergleichsweise gute Ergebnis meiner Webseiten bezüglich der mobilen Nutzer, besonders der Tablet-Nutzer, darauf zurück, dass ich meine beliebtesten Seiten bereits auf responsive Webdesign umgestellt habe - und zwar so, dass bei kleineren Fenstern/Bildschirmen nicht nur die Inhalte automatisch anders angeordnet und Bilder verkleinert werden, sondern automatisch auch andere (kleinere) Werbebanner-Formate verwendet werden, die sich zwischen die Inhalte schieben. Man kann das hier auf der Seite Hochbeet bauen - so geht das! anschauen (einfach das Fenster zusammen-/auseinanderschieben).

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Das ist natürlich nicht mehr als eine Momentaufnahme von Durchschnittswerten vieler Webseiten. Wie gut die Monetarisierung einer Seite oder eines Blogartikels funktioniert, hängt neben der Position in den Suchmaschinen-Suchergebnissen bzw. anderen gut gepflegten Wegen, wie die Besucher kommen, immer auch vom Thema sowie dem Werberpool (für das Thema bzw. bei personalisierter Werbung für das Nutzerprofil) und deren Adwords-(Preis-)Konfigurationen für die jeweiligen Bannerformate ab.

Mich würde interessieren, wie es anderen kleinen Publishern wie mir diesbezüglich geht - vielleicht mag der ein oder andere aus dem Nähkästchen plaudern.

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Freitag, 14. August 2015

Ad Blocking stark zunehmend - Zeit zum Umdenken

2015 wird Ad Blocking (das Verhindern von Werbeanzeigen durch eine Werbeblocker-Software) die Publisher 22 Milliarden US-Dollar an Einnahmen kosten, so schreibt das Pagefair Team in seinem Blog. Das ist viel Geld, das Bloggern, Journalisten und Unternehmen, die Informationen, Unterhaltung und andere Inhalte veröffentlichen und dies mit Werbung finanzieren, fehlt. 

In den letzten 12 Monaten sei das Ad Blocking weltweit um 41 Prozent gestiegen. In Deutschland liege die Ad-Blocking-Verbreitung bei 25 Prozent. (Kein Wunder also, dass meine Werbeeinnahmen sinken, obwohl sich meine Besucherzahlen positiv entwickeln.) Vor allem unter den Nutzern des Google-Chrome-Browsers nahmen die Ad-Blocker-Verwender zu, weil sich die entsprechenden Erweiterungen besonders leicht installieren lassen.

Warum nutzen Menschen Ad-Blocker-Software?

Da gibt es einerseits die, die von Werbung grundsätzlich genervt sind und sich das Recht nehmen, die aufgerufene Webseite mittels ihrer Browser-Erweiterung zu verändern und die Inhalte von der Werbung "zu befreien". Einige machen sich nicht weiter einen Kopf darum, wovon die Publisher der ansonsten kostenlosen Angebote dann leben sollen, andere entwickeln Philosophien, warum für sie im Internet sowieso alles kostenlos sein sollte. Auf ihre Gründe angesprochen, gibt es bei einigen wenigen Nutzern durchaus nachvollziehbare Argumente gegen Werbung, wie sie aktuell modern ist:
  • Werbung sei oft zu penetrant
    Anzeigen schieben sich über die Inhalte oder es öffnen sich ungefragt zusätzliche Fenster
  • man wolle das Tracking und Datensammeln der Advertiser verhindern 
  • Malvertising
    Schadsoftware im Advertising Code nicht ausgeschlossen
  • schnellerer Seitenaufbau ohne Werbung

Warum die Ad-Blocker-Argumente bei mir nicht zünden

Zugegeben: Es gibt nervige Webseiten mit Pop-up-, Pop-under- und was weiß ich für Anzeigen -, aber niemand muss sie besuchen! Man kann nach einem anderen nutzerfreundlicheren Informationsanbieter suchen.

Ich persönlich sehe eine öffentlich zugängliche Webseite, so wie sie ist, als ein Angebot an mögliche Besucher, das sie annehmen (nutzen) können oder eben nicht. Zum "Vertrag" gehört: Inhalt gegen das Werbung-aushalten (alternativ gibt es Webseiten mit Bezahlschranke und solche, die komplett kostenlos und ohne Werbung sind). Wenn eine Seite nach meinem Geschmack zu viel nervige Werbung enthält oder mir das Verhältnis von Werbung zu Inhalt/dessen Qualität nicht passt, dann habe ich die Freiheit, diese Seite nicht mehr zu besuchen beziehungsweise sie zu verlassen.

Warum ich meinen Pop-up-Blocker deaktiviert habe

Ich muss zugeben: Bis vor kurzem hatte ich auch in einem meiner Browser den integrierten Pop-up-Blocker aktiviert, denn ich war bei Recherchen mehrere Male auf Webseiten gelandet, die mit jedem Fenster, das ich schloss, einfach ein neues öffneten - es war wie eine Entmündigung. Tatsächlich habe ich in solchen Situationen aus Panik, ich könnte mir Malware eingefangen haben, den Rechner ausgeschaltet. Doch waren solche Erlebnisse sehr seltene Ausnahmen - Webpublisher, die so etwas programmieren (lassen), sind nicht seriös. Ich weiß auch nicht, ob Ad-Blocker- oder Pop-up-Blocker-Software tatsächlich vor Malvertising schützen, denn solche Software enthält meist eine Whitelist mit Firmen, die dafür bezahlen, darin gelistet und nicht ausgeblendet zu werden - so viel auch zur Fairness und "Sauberkeit".

Nach reichlichem Überlegen über die Ad-Blocking-Situation und die Nachteile für die Inhalteproduzenten und Publisher habe ich auch die Pop-up-Blocker wieder deaktiviert. Ich habe mich dafür entschieden, für Inhalte zu bezahlen - wenn sich eine Webseite über Werbung finanziert, indem ich mich von deren Werbung bespaßen lasse. Oder eben nicht: Seiten, die mir durch nervige Features wie übertriebene Werbung oder inhalteüberdeckende Aufforderungen, sie zu liken, den Newsletter zu abonnieren und anderes mehr, unangenehm auffallen, nicht mehr zu besuchen. Ich verfahre so, weil ich nur das fair finde.

Besucher, die Ad Blocker nutzen, verbannen?

Ad-Blocker-Nutzer kann man zwar mit etwas Code von seinen Webseiten verbannen - entsprechende Anleitungen findet man im Internet - , aber dadurch schadet man auch sich selbst, denn man reduziert seine Reichweite mit weiteren negativen Konsequenzen für die eigene Website. Und nicht jeder Nutzer von Ad-Blockern ist sich der Folgen seines Tuns bewusst und sollte vor den Kopf gestoßen werden beziehungsweise hat er/sie möglicherweise eine nachvollziehbare Abneigung gegen das Tracken und all die tollen Features der schönen neuen Online-Werbewelt. Als Webseitenbetreiber oder Blogger kann man ansonsten nur höflich auf alternative Möglichkeiten der Unterstützung des Autors/Publishers hinweisen - wobei es leider immer noch problematisch ist, Kleinstbeträge für einzelne Blogbeiträge bezahlen/spenden zu lassen (Micropayment/Mikrobezahlung) - nicht jeder hat Flattr.

Treibt die Werbeindustrie unsere Besucher mit personalisierter (Retargeting-)Werbung zum Ad Blocking?

Angesichts der zunehmenden Ad-Blocker-Verwender sollten sich Advertiser und Online-Werbeindustrie im Interesse aller fragen, ob man nicht einen Gang zurückschalten sollte und Publishern auch wieder herkömmliche statische Werbung (simple Grafik-Banner mit einfachem Link) zur Verfügung stellt. Besonders die personalisierte/Retargeting-Werbung empfinden viele als nervig - Publisher, weil sie keine Kontrolle haben, was auf ihrer Webseite eingeblendet wird (ich bevorzuge beispielsweise hochwertige, zu meinem jeweiligen Thema passende Werbung) und wie lang die Ladezeit ist, und Online-Nutzer, weil sie genervt sind, wochenlang auf allen Webseiten die Unterwäsche gezeigt zu bekommen, die sie längst gekauft haben - daran hapert die Retargeting-Werbung nämlich: Sie bekommt nicht mit, wenn der Einkauf bereits erledigt ist und zeigt die Produkte wochenlang immer wieder, die man sich einmal - vielleicht nur aus Recherchegründen - angeguckt hat. Ganz abgesehen davon, dass man sich und sein Privatleben permanent verfolgt und ausspioniert fühlt.

Ich denke schon, dass sich die Werbeindustrie fragen sollte, ob sie nicht zu einseitig denkt, wenn sie Tracking und Personalisierung der Werbeeinblendungen immer stärker vorantreibt und die werbetreibenden Unternehmen mit Versprechen der Zielgruppengenauigkeit lockt. Was nutzt es, wenn die Werbung zielgenau ist, aber sie von allen weggeblockt wird - gerade auf mobilen Geräten auch, weil der Datentransfer kostet? Es kann nicht in ihrem Interesse sein, wenn wir Publisher unsere Blogs und Webseiten aufgeben oder anders monetarisieren - beispielsweise über Content Marketing, also Sponsored Posts/bezahlte Blogartikel, über Micropayment oder anderes, um uns unsere Arbeit leisten zu können. Aber welche Alternativen haben wir sonst?

Quelle (Zahlen und Grafik) 

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