Samstag, 8. Oktober 2011

Online-Vorlesungen der Elite-Universitäten für jeden!

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Kommunikation zwischen Menschen findet nicht nur von Angesicht zu Angesicht, sondern auch über Medien statt. Auch Lehren und Lernen sind Kommunikation und schon lange nicht mehr auf Präsenzunterricht beschränkt. Alternativen zum Vortrag im Hörsaal, Seminarraum oder Klassenzimmer sind schriftliche Unterrichtsmaterialien, computerbasiertes Lernmaterial und vieles mehr, was schon seit langem von Fernhochschulen und Fernstudienanbietern/Fernlehrinstituten genutzt wird. Dank Internet sind noch viele Möglichkeiten hinzugekommen, beispielsweise im Internet abrufbare Lern-Videos, Video-Streaming aus Hörsälen über das Internet, Seminare mit Hilfe von Online-Konferenz-Plattformen, Online-Quizzes/-Prüfungen etc.
Zunehmend bieten nicht nur Fernuniversitäten/Fernstudien-Anbieter, sondern auch reguläre Hochschulen Fernstudienmöglichkeiten an - von einzelnen Kursen bis kompletten Studiengängen - so auch manche der bekannten Elite-Universitäten.

Online-Vorlesungen in Harvard


Für mich war es viele Jahre ein Traum, erstens in Harvard (Cambridge/Massachusetts (USA)) und zweitens Informatik zu studieren. Dank Internet konnte ich mir diesen Traum 2009 im Kleinen erfüllen: Ich meldete mich zu dem Computer-Science-Kurs "Building Scalable Dynamic Websites" an, den die Harvard University Extension School nicht nur als Präsenzkurs, sondern gleichzeitig als Internet-Fernkurs anbot. Der Kurs war zwar mit 1.430 Euro teuer, aber er war meiner Meinung nach sein Geld wert: Sowohl die Online-Vorlesungen (die über Video-Streams übertragen wurden), als auch die Seminareinheiten (über eine Online-Konferenzplattform) sowie die gesamte Betreuung durch den Professor, mehreren Seminar-Dozenten und einigen Assistenten per E-Mail, Foren und Chat-Funktionen waren ausgezeichnet und ich habe sehr viel gelernt (Erfahrungsbericht Fernkurs Harvard). Am Ende hatte jeder Teilnehmer vier verschiedene Projekte programmiert - wobei man das letzte selbst vorschlagen und dann nach Freigabe durch Professor und Dozenten verwirklichen durfte (und jeder hat sich etwas ausgedacht, das die Kursinhalte nutzte und hinterher tatsächlich einsetzbar war).
An dem Kurs teilnehmen konnte jeder, der sich rechtzeitig angemeldet und per Kreditkarte bezahlt hat. Empfehlen würde ich es nur jemandem, der einigermaßen gut Englisch spricht und gewillt ist, sich durchzubeißen, denn die Anforderungen sind hoch und die Projekte, die man statt Prüfungen erstellen musste, waren - zumindest für mich, die kaum Programmiererfahrung hatte - sehr schwierig.

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Online-Vorlesungen in Stanford


Seit ich den Kurs in Harvard gemacht hatte, liebäugelte ich mit weiterer Online-Fortbildung - entweder in Sachen Schreiben oder in Sachen Programmieren, denn beides kann ich für meine Veröffentlichungen und Online-Publikationen (tinto) nutzen. Aber das liebe Geld und das ewige Zeitproblem standen dem im Weg - bis ich von einem kostenlosen Datenbank-Kurs der Stanford University (genauer: der Stanford Engineering School mit ihrem Weiterbildungsangebot (extended education)) im Rahmen ihres Open-Classroom-Projektes erfuhr, an dem tausende Teilnehmer weltweit teilnehmen können. Diese kostenlosen Open-Classroom-Kurse können zwar nicht für eine Graduierung genutzt werden, aber es würde sicher eine tolle Erfahrung sein, an einem weltweiten Experiment teilzunehmen. Die Stanford University gilt immerhin als einer der Wachstumsmotoren des Silicon Valley/Kalifornien (USA) und ihre Professoren sollen zu den besten der Welt gehören. Ich meldete mich an.

Mein Kurs Introduction to Databases hat offiziell Anfang Oktober 2011 angefangen, aber ich bin beeindruckt, wie professionell und pannenfrei alles abläuft - trotz der sehr vielen Teilnehmer (inzwischen ca. 80.000 mit weiter steigender Tendenz) aus allen Ländern der Welt. Wir lernen über Video-Vorträge und bereitgestellte oder empfohlene Unterrichtsmaterialien, machen Online-Multiple-Choice-Tests (Quizzes) und Übungen (Exercises), die benotet werden, und müssen in der Mitte und zum Schluss jeweils eine Prüfung (Examen) absolvieren. Zwar winkt am Ende kein akademischer Grad (non-credit course), sondern nur eine Teilnahmebestätigung durch die Professorin, wenn man bis zum Ende durchgehalten und alle Tests und Prüfungen erfolgreich bewältigt hat - aber man lernt sehr viel und kann sich mit Menschen aus aller Welt vernetzen. Da ich dank des Harvard-Kurses kein blutiger Anfänger mehr bin, sollte ich das Pensum auch mit ein paar Stunden pro Woche schaffen - und insgesamt dauert der Kurs nur 3 Monate. Toll finde ich, dass die Unterrichtsmaterialien und die ersten Tests schon sehr früh online gestellt wurden, so dass man vorarbeiten konnte, und dass man flexibel ist, wann man was macht - es gibt nur Etappen-Deadlines, bis wann man welche Tests und Übungen gemacht haben sollte und für die Examen werden kleinere Zeitfenster geöffnet. Der Kontakt zu den Mitstudenten, der Professorin und Ihrem Team erfolgt über FAQs (Frage-Antwort-Listen), Frage-Antwort-Forum, Newsletter und Youtube-Videos ("Screenside-Chat"). Die Studenten untereinander vernetzen sich darüber hinaus in Eigenregie über ein weiteres Forum und Google+.

Online-Vorlesungen ermöglichen individuelleres Lernen


Bei beiden Kursen empfand/empfinde ich es als sehr positiv, meine Zeit frei einteilen und das Lernen an meinen (Berufs-)Alltag anpassen zu können. Da die Informationen hauptsächlich über Video-Vorträge vermittelt werden (auch Live-Video-Streams von Vorträgen waren später im Video-Archiv verfügbar), ist das Lernen wesentlich angenehmer und konzentrierter als bei reinem Präsenzunterricht, da man ein Video jederzeit anhalten kann, um sich in Ruhe Notizen zu machen, einen Begriff nachzuschauen oder um den letzten Gedankengang noch einmal in Ruhe nachzuvollziehen.

Online-Vorlesungen aus Sicht der Universitäten


Aus Sicht der (Elite-)Universitäten sind Online-Vorlesungen auch eine Art der "Unternehmens-"Kommunikation - mit ihnen zeigen sie beispielsweise ihr Können, ihre Methoden und dass sie mit der Zeit gehen. Mit dem Anbieten von Online-Vorlesungen verbessern sie ihren Bekanntheitsgrad und ihre Reputation und sie können neue Zielgruppen ansprechen. Die Nutzung digitaler Medien macht vermutlich auch Auswertungen des Lernverhaltens und dadurch wiederum weitere Verbesserungen bei der Wissensvermittlung möglich. Über Newsletter und/oder entsprechende Online-Angebote (Kommunikationsplattformen, Social Media) kann der Kontakt zu Absolventen und zwischen Absolventen auch nach Abschluss der Kurse bzw. eines Studiums aufrechterhalten werden.

Online-Vorlesungen - auch eine Möglichkeit für deutsche Hochschulen und Unternehmen?


Fachkräfte sind umkämpft und angesichts des Fachkräftemangels könnten Online-Vorlesungen bzw. Online-Fortbildungen, die von deutschen Hochschulen und/oder Unternehmen angeboten werden, möglicherweise ein Weg zur Kontaktherstellung, Ausbildung und Rekrutierung von möglichen Fachkräften sein. Allerdings setzt das Anbieten von Online-Vorlesungen und -Prüfungen die nötige Infrastruktur in höchster Qualität voraus - sowohl technisch, als auch personell - um die oben erwähnten Kommunikationsziele zu erreichen. Plattformen wie Lecturio bieten Unternehmen, Experten etc. Möglichkeiten zur Aufzeichnung und Bereitstellung von Lernmaterial - sie können zumindest eine (Überbrückungs-)Hilfe sein. Deutsche Hochschulen und Unternehmen müssen aufpassen, dass sie bei diesem Trend nicht den Anschluss verpassen.

Nachtrag:
Aus der Initiative der Stanford University entstanden 2012 zwei Start-ups: Coursera und Udacity - zwei MOOCs-Plattformen. MOOC steht für Massive Open Online Course.
Hier gibt es weitere Erfahrungen und Informationen:

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Sonntag, 4. September 2011

Facelinking: Den Blog mit dem eigenen Gesicht bewerben

Kürzlich wurde ich per E-Mail kontaktiert, ob ich nicht meinen Blog "Text & Kommunikation" bei FACELINKING vorstellen möchte. Ich rief die URL auf und fand ein Linkverzeichnis der etwas anderen Art: Ich blickte in eine Fotogalerie voller interessanter Gesichter. Mit einem Klick auf ein Foto wurde ich zu einem Artikel weitergeleitet, in dem die abgebildete Person sich selbst und ihren Blog ausführlich vorstellte. Beim zweiten Hinsehen sah ich, dass es auch Kategorien gab, die man zum Stöbern nach Themen nutzen kann.

Ich fand den FACELINKING.com-Internetauftritt sympathisch und professionell - und freute mich über die Möglichkeit, hier potenzielle Leser für meinen Blog zu finden und auch einen Backlink (Blog bekannt machen) zu erhalten. Also machte ich mit!

Bei meiner Recherche fand ich heraus, dass Facelinking noch ganz jung ist - die Domain wurde erst im April 2011 angemeldet. Auffällig ist, dass es auf der Site überhaupt keine Werbung gibt und bis jetzt kein Geschäftsmodell erkennbar ist. So viel Arbeit nur aus Spaß an der Freud?

Ich entschloss mich, Michael Hebenstreit, den Betreiber von FACELINKING.com zu interviewen. Hier meine Fragen (kursiv) an ihn und seine Antworten:

Warum wurde Facelinking von Dir ins Leben gerufen? Was war der Anlass und was die Intention?

Hallo Eva, ich möchte mich zuerst bei Dir für dieses kleine Interview und die Möglichkeit, FACELINKING.com kurz auf deinem Blog vorzustellen, bedanken. Das Projekt entstand eher aus einer Laune heraus. Ich hatte die letzten Jahre immer mal wieder ein paar Ideen für ein kleines Internetprojekt, aber hatte nie wirklich Zeit und Lust etwas umzusetzen. Irgendwann, als ich auf einem der vielen Webkataloge gelandet war, hatte ich die Idee zu FACELINKING.com. Herkömmliche Blogverzeichnisse und Webkataloge fand ich irgendwie langweilig und auch relativ unattraktiv, um auf der Seite zu verweilen. Ich wollte ein Portal kreieren, auf dem sich Blogger, Webmaster, Entertainer und Unternehmer gleichermaßen persönlich vorstellen und ihr Internetprojekt präsentieren können. Es sollte allerdings kein herkömmliches Artikelverzeichnis sein und ich wollte unbedingt eine nutzerfreundliche Navigation und eine übersichtliche Struktur schaffen. Der Besucher sollte entspannt auf der Seite surfen und gleichermaßen gezielt in Kategorien stöbern können. Da kam mir die Idee mit den Gesichtern und so war FACELINKING geboren. Irgendwie ist es doch auch spannend zu sehen, wer hinter den entsprechenden Internetprojekten steckt, oder? Es verleiht der ganzen Sache einen persönlichen Touch und erhöht zudem die Klickrate. Wir haben auch noch viele Ideen, wie wir das Portal in Zukunft weiterentwickeln werden.

Laut Impressum ist FACELINKING.com ein rein privates, nicht kommerzielles Projekt. Wird das so bleiben? Wie finanziert sich FACELINKING.com?

Wie bereits erwähnt, ist FACELINKING.com als Hobby entstanden. Ich wollte ein Portal schaffen, welches dem Besucher Spass macht und auf dem man in einer Ruhephase entspannt ein bisschen "rumklicken" und so vielleicht den einen oder anderen interessanten Blog oder eine tolle Website entdecken kann. Zudem kann man sehen, wer sich so alles im Internet tummelt - und das ganz ohne einem der vielen Social Networks sein gesamtes Leben offenzulegen. Den Datenschutz nehmen wir übrigens sehr ernst. Zur Anmeldung sind kaum personenbezogene Daten erforderlich (nur Vorname, URL, E-Mail Adresse und ein Vorstellungstext) und wir geben die Daten selbstverständlich nicht an Dritte weiter. Wir erzielen aktuell keinerlei Einnahmen mit dem Projekt und auch die regelmäßigen Verlosungen werden größtenteils noch selbst finanziert. Wir sind übrigens immer auf der Suche nach Sponsoren für unsere Verlosungen. Wer uns über Verlinkung oder Spenden unterstützen will, findet dazu Informationen auf der Webseite.

Gibt es Aufnahmekriterien oder darf jeder bei FACELINKING.com mitmachen?

Bei FACELINKING.com kann sich im Prinzip jeder verlinken und ausführlich vorstellen. Allerdings macht so etwas in der Regel natürlich nur Sinn, wenn man auch einen eigenen Blog oder eine Website hat. Alternativ kann man sein Foto auch mit einem Social Network Profil oder einem YouTube Channel verlinken. Der Vorstellungstext sollte unique sein und eine Länge von min. 200 Wörtern aufweisen. Die Vorstellungsartikel werden veröffentlicht, erscheinen vorübergehend auf unserer Startseite und werden zudem über diverse RSS Feeds, Twitter (aktuell 800 Follower) und Facebook promoted. Aktuell läuft übrigens eine Verlosung, an der jeder teilnehmen kann - eine Anmeldung bei FACELINKING.com ist nicht erforderlich.

Vielen Dank für das Gespräch. Alles Gute für Dich und dein Projekt.

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Donnerstag, 1. September 2011

Werbesprache unterm Mikroskop


Werbesprache. Ein Arbeitsbuch

"Werbesprache. Ein Arbeitsbuch" - Versuch einer Rezension

Vor ein paar Wochen habe ich mich bei Blogg dein Buch als Buchrezensentin angemeldet. Ich wollte Bücher rezensieren, die zu meinem Blog "Text & Kommunikation" passen. Als das Buch "Werbesprache. Ein Arbeitsbuch" vom Gunter Narr Verlag angeboten wurde, überlegte ich nicht lange, sondern schlug sofort zu. Schließlich ist Werbung eine Form der Kommunikation und sicher könnte ich aus dem Buch noch etwas lernen.

Wenige Tage später traf das Buch bei mir ein - und beim Auspacken wurde mir klar, dass ich es hier nicht mit einer federleichten Einführung in die Welt der Werbesprache mit ein paar Übungen zu sprachlicher Kreativität zu tun hatte, sondern mit einem umfassenden Werk über Werbesprache aus Sicht eines Sprachwissenschaftlers für andere (angehende) Sprachwissenschaftler.

Das Buch

Werbesprache, ein Arbeitsbuch
Nina Janich
Gunter Narr Verlag
5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage
(die erste Auflage erschien 1999)
323 Seiten
ISBN 978-3-8233-6550-1
19,90 Euro

Die Autoren

Die Autorin Prof. Dr. Nina Janich ist Professorin für Deutsche Sprachwissenschaft an der TU Darmstadt. Das Unterkapitel "Mikrokosmos Internet-Formate" wurde von Jens Runkehl, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Sprache und Literatur an der TU Darmstadt, verfasst.

Die Rezensentin

Ich denke, das sollten Sie wissen: Ich bin zwar seit vielen Jahren Autorin, aber völlig unbelastet von Sprachwissenschaft - jedenfalls was über den normalen Deutschunterricht hinausgeht. Ich konsumierte bisher eher Ratgeber über das Schreiben ("... für Dummies", "Wie man ... "). Dieses Buch von Nina Janich war also ein echtes Abenteuer für mich.

Rezension

Ich merkte schnell, dass ich mir durch den Titel des Buches eine falsche Vorstellung vom Inhalt und von der Zielgruppe, für die dieses Buch geschrieben wurde, gemacht hatte. "Werbesprache. Ein Arbeitsbuch" hatte mich annehmen lassen, dass dieses Buch eine Anleitung mit Übungen sei, welche mir helfen würde, meine Werbesprache zu entwickeln oder zu erweitern, damit ich in Zukunft noch treffendere, witzigere, raffiniertere (Werbe-) Texte formulieren kann. Doch wie die Autorin in ihrer Regieanweisung "Was will dieses Buch" schreibt, "... soll dieses Arbeitsbuch eine erste methodenkritische Hilfestellung für alle sein, die sich sprachwissenschaftlich mit Werbung beschäftigen und eigene Untersuchungen anstellen wollen". Tja, wer lesen kann und es auch tut, ist klar im Vorteil - mea culpa - ich hätte mir die Buchbeschreibung vor der Bestellung genauer anschauen sollen.

Im Buch geht es speziell um Wirtschaftswerbung und die Sprache in der Werbung (nicht die Fachsprache der Werbetreibenden).

Das sind die Haupt-Themenblöcke des Buches:
  • Markt, Kommunikation, Werbesprache
    Erläutert das Umfeld von Werbung und Werbesprache
    • Was ist Werbung
    • Werbewissenschaftliche Orientierung für die Sprachwissenschaft
    • Werbung - eine inszenierte Form von Kommunikation
    • Rezeption und Produktion - zwei Perspektiven
  • Medien und Formate
    als Makrokosmos der Werbung
    • Mikrokosmos Anzeige: Bausteine der Werbung
    • Mikrokosmos Fernsehspot
    • Mikrokosmos Hörfunkspot
    • Mikrokosmos Internet-Formate
    • Mesokosmos Kampagne: Mehrmedialität und Textsortenvernetzung
  • Sprachwissenschaftliche Forschungsfelder
    • Eine methodenkritische Vorwarnung
    • Die pragmatische Perspektive: Absicht - Inhalt - Form
    • Die sprachliche Form: Vom Wort zum Text
    • Besondere Werbestrategien
    • Paraverbales und Nonverbales
    • Eine Art Fazit: "Der Stil" der Werbung
  • Methodische Tipps
    • Vorschlag für ein Analysemodell
    • Aufbau eines Korpus - ein paar Anmerkungen
  • Der Blick über den Tellerrand
    • Diachronie - ein Interpretationsproblem
    • Diskursanalyse - Werbung als gesellschaftlicher Teildiskurs
    • Interkulturalität - die kontrastive Perspektive
    • Werbung und Werbesprache in der Kritik
Soweit ich das als Nicht-Sprachwissenschaftlerin beurteilen kann, ist dies ein gelungenes und ausführliches Studienbuch für Sprachwissenschaftler und solche, die es werden wollen. Es bietet eine gute Heranführung an das Thema Werbung allgemein und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven, die aus sprachwissenschaftlicher Sicht für eine Analyse von Werbesprache in der Wirtschaftswerbung wichtig sind.

Kleine Kritikpunkte

"Werbesprache. Ein Arbeitsbuch" ist zwar ein Buch von Wissenschaftlern für (angehende) Wissenschaftler, dennoch bin ich der Meinung, könnten manche der langen Textblöcke aufgelockert, gegliedert und lange Sätze auf mehrere gesplittet werden, um die Lesbarkeit zu verbessern. Die Hintergründe von Tabellen und manchen Kästen sind zu dunkel - das macht einen unfreundlichen Eindruck und erschwert die Lesbarkeit. Im einführenden Abschnitt "Aufbau und Textbausteine" würde ich mir eine übersichtliche Liste der verwendeten Symbole und deren Bedeutung wünschen. Ein Thema, das man meiner Meinung nach im Zusammenhang von Werbung und (Werbe-) Sprache im Internet erwähnen sollte, ist die Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, SEO) und ihr Einfluss auf die (Werbe-) Sprache.

Zusammenfassung:

Empfehlenswertes Studienbuch für (angehende) Sprachwissenschaftler **** (vier von fünf Sternen)

"Werbesprache. Ein Arbeitsbuch" ist ein umfassendes und aus meiner Sicht gelungenes Lehr- und Übungsbuch für (angehende) Sprachwissenschaftler, die sich mit Werbung und Werbesprache in der Wirtschaftswerbung auseinandersetzen wollen. Es erläutert werbewissenschaftliche Grundlagen und führt in linguistische Fragestellungen ein, die für die Untersuchung von Werbung und Werbesprache wichtig sein können. Das umfangreiche Wissensangebot wird ergänzt durch Hinweise auf methodische Probleme, Forschungsanregungen, Literaturtipps und praktische Übungen. Einen Stern Abzug wegen kleiner Kritikpunkte an der Form.