Donnerstag, 4. Juli 2013

MOOCs - eine Erfolgsgeschichte

Im November 2011 berichtete ich "live" vom ersten Massive Open Online Course (MOOC), an dem ich teilnahm. Mein Online-Kurs "Introduction to Databases" war eines der drei Pilotprojekte der Stanford University. Und ich schrieb: Die Stanford University hat eine Bildungsoffensive gestartet. Dabei hatten sich damals erst 70.000 Teilnehmer angemeldet, später wurden es im Parallelkurs "Artificial Intelligence" 160.000!

Den Begriff MOOCs kannten die meisten von uns Teilnehmern damals nicht. In unserer Wahrnehmung waren das weltweit offene, kostenlose Online-Kurse einer Elite-Universität und die meisten von uns waren unheimlich dankbar, daran teilnehmen zu können. Sie boten eine spannende, neue Art des Lernens und die Möglichkeit, Dozenten und Lerninhalte einer weltweit bekannten Elite-Universität gleich neben Silicon Valley kennenzulernen. Für manche Teilnehmer aus abgelegenen Teilen der Welt war es die einzige Möglichkeit überhaupt, an hochwertige Bildung heranzukommen.

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Mit dem Experiment hat die Stanford University eine Lawine ins Rollen gebracht: Aus den Pilotprojekten heraus wurden zwei Start-ups ins Leben gerufen: Coursera und Udacity, zwei kommerzielle MOOCs-Lernplattformen, die für ihren Start Geldgeber gefunden hatten und sich im Weiteren über Fachkräftevermittlung finanzieren wollen. Bei Coursera bieten inzwischen 70 Universitäten aus aller Welt und andere Bildungseinrichtungen MOOCs zu vielen verschiedenen Themen an. Bei Udacity konzentriert man sich derzeit auf Naturwissenschaften und IT-Themen.

Eine weitere MOOCs-Plattform wurde von der Harvard University und dem dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) ins Leben gerufen: edX. Dieser nicht-kommerziellen MOOCs-Plattform haben sich bisher 26 weitere Universitäten und Bildungseinrichtungen angeschlossen.

Auch die Stanford University selbst bietet weiterhin ihre MOOCs über Coursera und andere MOOCs-Plattformen an. Außerdem arbeitet Stanford mit edX an der Entwicklung einer Open-Source-Online-Lernplattform zusammen.

MOOCs-Plattformen gibt es inzwischen nicht nur in den USA, sondern auch in Australien (Open2study), Deutschland (z. B. Iversity, openHPI und OpenCourseWorld) und in anderen Ländern.

Das Erfolgsgeheimnis der MOOCs

Zeit- und ortsunabhängiges Lernen gab es schon vor den MOOCs - das nannte sich z. B. webbasiertes Lernen. Oft stinklangweilig. Und für das Online-Lernen aufbereitete Kurse amerikanischer Elite-Universitäten lagen auch schon vorher öffentlich zugänglich auf deren Servern im Internet - auch da schon kostenlos. Auch nicht sooo reizvoll. Ich glaube, das Erfolgsgeheimnis der MOOCs liegt einerseits in dem großen Engagement der Dozenten und ihrer Assistenten (Mitarbeiter oder Studenten höherer Semester), die Bildungsschranken niederreißen, erstklassige Inhalte und tolle Technik Bildungshungrigen weltweit bieten wollen. Aber es liegt auch daran, dass man als Gruppe zusammen Etappe für Etappe, Hausaufgabe für Hausaufgabe, Prüfung für Prüfung bewältigt. Weiß man nicht weiter, geht man ins MOOC-Forum. Dort unterstützt man sich gegenseitig, freut sich oder leidet zusammen, und auch die Dozenten und deren Assistenten geben dort Tipps, in welche Richtung man denken sollte, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen.

Zwar ist beim MOOC grundsätzlich alles freiwillig und völlig flexibel, niemand ist gezwungen Hausaufgaben zu machen oder den ganzen Kurs zu absolvieren - tatsächlich wollen manche Teilnehmer nur ein bestimmtes Thema auffrischen oder etwas Spezielles dazulernen. Aber am meisten Spaß machen MOOCs, wenn man sich richtig auf sie einlässt. Die Vorlesungen schaut zwar jeder für sich alleine an und auch die Hausaufgaben macht man erst einmal alleine, aber zum Austauschen, Jammern und Feiern geht man ins Forum - so fühlt sich niemand isoliert, sondern als Teil einer großen Gemeinschaft.

MOOCs sind sowohl für Leute geeignet, die gerne in der Masse untergehen, als auch für solche, die sich vernetzen und mit anderen in engem Kontakt sein möchten. Und wer sich profilieren möchte, der kann das durch Können und besondere Hilfsbereitschaft in den Foren. Es liegt an jedem selbst, was man aus dem MOOC macht. Für die Anmeldung reichen schon Internetzugang und E-Mail-Adresse.

Das Erfolgsgeheimnis der MOOCs ist aber letztendlich die Dankbarkeit der Teilnehmer, die das Wort in die Welt tragen. Und die ist oft grenzenlos - wie der Zugang zu den oft exzellenten Kurse.

Pilotprojekt: Online-Master über eine MOOCs-Plattform

Bisher dauerten die MOOCs maximal ein Semester lang und sie waren kostenlos. 2014 startet das Georgia Institute of Technology in Zusammenarbeit mit Udacity und AT&T einen zweijährigen Online-Master-Studiengang, den Online Master of Science in Computer Science (OMS CS). Mit einem Preis von unter 7.000 US-Dollar kostet er nur einen Bruchteil dessen, was die On-Campus-Version des Kurses kostet (ca. 40.000 US-Dollar).

Weiterführende Informationen zu MOOCs:

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Donnerstag, 13. Juni 2013

Twitter auf Webseite einbinden

Wäre es nicht schön, wenn Ihre Homepage- oder Blogbesucher Ihre Tweets beziehungsweise öffentliche Tweets Ihrer Wahl direkt auf einer Website - beispielsweise auf Ihrer Homepage, im Blog oder auf einer anderen Webseite Ihrer Domains - lesen könnten? Kein Problem, Twitter bietet Widgets, mit denen man eine Twitter-Box auf der Website integrieren kann.

Nachtrag:
Twitter hat die Nutzeroberfläche und die Konfigurierung verändert, weshalb ich eine neue Anleitung erstellt habe, siehe Twitter-Tweets in eine Webseite einbauen.

Twitter-Tweets auf einer Webseite einbinden
Die Twitter-Box lässt sich nach Wunsch konfigurieren und kann
in jede Webseite eingebaut werden. Ich nutze sie auf meiner
Portalseite tinto.de, um dort meine neuesten Tweets anzuzeigen.
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Eigentlich gibt es die Möglichkeit, eine Twitter-Box mit öffentlichen Tweets in die Website einzubinden, schon seit Langem, doch war die Funktion etwas versteckt. Jetzt wurde der Widget-Code von Twitter umgestellt, der Widget-Konfigurator erweitert und leichter auffindbar gemacht.

Twitter auf Website einbinden - Anleitung

So generieren Sie Ihr Widget:
  1. Gehen Sie auf die Twitter-Homepage  
  2. Loggen Sie sich mit ID und Passwort ein.
  3. Klicken Sie auf Ihr Porträtbild in der Symbolleiste oben rechts und wählen Sie in der Dropdown-Liste Einstellungen und Datenschutz
  4. Auf der Seite Account wählen Sie in der Navigation auf der linken Seite Widgets
  5. Klicken Sie auf Neu erstellen
  6. Nun öffnet sich der Widgets-Konfigurator.

    Widgets-Konfigurator für die Konfigurierung einer Benutzer-Timeline
  7. Über die Reiter unterhalb von Wähle eine Timeline-Quelle können Sie aussuchen, welche Art von Tweets Ihre Twitter-Box zeigen soll: 
    • Benutzer Timeline
      Tweets eines öffentlichen Accounts
    • Gefällt mir
      Tweets, die Sie als Favoriten gekennzeichnet haben 
    • Liste
      Tweets einer Liste, die Sie zuvor angelegt und denen Sie öffentliche Twitter-Accounts zugeordnet haben
    • Suchen
      Tweets, die mit einem definierten Hashtag-Begriff, z. B. #garten, gekennzeichnet wurden 
    • Sammlung
      Tweent einer Sammlung, die Sie zuvor angelegt haben.
  8. Die Konfigurierung ist weitgehend selbsterklärend.

    Beispiel Benutzer-Timeline: 
    1. Wählen Sie den Reiter Benutzer Timeline
    2. Auf der linken Seite können Sie Ihr Widget nun konfigurieren, auf der rechten Seite wird währenddessen eine Vorschau angezeigt. 
    3. Bei Nutzername können Sie Ihren eigenen oder einen anderen öffentlichen Twitter-Account angeben. 
    4. Bei Optionen können Sie wählen, ob Antworten auf Tweets auch eingeblendet und ob Bilder angezeigt werden sollen. 
    5. Bei Höhe geben Sie einen Wert von mindestens 200 ein, wenn Sie nicht den vorgegebenen Wert von 600 px beibehalten wollen. Die Breite muss nicht angegeben werden, da Twitter die Breite der Box automatisch an die Umgebung anpasst - sie ist jedoch mindestens 180 px breit. 
    6. Bei Thema können Sie zwischen Hell und Dunkel wählen. 
    7. Bei Linkfarbe können Sie eine Farbe auswählen, nachdem Sie in das Feld geklickt haben, und diese speichern. 
    8. Twitter für mich nicht anpassen aktivieren Sie mit einem Häkchen, wenn Sie nicht möchten, dass Ihnen Twitter Tweets einblendet aufgrund von Informationen, die der Dienst über Ihre Interessen und Verhalten gespeichert hat. 
    9. Klicken Sie auf Widget erstellen oder später beim Bearbeiten Änderungen speichern.
      Die Eingaben werden nun auf einem Twitter-Server gespeichert und rechts unten im Code-Feld Ihr Widget-Code eingeblendet. 
    10. Kopieren Sie den Code und fügen Sie ihn an der Stelle, an der Sie Twitter in die Website einbinden wollen, in den HTML-Code Ihrer Website/Homepage oder Ihres Blogs ein.

      Tipp:
      Zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten ("Client Side Options") werden auf der Seite für Twitter Entwickler beschrieben (Englisch).

Twitter auf Website einbinden - Anwendungsbeispiele

Ich habe eine Twitter-Box mit meinen letzten Tweets auf meiner tinto.de-Einstiegsseite und im Media Newsroom von evaschumann.biz eingebunden. Ob das auch bei Ihnen Sinn macht, hängt von der persönlichen Nutzung und vom Kommunikationskonzept ab.

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Ich verwende die verschiedenen Social-Media-Plattformen zu unterschiedlichen Zwecken:
  • Zum Diskutieren bevorzuge ich die Kommentarfunktionen von Blogs sowie die Kommunikationsmöglichkeiten bei Facebook und Googleplus.
  • In meiner Twitter-Timeline stelle ich vorwiegend neue Blogartikel und Informationswebseiten aus meinem eigenen "Internetreich" vor. Nur manchmal teile ich auch besonders Interessantes aus meinem Netzwerk auf Twitter - allerdings nur dann, wenn ich meine, dass diese Tweets nicht nur meine Twitter-Follower, sondern auch meine Webseiten-/Blogbesucher interessieren könnten, denn wie bereits erwähnt: Ich habe Twitter auf meiner tinto.de-Einstiegsseite und im Social Media Newsroom von evaschumann.biz eingebunden. So haben auch meine Webseiten- und Blogbesucher eine komfortable Möglichkeit, sich anhand der letzten Tweets über Neues in meinen Internetprojekten zu informieren.


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Montag, 3. Juni 2013

Fremdsprachen lernen - aus Gründen

Ricarda Essrich, meine Texttreff-Kollegin, hat heute Morgen zur Blogparade -> Fremdsprachen lernen geladen und seit dem kreisen meine Gedanken um das Thema, denn tatsächlich war und ist das Fremdsprachenlernen ein wichtiger Teil meines Lebens. 

Ich gebe es zu: Ich bin ein Weiterbildungs-Junkie. Ich liebe das Lernen und will nie damit aufhören. Aber das war nicht immer so. Erst nach dem absoluten Tiefpunkt meiner schulischen Laufbahn in den Teenagerjahren hatte ich eine Art Erleuchtung. Plötzlich fand ich nämlich Gründe zu lernen: Ich wollte beweisen, dass ich doch mehr zustande bringen konnte, als meine letzten Schulleistungen vermuten ließen; ich wollte einen anspruchsvolleren Beruf, als es mein erster Ausbildungsberuf war; ich wollte Studentin sein, denn Studieren fand ich jetzt "cool" (ich war Teenager). Diese und andere Gründe motivierten mich und trieben mich von da ab voran.

Ich begann also zu lernen, weil ich Gründe hatte - im Gegensatz zu vorher, als ich ohne Nachdenken von der Grundschule ins Gymnasium gestolpert war und irgendwann das Interesse am Lernen verloren hatte.

Fremdsprachen lernen - für die Kommunikation mit der großen weiten Welt

Und so erging es mir auch mit dem Fremdsprachen lernen: In der Schule habe ich mich nicht besonders dafür interessiert, Fremdsprachen zu lernen, obwohl auf dem neusprachlichen Gymnasium Englisch, Französisch und Latein reichlich im Stundenplan vertreten waren. Aber nach meinem Tiefpunkt fand ich plötzlich Gründe - besonders dafür, Englisch zu lernen: Ich wollte viel von der Welt sehen und ich wollte so sein wie einige Menschen, die ich beobachtet hatte, wie sie sich lässig in einer Fremdsprache unterhalten konnten.

Ich überlegte also, wie ich mein bisheriges Schulenglisch verbessern konnte, und fand einige Möglichkeiten, die nicht mal Geld kosteten - das ich als Azubi ja nicht hatte. So vertiefte ich mich z. B. in meine alten Sprachenlern-Romane aus der Schulzeit ("The Hound of the Baskervilles" etc.), ging an meines Vaters Regal und fand "Ivanhoe" (schweeeere Lesekost in der Originalsprache - ich glaube nicht, dass mein Vater das lesen konnte, und frage mich heute, wieso und woher er das hatte), lernte Vokabeln (Grundwortschatz Seite für Seite) und machte Grammatikübungen (Grammatik-Übungsbuch) in der S-Bahn von und zur Arbeit.

Dann begann die Zeit meiner eigenen Reisen (in den Schulferien, Semesterferien) und Auslandsaufenthalte. Und wo ich auch war, las ich Romane in Englisch, die in dem jeweiligen Land spielten, und versuchte möglichst oft mit Einheimischen und anderen Reisenden in Englisch zu sprechen.

Später hatte ich andere Gründe, an meinem Englisch zu feilen: weil ich während und nach meinem Gartenbaustudium Fachliteratur in anderen Sprachen verstehen wollte; weil ich - nach weiteren Berufswechseln - einen Job als Technische Redakteurin für Mobilfunknetze bekommen hatte und ich technisches Englisch schreiben können musste; und weil in den internationalen Projektteam-Meetings, in denen ich meine Abteilung vertrat, Englisch gesprochen wurde und ich Einfluss nehmen und gut rüberkommen wollte/musste. Also las ich Fachzeitungen in Englisch, Ratgeberbücher für Englisch im Berufsalltag (Englischer Schriftverkehr, Englisch telefonieren etc.) schaute englischsprachiges TV und bis heute schaue ich auch immer mal wieder gerne Telekolleg Englisch an.

Und als sich die Möglichkeit bot, erfüllte ich mir noch einen Traum: an einer Elite-Uni englischsprachig studieren. Ich belegte zunächst einen IT-Semesterkurs mit Online-Vorlesungen, -Seminaren und -Projekten an der Harvard University Extension School, später nahm ich an mehreren MOOCs (Massive Open Online Courses - kostenlose Online-Kurse auf Universitätsniveau für jeden) teil. Zum einen ermöglichte mein bisheriges Fremdsprachen lernen die Teilnahme, zum anderen trainierte ich durch die Teilnahme an den Kursen meine Fremdsprachenkenntnisse.

Bis heute lese ich viel in Englisch, vor allem unterhaltende Romane genieße ich am liebsten in Englisch - die Wörter, die ich nicht kenne, füllt mein Gehirn inzwischen automatisch ein (sicher stimmen die nicht immer, aber wen stört's). Manchmal lese ich mir auch selbst aus englischen Büchern laut vor, damit ich mit dem Klang meiner Stimme in Englisch vertraut bleibe und um das flüssige Sprechen zu trainieren.

Was mir half, das Fremdsprachenlernen überhaupt anzupacken, war, dass ich schon als Kind mit meiner Familie öfter im Ausland war und dabei gelernt habe, dass es freundlich ist, Einheimische in ihrer Sprache anzusprechen und dass es einem nicht peinlich sein muss, wenn man dabei Fehler macht.

Ohne persönliche Motivation ist alles nichts

Es gibt viele Methoden, Fremdsprachen zu lernen. Manche machen mehr Spaß als andere, manche bringen schneller Erfolg als andere. Doch ich finde, persönlich motivierende Gründe dafür zu haben, eine oder mehrere Fremdsprachen zu lernen, ist noch wichtiger als alle Methoden! Die Begeisterung treibt einen dann von alleine vorwärts. Ich lerne jedenfalls weiter, denn ich weiß, warum.

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