Donnerstag, 15. Oktober 2020

Rebranding am Beispiel der Marihuana-Industrie


Cannabis wird nicht nur in immer mehr Ländern zu medizinischen und anderen Zwecken erlaubt, es ist auch der "heiße Scheiß" an der Börse. (Bild: © WildOne / pixabay)

Die Zeit der Marihuana-Prohibition scheint zu Ende zu gehen. In einigen Ländern und US-Bundesstaaten ist man zu der Auffassung gelangt, dass die pauschale Kriminalisierung der Nutzer nichts gebracht hat außer viel Geld für die Drogenmafia, hohe Kosten für das Rechtssystem, soziale Ungerechtigkeit und Einschränkungen bei medizinischer Behandlung, für die Inhaltsstoffe von Medizinalhanf prädestiniert sein könnten. (Meinung, Artikel von 2015, Nachtrag am 16.10.2020)

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Mit der Entkriminalisierung beziehungsweise Legalisierung – zumindest für den medizinischen Gebrauch - soll das Geld in Zukunft in die Haushalte der Länder oder Bundesstaaten und nicht in die Hände krimineller Organisationen gespült werden. Außerdem will man Produkte und Markt so besser kontrollieren und regulieren können. Auch in Deutschland sprechen sich immer mehr Politiker und Organisationen für eine Legalisierung unter bestimmten Regeln aus.

Die neue und weltweit stark wachsende legale Cannabis-Industrie besteht aus Produzenten, Ausstattern für Produktionsanlagen, Vermarktern, Verarbeitern, Anbietern von Hilfsmitteln für Konsumenten und verschiedene Arten von Dienstleistern – teilweise für medizinisches Marihuana, teilweise für „Freizeit-Marihuana“. Diese -> Cannabis-Unternehmen brauchen Geld für Investitionen - wie jedes junge expandierende Unternehmen.

Da es mit den Banken in den USA noch Schwierigkeiten gibt – die haben Angst, weil die Legalisierung in einzelnen US-Bundesstaaten zwar durch, aber durch den Bund nicht ebenfalls abgesegnet ist-, wollen die Cannabis-Unternehmen Private-Equity-Firmen, Fonds und Aktionäre als Investoren gewinnen. Also müssen sie dringend weg vom schmuddeligen bis kriminellen Image, das lange mit Marihuana einherging: Drogenrausch, Lethargie, Illegalität, Kriminalität, Drogenmafia.

Eine (neue) Unternehmenskommunikation muss her

 New York City Get Ready (International Cannabis Association, YouTube)


Die Selbstdarstellung der Cannabis-Industrie im Web und im richtigen Leben signalisiert daher jetzt das Gegenteil vom alten Image, nämlich Seriosität und Professionalität. Die Webseiten der Unternehmen sind modern und übersichtlich gestaltet – irgendwo zwischen Apotheken-, Best-Ager-, Biotechnologie- und landwirtschaftlicher Werbung.

Die Mitarbeiter der Unternehmen tragen Business-Outfits und nicht etwa Kapuzenpullover oder Gesundheitslatschen. Die auf das Cannabis-Geschäft spezialisierte Private-Equity-Firma Privateer Holdings, in die auch der Founders Fund des berühmten Investor Peter Thiel investiert hat, hat 200 Mitarbeiter so genannter Blue-Chip-Unternehmen wie Microsoft, T-Mobile, Starbucks und Amazon gewinnen können. Auch dies ein Zeichen dafür, wie ernst man das Geschäft mit dem Cannabis nimmt und dass man dafür seriös und professionell wahrgenommen werden will. Worte wie Gras, Ganja, Dope würden diese Leute nicht benutzen – zu sehr sind sie mit dem alten Image verwoben. Cannabis – der botanische Name –, sachlich und neutral, ist der einzige Begriff, der ihnen über die Lippen kommt.

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Die Marihuana-Business-Konferenzen und –Ausstellungen beispielsweise in Chicago oder New York unterscheiden sich denn auch nicht von anderen Business-Messen und -Konferenzen: Geschäftsmäßig gekleidete Menschen besuchen Vorträge, begutachten die Ausstellungen, diskutieren und tauschen ihre Visitenkarten aus. Lediglich die Austauschbereitwilligkeit mit der Konkurrenz scheint größer – was man aber in neuen Industrien oft beobachten kann.

Die Cannabis-Industrie ist zwar nicht neu, aber wird nun ans Licht geholt – was bessere Forschungs- und Züchtungsarbeit ermöglichen wird. Außerdem versprechen sich viele der amerikanischen Unternehmer vom Ende der Cannabis-Prohibition einen positiven Einfluss auf die soziale Gerechtigkeit in ihrem Land, was ihre Arbeit und die Arbeit miteinander beflügelt: Seit 1965 wurden 20 Millionen Amerikaner wegen Marihuana-Besitzes festgenommen, die Wahrscheinlichkeit für eine Anklage war aber bei Afroamerikanern vier Mal so hoch wie bei Weißen.

Nachtrag 2020: Interview mit Axel Bernabe, der für Andrew Cuomo (Gouverneur des Staates New York/USA) den Aufbau einer Hanfindustrie evaluiert/vorbereitet, über die Regulierung von Hanfprodukten (CBD-Produkte ohne THC), die mögliche Cannabis-Legalisierung (Recreational Marihuana mit THC), die Zusammenarbeit mit anderen Staaten der USA etc. (YouTube-Kanal Under the Canopy)


Disclaimer: Ich übernehme keine Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen, da sich die Verhältnisse ständig ändern. Das Thema Hanfprodukte/Cannabis oder genannte Unternehmen sind nicht als Investitionsempfehlung meinerseits zu verstehen. Die extrem schwankenden Aktienkure von Cannabis-Unternhemen zeigen, dass die Chancen mit sehr hohen Risiken verbunden sind. Für Ihre Investitionen sind alleine Sie verantwortlich.

Weitere Informationen

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Freitag, 24. April 2020

Mittagessen im Homeoffice: Schnellgerichte und andere Tricks

Im Homeoffice eines Freiberuflers, Selbstständigen oder Angestellten ist die Zeit genauso knapp wie im Büro eines größeren Unternehmens. Doch in Unternehmen gibt es oft Kantinen oder andere Lösungen für das Mittagessen. Wie stellt man es als Homeoffice-ArbeiterIn an, auch bei Zeitdruck ein gutes Essen für sich (und möglicherweise für eine ganze Familie) auf den Tisch zu bringen?(aktualisiert 2020 angesichts der Corona-Pandemie, während der viele isoliert in Quarantäne sind und/oder im Homeoffice arbeiten).

Thymian-Käsesoße mit Pellkartoffeln
Löwenzahn-Bratkartoffeln mit Speck
Teriyaki-Chinakohl mit Pilzen, Paprika, Chili und Reis

Hier Kunden- und Lieferantenanfragen beantworten, da Aufträge erfüllen, neue Projekte entwickeln und sich außerdem nebenbei fachlich auf dem Laufenden halten, die Buchführungspflichten und die Finanzamtswünsche erfüllen - der Arbeitsdruck ist oft groß. Als Homeoffice-Arbeiter - sei es freiberuflich, selbstständig oder angestellt – hat man genauso wenig oder weniger Zeit für die Mittagspause wie Kollegen in der Firma, die oft den Vorteil einer Kantine in der Nähe genießen.

Wie stellt man es also an, ein gutes, gesundes und sättigendes Essen auf den Tisch zu bekommen, ohne zu viel Zeit für die Zubereitung zu investieren?

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Immer nur einen Bringdienst zu nutzen, ist auf Dauer zu einseitig und außerdem schlecht für Gesundheit und Geldbeutel. Und Miracoli-Nudel- und andere Fertig- und Halbfertig-Gerichte hängen einem nach einer Weile auch zum Halse heraus. Wer selbst einkauft oder (während Korona-Quarantäne) vom Lebensmittelhändler liefern lässt und zubereitet, weiß außerdem, was genau er da auf den Tisch bringt, und hat die Kontrolle über die Zutatenqualität.

Mein Trick für die schnelle gute Küche im Homeoffice: Ich habe mir eine Liste mit Lieblingsgerichten gemacht und achte darauf, dass ich die Zutaten für mehrere der Gerichte zu Hause habe. Um die Zeit für das Einkaufen zu sparen, lasse ich mir die meisten Lebensmittel und Getränke übrigens liefern.

In Fertigteig (Strudelteig, Blätterteig, Pizza-/Hefeteig) lässt sich Leckeres unterbringen: (vorgebratene) Gemüse wie beispielsweise Spinat oder Chicoree, wahlweise pur oder mit Eirahmmasse, Schinken und/oder Käse, aber auch (vorgedünstetes) Obst wie Pflaumen, Äpfel und vieles andere. Im Bild: Blätterteig nur mit Schafskäse gefüllt, im Kleinbackofen gebacken - Arbeitsaufwand wenige Minuten. Dazu passt Salat.
Endiviensalat mit Speck

Die Lieblinge aus meiner Schnellgerichte-Liste:
  • Tex-Mex-Spiegeleier mit Baguette-Brot
  • Löwenzahn-Bratkartoffeln mit Speck
  • Thymian-Käsesoße mit Pellkartoffeln oder Nudeln
  • Bohnen-Champignons-Gemüse mit Fettucine
  • Schnelle Spaghetti mit Gemüse-Tomatensoße
  • Spargel mit Thymian-Käsesoße und Pellkartoffeln
  • Grünen Spargel (oder Zucchinischeiben) in Olivenöl braten, blättrig geschnittenen Knoblauch dazu geben und etwas anschwitzen lassen, gekochte Pasta/Spaghetti/Tagliatelle (vom Vortag) dazu und mit Parmesan bestreuen.
  • Bohnen-Tomatengemüse mit Dill und Schafskäse auf Brotstücken
  • Chili sin Carne soll zwar lange kochen, aber macht wenig Arbeit und kann am Vortag vorgekocht werden.
  • Weißkraut-Eintopf mit Möhren und Wurst kocht zwar lange, aber macht wenig Arbeit und kann auch am Vortag vorgekocht werden.

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  • Feldsalat mit gebratenen Pilzen
  • Endiviensalat mit gebratenem Speck
  • Tagliatelle mit Paprika, Chili, Schafskäse (und optional mit weiteren Gemüsen oder Lachs)
  • Teriyaki-Chinakohl mit Pilzen, Paprika, Chili und Reis
  • Spinatrisotto mit Schafskäse
  • Weizentortillas wie Pizza belegen und wrappen
  • Weizentortillas wie Elsässer Flammkuchen belegen und wrappen
  • Weizentortillas in der Pfanne anwärmen und mit gemischtem Salat (inkl. Avocado-Stücke) füllen, Zitrone-Olivenöl-Vinaigrette drüber träufeln und wrappen
  • Tortilla-Doppeldecker mit Käse, Salat, Guacamole (Avocadocreme) oder Hummus
  • Süßkartoffeln mit Birnenstückchen und gescholzenem Gorgonzola aus der Pfanne
  • Gnocchi mit gebratenem Gemüse (Zwiebeln plus Zucchinischeiben oder Chinakohl in Streifen) und Gorgonzola-Soße. Während die Gnocchi kochen, Zwiebeln und Gemüse anbraten, Gorgonzola darüber scmelzen lassen, mit Magermilch ablöschen, umrühren, Gnocchi dazu.
  • Tex-Mex-Bratkartoffeln aus Pellkartoffeln (eventuell vom Vortag) mit Zwiebeln, Tomaten, Tabasco und Spiegelei
  • Omelett mit Schafskäse, dazu Reis oder Weißbrot und gebratene Zucchinischeiben
  • Tomaten mit Mozarella
    Eben noch die Tomaten im Kübel draußen vor dem Fenster fotografiert, Minuten später sind sie schon ein fertiges Sommergericht. Zu den Tomaten mit Mozzarella, Basilikum und Olivenöl passt Baguette. (Apropos: Schnellgerichte im Homeoffice)
  • Rahmspinat (aus dem Eisfach oder dem Gefrierschrank) mit Pellkartoffeln und Spiegelei
  • Gebratener oder Gebackener Fisch (-Stäbchen) mit Kartoffelsalat aus vom Vortag übrigen Kartoffeln (oder mit Steakhouse-Fritten aus dem Tiefkühlfach, im Backofen gebacken) und dazu Kräuterquark/Kräuter-Sour-Cream oder Remouladensoße
  • Wok-Gemüse-(Hackfleisch-)Pilzmischung mit Sojasoße abgelöscht, Mungbohnenkeimlinge einmischen, dazu Reis
  • Gekochte Spaghetti mit Kirschtomaten, Knoblauch, Krabben, Petersilie kurz in der Pfanne anbraten, Streukäse drüberstreuen und einschmelzen lassen
  • Pfannkuchen süß (mit Zucker oder Marmelade)
  • Pfannkuchen süß amerikanisch (für die Zubereitung nehme ich statt Milch Magerjoghurt und etwas Backpulver, servieren und genießen mit Ahornsirup)
  • Blätterteig (fertig aus der Frischetheke) mit Schafskäse und/oder kurz mit Zwiebeln angeschwitztem Spinat oder anderem füllen und im Backofen backen. Dazu Salat.
  • Pizzateig (fertig aus der Frischetheke) mit etwas Tomatensoße (Tomatenpüree, Olivenöl und Knoblauch) bestreichen und mit Salami, Champignon Pepperoni und Oliven oder anderen Gemüsen nach Wahl belegen. Darüber etwas Käse reiben und im Backofen backen. Dazu Salat.
  • Pizzateig (fertig aus der Frischetheke) mit Sauerrahm bestreichen, mit Schinken und leicht vorgedünstetem Chicoree (Pfanne oder Mikrowelle) belegen. Darüber Käsescheiben legen und im Backofen backen.

    Wenn für eine Chicoree-Quiche die Zeit fehlt, gibt es eben Chicoree-Pizza: Pizzateig mit Sauerrahm, Schmand o. Ä. bestreichen, darauf wird gekochter Schinken gelegt, darüber kurz angeschwitzte Chicoree-Viertel verteilt und das ganze mit Käsescheiben bedeckt. In den Backofen bis eine leichte Bräunung erreicht ist.
  • Pfannkuchen pikant (mit gebratenen Zwiebeln und Pilzen oder mit Rahmspinat)
  • Geröstetes oder getoastetes Graubrot mit Tomatenmark bestreichen und mit Käse überbacken (im Kleinbackofen überbacken oder in der Mikrowelle kurz erhitzen, bis der Käse schmilzt). Etwas Oregano drüber streuen.
  • Überbackener Toast (Toast, (Schinken), Tomaten oder Ananas, Käse)
  • Thai-Curry z. B. mit Porree, Paprika, Zucchini und/oder Aubergine, Bambussprossen-Scheiben, Chili, Krabben, Currypaste und Kokosmilch, dazu Duftreis – das Gemüse kann man morgens schon schnippeln, zubereitet ist es in wenigen Minuten.
  • Little-Lunch-Suppe (Biosuppe aus dem Glas) - eventuell mit angebratenem Gemüse pimpen, dazu Reis, Nudeln oder angebratene Weißbrotwürfel; italienische Variationen mit Nudeln zusätzlich mit Käse überbacken
Für die Zwischenmahlzeiten versuche ich genügend Gesundes wie Obst, Buttermilch, Smoothies, alkoholfreie Cocktails, Milk-Shakes, Radieschen, aber auch ein paar Sünden wie Erdnusslocken, Nüsse, (Bio-)Pudding, getrocknete Mangos, Datteln und Süßigkeiten vorrätig zu haben.

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Welche Vorschläge Lösungen, schnellen Rezepte und sonstigen Tipps habt ihr/haben Sie?
Einladung zur Blogparade - teilnehmen kann man mit einem ernsthaften oder witzigen Text-, Bild-, Cartoon-, Podcast- oder Video-Beitrag.

Blogparade – Bedingungen Die Blogparade lief ursprünglich bis zum 1.7.2015, ich nehme aber gerne Nachzügler. Alle sind herzlich eingeladen, sich an der Blogparade zu beteiligen – mitzubloggen und/oder unten zu kommentieren: Welche schnellen Rezepte und Tricks habt ihr/haben Sie?

Wer sich dem Thema "Mittagessen im Homeoffice" anders als mit einem "normalen" Blogartikel in Ratgeber-Art nähern möchte, beispielsweise mit einem witzigen Artikel, einem Cartoon, Bild, Podcast, Videocast oder auf andere Weise, ist genauso willkommen!
Wer mit einem Blogartikel, Video oder anderen Veröffentlichung mit einer URL an dieser Blogparade teilnehmen möchte, muss in seinem Blogpost/Beschreibungstext auf diesen Blog Bezug nehmen und einen Link auf diesen Blog setzen. Sobald dies geschehen ist, bitte einen Kommentar unter diesen Blogartikel setzen mit Titel und Link zum Blogartikel/Veröffentlichung, damit ich Bescheid weiß.

Jeden teilnehmenden Blogartikel/Veröffentlichung werde ich dann hier im Blogartikel zeitnah mit Titel und Dofollow-Link aufführen. Ich bin sehr gespannt auf eure/Ihre Meinungen und Erfahrungen.

Gemeldete Blogbeiträge:
Ich freue mich auf eure/Ihre Tricks und Ideen!


Einige Blogs und Beiträge von Kolleginnen aus dem Texttreff-Netzwerk, die mir aufgefallen sind (Beispiele):
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Montag, 23. März 2020

Journalismus für Dummies (Buchvorstellung)

journalismus-dummies-vgwortBuchvorstellung und Meinung zu "Journalismus für Dummies" von Henriette Löwisch, erschienen im Wiley Verlag. (aktualisiert)

Fachbücher behandle ich normalerweise wie Magazine: Ich blättere sie durch auf der Suche nach für mich neuen Informationen und Aspekten, die ich mir dann abschnitts- oder kapitelweise einverleibe. "Journalismus für Dummies"* von Henriette Löwisch (Wiley Verlag) war anders: Ich fing vorne bei der "Schummelseite" (noch vor der Einführung) an und konnte nicht mehr aufhören zu lesen, bis ich alle Kapitel durch hatte - und zwar Wort für Wort.

Das lag nicht nur an meinem besonderen Interesse am Thema Journalismus, sondern daran, dass das Buch "Journalismus für Dummies" voll ist mit spannenden Geschichten aus dem journalistischen Alltag und dass es den Leser die Abläufe in einer Redaktion miterleben lässt. Immer wieder werden einschneidende Ereignisse der jüngeren Geschichte aus dem Blickwinkel des Journalisten gezeigt und es wird deutlich, wie wichtig guter Journalismus für die Gesellschaft ist und welche Verantwortung ein Journalist ihr gegenüber hat.

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Doch natürlich geht es bei "Journalismus für Dummies" auch um das Handwerkszeug - um das Schreiben, genauer: um Ideen, Recherche, Nachrichten und Geschichten sowie um die Darstellungsformen - und um Macht, Ohnmacht und Versagen der Presse (übrigens sehr interessant die Analyse, wie es trotz/wegen der vierten Gewalt im Staat - dem Journalismus - zum Irakkrieg kommen konnte, im hinteren Teil), und auch um die Licht- und Schattenseiten dieses Berufes und der Wege, die dort hinführen.

Journalismus für Dummies:
Die wichtigsten Themen im Überblick

  • Wozu Journalismus gut ist 
  • Das ist guter Journalismus 
  • Das ist schlechter Journalismus 
  • Was Journalisten nicht dürfen 
  • Wo die Nachricht herkommt 
  • Was die Nachricht wert ist 
  • Recherche 
  • Nachrichten schreiben 
  • Wie die besten Storys entstehen 
  • Geschichten und ihre Genres 
  • Wie wird eine Geschichte erzählt 
  • Geschäfte mit Geschichten 
  • Kommentare und Kampagnen 
  • Druck und Gegendruck 
  • Gefragte Eigenschaften des Journalisten 
  • Journalist werden 
  • Als Journalist arbeiten 

Journalismus für Dummies:
Die Autorin

Henriette Löwisch ist eine Journalistin mit klassischer Laufbahn: Von der Badischen Zeitung über die Journalistenschule in München und einem Journalistik-Studium in Deutschland und den USA führte ihr Weg sie zu einer Nachrichtenagentur, bei der sie zunächst als Auslandskorrespondentin die (Nachrichten-) Welt kennenlernte und später als Chefredakteurin die Berichterstattung der Agentur verantwortete - bis sie zurück an die Uni/Schule ging: als Gastprofessorin und Seminardozentin. Mitgewirkt an dem umfassenden Ratgeber hat auch ihr Bruder Georg Löwisch, der selbst Reporter und Dozent ist und von dem sie sagt, er hätte es ebenso gut selbst schreiben können.

Journalismus für Dummies:
Ein Ratgeber, der mein Herz klopfen machte

Die Autorin versteht es, das Besondere dieses Berufes bewusst zu machen: die ethischen Fragen, denen sich ein Journalist stellen muss; die Verantwortung des Journalisten, Dinge beim Namen zu nennen; der Mut zum Standpunkt, der nötig ist, um die Verpflichtung dem Leser und der Gesellschaft gegenüber wahrzunehmen - unter anderem, um "die Mächtigen" in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu kontrollieren. Beim Lesen war ich hin- und hergerissen zwischen Begeisterung und Ehrfurcht.

Auch wenn es ungerecht ist: Ein Buch wird vom Leser unter anderem an dem gemessen, was er erwartet hat. Wenn der Titel falsche Erwartungen weckt, ist die Gefahr groß, dass der Leser enttäuscht wird und das Buch schlecht bewertet. "Journalismus für Dummies" hat meine persönlichen Erwartungen übertroffen: Es bietet Praktisches zum journalistischen Schreiben, Einblicke in den Beruf, Amüsantes und viele Denkanregungen. Aber vor allem entfacht es das Feuer für einen guten Journalismus.

Ob ein Buch vom Leser geschätzt wird, hängt sicherlich auch davon ab, wie empfänglich der Leser oder die Leserin für die Botschaft ist. Bei mir ist die Botschaft angekommen. Das Buch erhält auf jeden Fall einen dauerhaften Platz bei mir im Regal und wird mich bei meiner weiteren Arbeit sicherlich unterstützen. Mein einziger Verbesserungsvorschlag: Jeweils eine Übersicht zur Geschichte des Journalismus, der Reichweite der Verlage und der Bedeutung der Medien zu haben, wäre schön - diese Informationen sind zwar alle im Text enthalten, aber mit einer Tabelle oder Grafik wären sie leichter erfassbar.

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Journalismus für Dummies:
Mein Fazit: 5 Sterne ***** (5 von 5)

"Journalismus für Dummies" von Henriette Löwisch (und Bruder) ist ein tolles Buch für Journalismus-Interessierte, Journalismus-Einsteiger und Blogger.

Hinweis:
Die Rezension bezieht sich auf die 1. Auflage von 2009, doch 2011 ist "Journalismus für Dummies" in der 2. Auflage erschienen, die meiner Meinung nach auch heute noch "relevant" ist.



Journalismus für Dummies*
Henriette Löwisch
Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA
352 Seiten
2. Auflage
ISBN 978-3527707461
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