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Montag, 16. Januar 2012

Harvard Universität erweckt Bibliotheken zum Leben - ShelfLife, Stack View und LibraryCloud machen es möglich

shelflife-vgwort An der Harvard Universität in Cambridge/Massachusetts (USA) wurde eine Software entwickelt, die das Bibliothekenwissen besser nutzbar macht und Bibliotheken, Werke, Autoren und Bibliotheksnutzer miteinander zu einem lebendigen Netzwerk verknüpft, in welchem all diese Bestandteile miteinander interagieren. Recherchen werden einfacher und effektiver, es gibt praktische Möglichkeiten, sich auf dem Laufenden zu halten, mit anderen zu kommunizieren oder sich von Bibliotheksmitarbeitern beraten zu lassen. Der Prototyp ist die Digital Public Library of America (DPLA). 

Wie könnte eine zeitgemäße Bibliothek aussehen könnte, wenn man die Möglichkeiten der Digitalisierung ausschöpft, fragten sich die Beteiligten eines Forschungsprojektes des Harvard Library Innovation Laboratory an der Harvard Law School und schufen etwas Großartiges: die Digital Public Library of America (DPLA) bzw. deren Alphaversion (übrigens jetzt schon mit 1,7 Mio. deutschsprachigen Objekten).

Das Besondere an der DPLA ist, dass nicht nur die üblichen bibliographischen Daten verwaltet und genutzt werden, sondern auch das Bibliothekswissen wie beispielsweise die Ausleihhäufigkeit sowie Informationen aus den in das System integrierten "Social-Media-Funktionen".

Bücher/Objekte in den Kontexten "Bibliothek" und "Mensch als soziales Wesen"

15 Millionen Objekte (Bücher, Veröffentlichungsreihen, Tonaufnahmen und Videos/Filme) sind aktuell im Bestand der DPLA. Sie gehören zu den verschiedenen Bibliotheken der Harvard Universität sowie verschiedenen anderen Bibliotheken wie beispielsweise der San Francisco Public Library oder stammen aus Open-Courseware-Beständen.

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Sucht man nach einem Titel, erhält man die Suchergebnisse nicht nur als Tabelle angezeigt, sondern - sobald man auf ein Objekt klickt - als Bücherstapel (Stack View). Anhand der Dicke der Buchdarstellung im Stapel kann man den Umfang des Werkes abschätzen und je intensiver blau ein Buch gefärbt ist, desto interessanter scheint es aufgrund seines "ShelfRanks" zu sein. Der ShelfRank wird aus den Metadaten wie Ausleihhäufigkeit, Beständen in den einzelnen Bibliotheken, Rezensionen, Bewertungen (Like, Follow, Aufnahme in persönliche Sammlungen) errechnet.



Klickt man auf ein Buch in der Suchergebnistabelle oder im Stapel, erhält man links neben dem Stapel die Informationen zum gewählten Objekt: bibliographische Daten, in welchen Abteilungen (Library Shelves) das Buch geführt wird, Empfehlungen ("People who viewed this also viewed ...", "You recently viewed these ...", "People who read this also recommend ..."), kann liken, folgen, rezensieren, taggen und das Objekt zu eigenen Bücherregalen hinzufügen. Objekte, die digital vorhanden sind, soll man in Zukunft auch gleich online anschauen können. Rechts neben dem Bücherstapel gibt es für jedes Buch ein Gesprächsblase-Symbol - klickt man darauf, kann man eine Diskussion zum Objekt anstoßen oder sich an einer vorhandenen beteiligen.

Man kann nicht nur Büchern und anderen Werken folgen oder sie liken, sondern auch Autoren und Bibliotheken. Man kann sich über Trends informieren, seine eigenen Sammlungen verwalten oder einen Bibliotheksmitarbeiter um Rat fragen.

ShelfLife, Stack View und LibraryCloud machen es möglich 

ShelfLife ist das Front End der DPLA, mit dem die Nutzer arbeiten. Die Nutzeroberfläche kann ähnlich wie iGoogle personalisiert werden. Stack View ist der Browser, der u. a. die Bedeutung der gefundenen Sucherergebnisse visualisiert. Die Daten selbst (z. B. Informationen zur Ausleihhäufigkeit, Rezensionen, Bewertungen, soziale Interaktion etc.) befinden sich in der LibraryCloud, einem Metadaten-Server mit offenen Programmierschnittstellen bzw. mit Zugang über Linked Open Data. Die DPLA Plattform soll für Entwickler offen sein, so dass sie Anwendungen schreiben können, die die Metadaten der DPLA nutzen.

Quelle
The Harvard Library Innovation Laboratory (Informationen und Demo)

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Dienstag, 8. November 2011

Google Plus Pages sind da

google-pages-vgwort
Ein Grund zur Freude - aber auch zu etwas Besorgnis

Das Unternehmen Google hat mich gestern einmal mehr begeistert - und zwar mit der Art, wie die neuen Business-/Marken-Pages (Google Plus Pages) eingeführt wurden: mit farbenfroher Muppets-Page als einer der ersten Pages - sozusagen The Muppets als Markenbotschafter, einem Muppets-Hangout, an dem jeder teilnehmen konnte, sowie einem quirligen Einführungsvideo - im Mittelpunkt ein cooler Fahrradshop, der nun glücklicherweise über Google Plus Page erreichbar ist. Sympathischer kann man sich als Unternehmen kaum präsentieren.

Viele Freiberufler und andere konnten es auch gar nicht abwarten und haben noch in der Nacht ihre Firmenseiten erstellt. Das war nicht schwierig, denn im Prinzip funktionieren die Google Plus Pages wie die Personenprofile. Einige Unterschiede in der Nutzung gibt es jedoch:
  • Eine Google Plus Page kann eine Person erst dann zu ihren Kontakten hinzufügen ("einkreisen"), wenn sie zuvor von der Person eingekreist wurde. 
  • Eine Google Plus Page hat einen +1-Knopf, als Page kann man anderen Pages oder Webseiten aber keine +1 erteilen - das können nur Personen. 
  • Personenprofile haben keinen +1-Knopf, aber als Person kann man Pages und Webseiten mit +1 bewerten. 
  • Eine Google Plus Page kann man mit seinen Kreisen oder öffentlich teilen. 
  • Als Page kann man keine Spiele spielen - dafür muss man in sein Personenprofil umschalten. 
  • Als Page kann man nicht mit erweiterten Kreisen ("extended circles") teilen. 
  • Google Plus Pages erhalten keine Benachrichtigungen. 
  • Google Plus Pages können auf mobilen Geräten (noch?) nicht an einem Hangout (Videokonferenz) teilnehmen. 
Google Plus (Google+): Profilansicht
Eva Schumann Text & Kommunikation (Beispiel)

Das sind nur Beispiele und manches mag sich im Laufe der Zeit bei den Google Plus Pages noch ändern, denn das, was gestern ausgespielt wurde, war nur der erste Wurf. Noch sind die Möglichkeiten zur Gestaltung der Google Plus Page sehr eingeschränkt und es fehlen Möglichkeiten, die Administration einer Seite an mehrere Personenprofile zu knüpfen oder an jemanden zu übertragen. Viele Marken stehen auch schon in den Startlöchern und warten auf Möglichkeiten für Ihre Pages im Stream von Personen werben zu dürfen etc. - worauf sich wiederum nicht jeder freut. Man darf gespannt sein, was sich Google noch einfallen lassen wird. Sehr erfreulich ist, dass - wie immer bei Google Plus - die Nutzer in die Entwicklung einbezogen werden und aufgerufen sind, Feedback und Verbesserungsvorschläge einzureichen.

Doch trotz aller Sympathie für Google, sollte man nicht übersehen, dass die Google-Suche bereits eine Quasi-Monopolstellung hat und dass der Konzern Google diese Monopolstellung durch Einbindung des eigenen Sozialen Netzwerkes Google Plus in die Google-Suche und in Google Adwords - und umgekehrt - noch weiter ausbaut. Auch die Google Plus Pages werden da eine große Rolle spielen. Diese Entwicklung ist meiner Meinung nach nicht im Sinne von Wettbewerb, Verbraucher oder Publisher. Doch im Grunde führt im Moment kein Weg an Google - besonders Google-Suche und Google Plus, aber auch den anderen Google Produkten - vorbei, wenn man im Netz sichtbar bleiben möchte. Und die Kreativität und Professionalität des Unternehmens verdient allemal Bewunderung.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Google: Panda-Alarm

panda-vgwort

Googles Problembär macht Webseitenbetreibern und Bloggern das Leben schwer.

Schon das ganze Jahr über herrschte Panda-Alarm: In regelmäßigen Abständen wurden Webseitenbetreiber und Blogger von Meldungen aufgeschreckt, dass Google demnächst wieder eine Veränderung des Suchalgorithmus (ein so genanntes "Panda Update") ausspiele und damit sicher geglaubte Positionen in den Suchmaschinenergebnissen gefährdet seien. Und immer wieder wurden die SEO-Tipps von Google und den vielen SEO-Blogs wiedergekäut, mit denen man sich gegen eine schlechtere Positionierung wappnen könne.

Jeder, der nicht gerade eine Content-Farm (Website mit dünnem/minderwertigem Content und viel Werbung) betreibt, begrüßt es natürlich, wenn Google den Suchmaschinen-Algorithmus der Google-Suche optimieren will - auch ich: Immerhin kommen über 90 Prozent der Seitenbesucher, die über eine Suchmaschine zu meinen Seiten finden, über die Google-Suche. Doch die bisherigen Panda Updates haben gezeigt, dass nicht jede Veränderung der Suchmaschinenergebnislisten (SERPs, Search Engine Results Pages, genannt) diese tatsächlich verbessert haben. Oft genug trifft das Fallbeil nicht Content-Farmen, sondern "Unschuldige".

Panda Update: Ach, schon wieder?

Bisher sind diese Google Panda Updates an mir bzw. meinen tinto-Projekten spurlos vorübergegangen. Manchmal habe ich zwar einen leichten Rückgang bemerkt, aber der hat sich immer wieder verwachsen - die Ursache kann also auch woanders gelegen haben. Doch seit dem 14. Oktober 2011 ist mir das Lachen vergangen: Von einem Tag auf den anderen ist die Zahl meiner Besucher über Suchmaschinen um 40 Prozent zurückgegangen und meine sowieso geringen Adsense-Einnahmen sind um ca. 60 Prozent gesunken. Warum? Weiß ich nicht. Eine Recherche ergab, dass Matt Cutts am 14. Oktober 2011 in einem Tweet bestätigte, dass es am Vorabend ein kleineres Panda Update gegeben hatte.

Der zähe Kampf um Googles Gunst

Meine ältesten Webseiten sind seit 13 Jahren im Netz. In ihren Anfangszeiten gab es zu meinen Themen noch kaum andere deutschsprachige Informationsseiten, weswegen sie überall verlinkt wurden. Ich engagierte mich außerdem in Foren, um meine Webseiten bekannt zu machen, und ich schrieb Bücher zu den jeweiligen Themen, die auch bekannt wurden. (Manchmal waren auch erst die Bücher da und danach baute ich die Webseiten.)

Dann konnte ich die Webseiten aus beruflichen Gründen ein paar Jahre lang nur gelegentlich pflegen, aber nicht weiter ausbauen. Dass damals die Besucherzahlen abnahmen, verstand ich - das hatte ich ja schließlich nicht anders "verdient".

Doch seit ca. 18 Monaten arbeite ich hart an der Aktualisierung und Erweiterung der verschiedenen Themenbereiche (Garten, Geld & Börse etc.) meiner Website. Zuerst überarbeitete ich vor allem den Content (Texte und Bilder) - es heißt doch immer seitens Google: "Content ist King". Nach jeder Bearbeitung erwartete ich den Durchbruch: einen der vorderen Plätze in den SERPs und als Folge davon ein paar Werbeeinnahmen. Doch nichts passierte bzw. die Verbesserungen waren im Verhältnis zum Aufwand minimal. (Einfacher verlief die gezielte Platzierung von Blog-Postings, was sich allerdings monetär kaum auswirkte.)

Als nächstes begann ich, mich mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO) auseinanderzusetzen - schraubte, feilte, feilte noch mal ... wartete wieder auf den Durchbruch. Doch wieder passierte nichts. Erst nach Wochen zeigten sich bei einigen Schlüsselwörtern/Suchwort-Kombinationen leichte Verbesserungen, nach Monaten hatte ich einige neue gute Plätze in den SERPs ergattert.

Nach 18 Monaten kam ich zu dem Schluss, dass ich im Prinzip wohl auf einem guten Weg sei - er dauere nur wahrscheinlich länger, als ich gedacht hatte. Aber ich kann zäh sein, wenn ich das Licht am Ende des Tunnels sehe.

Dann kam der 14. Oktober und ich wurde auf den Stand von vor 12 Monaten zurückgeworfen. Einfach so.

Seit dem 14. Oktober 2010 zerbreche ich mir den Kopf, was ich falsch gemacht habe:

  • Zu wenig Content?
    Zu wenig Inhalt kann nicht der Grund sein, denn ich habe teilweise sehr lange Texte und meistens Bilder zu den Artikeln. 
  • Probleme mit der Content-Qualität?
    Auch wenn vielleicht noch nicht jede Seite perfekt ist, nehme ich doch in Anspruch, dass meine Webseiten qualitativ hochwertigen Content, verständlich aufbereitet und von guter sprachlicher Qualität und Rechtschreibung bieten. 
  • Zu viel Werbung?
    Auch das kann nicht der Grund für die Abstrafung gewesen sein, denn immer wieder fordert mich Adsense dazu auf, doch mehr Adsense-Werbung auf meine Seiten zu setzen. 
  • Canonical Tags falsch gesetzt?
    Tatsächlich hatte ich kurz vor dem Einbruch an meinen Canonical Tags geschraubt - wieder in der Hoffnung auf einen Durchbruch. Die habe ich in der Zwischenzeit wieder zurückgesetzt, doch die Lage hat sich nicht verbessert. 
 Manchmal werde ich bei der Suche nach dem Grund für die Abstrafung durch Google schon richtig paranoid und ich frage mich, ob Google mich schlechter positioniert, weil ich auch anderen Werbepartnern Werbeplätze gebe. Oder vielleicht, weil ich den Google+-Button noch nicht überall eingebaut habe? Oder weil ich auch mal kritisch über das Google Monopol schreibe? Oder habe ich das bösen Mitbewerbern zu verdanken - haben die vielleicht auf von Google negativ bewerteten Seiten massenhaft verlinkt, damit ich abgewertet werde? Tatsächlich fand ich kürzlich bei einem Backlinkcheck tinto-Seiten auf mehreren polnischen und anderen osteuropäischen Seiten, die ich nicht kenne, verlinkt.

Google - was nun?

Bei aller Bewunderung für die Kreativität der Entwickler und für die unternehmerische Leistung von Google, frage ich mich zunehmend, ob es richtig ist, dass ein einzelnes Unternehmen ein Quasi-Monopol auf die Suche im Internet besitzen darf: Wie ein Torwächter kann Google die Sichtbarkeit jeder Webseite und jedes Blogs weltweit im Internet kontrollieren - und für die Sichtbarmachung entweder eine Art Wegezoll kassieren (Adwords) oder Regeln aufstellen und einfordern, die nicht überprüfbar sind (keine Transparenz, kein Schutz vor Böswilligkeit) bzw. deren Einhaltung man nicht einklagen kann.

Mein Fazit ist, dass ich - neben ein paar kleineren SEO-Anpassungen - vor allem versuchen werde, die Abhängigkeit von Google zu verringern: mehr Facebook, mehr Twitter, mehr XING, mehr Traffic über Verlinkungen, mehr Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Webseiten und Blogs, mehr Einträge in Portalen etc.

Im März 2001 wurde das Telekom-Monopol aufgebrochen - ist so etwas nicht auch auf Google und seine Vormachtstellung anzuwenden oder schieße ich damit über das Ziel hinaus? Ich freue mich über Ihre Meinung in den Kommentaren.

Montag, 24. Oktober 2011

Das Internet hat auch Abgase

internet-vgwortAktualisiert am 27.07.2012
Und mit Abgasen meinte ich nicht nur die CO2-Emissionen, sondern vor allem die negativen Auswüchse wie Machtkonzentration, Ausbeutung, etc. im oder dank Internet und Digitalisierung.

Meine Empfindungen zum Thema Internet sind aufgewühlt. Da ist nicht mehr nur Begeisterung, sondern auch Unbehagen, nicht mehr nur Zuversicht, sondern auch ... Angst?

Seit einiger Zeit geht mir das im Kopf herum, aber ich konnte es nicht in Worte fassen und war mir auch gar nicht sicher, ob das irgendwen interessiert.

Nun hat aber Sascha Lobo einen schönen Artikel bei Spiegel Online (SPON) Meine Heimat Internet geschrieben. Beim Lesen des Artikels wurde ich an meine alten Internetzeiten in den 1990er Jahren erinnert - damals, als ich noch uneingeschränkt begeistert, wenn nicht gar besessen war, als ich es gar nicht erwarten konnte, morgens an meinen Computer zu gehen und dort zu erforschen, was und wer da draußen in den Weiten des Internets war und mich zu meinen Interessen auszutauschen: Was ist im Leben wichtig? Was macht man in der amerikanischen Bioszene gegen Blattläuse und Schnecken? Bringen Diäten überhaupt wem was? Wie kauft man eigentlich Aktien? Und wie kocht man Mangold?
Mit jedem, den ich kennenlernte, unterhielt ich mich über etwas anderes, je nach gemeinsamen Interessen - an unterschiedlichen virtuellen Orten im Internet, die ich über unterschiedliche Suchmaschinen und Verzeichnisse (Portale) fand.

Internet - so war's


Mein Weg war ein etwas anderer als der von Sascha Lobo, aber das Gefühl der Wärme und Heimat im Internet kenne ich auch sehr gut. Ich habe auch durch das Internet Gleichgesinnte, Freunde, Bekannte und sogar Lieben gefunden. Und einige sind tatsächlich Freunde fürs Leben geworden. Ich war am Anfang bei AOL, das damals damals einen einfachen Zugang zum Internet bot und in dessen internen Reich im Prinzip schon damals vieles wie in einem Social Network ablief (Foren, Chats, Konferenzen ...) - und als AOL-Scout war man zusätzlich in eine Gruppe eingebunden, die sich on- und offline vernetzte. Als der Internetzugang später auch ohne AOL einfach und preiswert möglich war, verließen ich und andere AOL - denn wofür über einen proprietären, kostenpflichtigen Bereich (damals ein Großkonzern) gehen, wenn doch da das große Internet war? Und es war ein Schritt in die Freiheit und zu unbegrenzten Möglichkeiten. (Weswegen es für mich manchmal schwierig zu begreifen ist, wieso manche der Später-Eingestiegenen zufrieden in Facebook sind und den Rest vom großen Internet kaum kennen).

The Thrill is gone?


Doch meine Begeisterung hält sich immer öfter in Grenzen: Ich mag nicht mehr "immer erreichbar" sein und die vielen Informationsströme, zu einem großen Teil zentralisiert über Angebote große amerikanischer Konzerne (Facebook, Google+), aber nicht themen-/interessensmäßig kanalisiert, lassen mich um Atem ringen. Ich brauche jetzt öfter mal eine Auszeit! Das hätte ich mir noch vor einigen Jahren nicht vorstellen können. Ist das nur das Ende einer Verliebtheit, ein Kater nach einer zu langen Party oder was? Was ist passiert?

Wie von uns Besessenen damals vorausgesehen, hat das Internet in fast alle Lebensbereiche Einzug gehalten, ist praktisches Werkzeug geworden, Medium, über das man in Echtzeit kommunizieren kann, es bietet Zugang zu Bildung weltweit, ermöglicht Preisvergleiche/Shopping ohne Grenzen und so weiter. Aber das Wichtigste: Es kann Nähe über weite Entfernungen schaffen.

Das Internet hat die Welt verändert und wird es noch weiter tun. Mit der Kommerzialisierung kann ich grundsätzlich leben, schließlich muss die Infrastruktur (z. B. die Arbeit der Entwickler) und die Informationsrecherche und -aufbereitung (Journalisten, Blogger etc.) ja irgendwie bezahlt werden, aber ...

Das Internet hat auch Abgase


Tatsächlich frage ich mich jetzt manchmal, ob andere Generationen, die den Aufstieg der Technologien ihrer Zeit (Auto, Flugzeug etc.) miterlebt haben, auch so empfunden haben, wie ich jetzt. Waren sie auch erst total begeistert und später bedrückt, als ihnen beispielsweise der Preis des Individualverkehrs wie Abgase/Luftverschmutzung, Zerstörung von Landschaft etc. bewusst wurden? Und welchen Preis nimmt man für was in Kauf?

Die schlimmsten Abgase des Internets für mich persönlich sind aktuell:

  • Cyberkriminalität
    Nicht nur nette Menschen und seriöse Unternehmen, sondern auch Terroristen, Mafia und Pädophilenringe organisieren sich bestens dank Internet. Ist Cyberkriminalität überhaupt beherrschbar, kann wenigstens so viel Schutz wie in real Life geboten werden? Und was ist der Preis dafür?
  • Cyberwars
    Staaten und Unternehmen bespitzeln sich über das Internet, von Staaten bezahlte Hackerarmeen und terroristische Hacker manipulieren Atomkraftwerke, bewaffnete Dronen u. ä. Leider keine Zukunftsvision, sondern schon Alltag.
  • Cybermobbing
    Menschen haben leider auch schlechte Eigenschaften. Und da kann das Werkzeug Internet/Social Media wie ein Katalysator wirken. Wie können potenzielle Opfer besser auf das Internet vorbereitet und geschützt werden?
  • Kommerzialisierung bis zur Perversion
    Konsumenten können dank Datensammlung und -verwertung seitens der Unternehmen bis zum letzten Tropfen kommerziell ausgelutscht werden. Inhalte sind oft nur mehr der Rahmen für Werbeplatzierung mit der Folge, dass auf Qualität nicht wirklich Wert gelegt wird, dass viel geklaut und gescraped wird. Ernsthafte Journalisten werden zu Content-Sklaven degradiert oder von solchen ersetzt. Auch die Suchergebnisseiten zeigen manchmal schon mehr Werbung als Suchergebnisse - sichtbar ist, wer zahlt oder viele bezahlen kann (siehe auch Google: Panda-Alarm). Welche Auswirkungen wird all das auf Bildung, Kultur und Gesellschaft haben?
  • Ständige Verfügbarkeit als Verpflichtung
    Burnout hat sicher viele Ursachen - neben dem Abbau sozialer Netze und der pauschalen Ächtung von Hartz-4-Empfängern durch weite Teile der Politik und Gesellschaft in den letzten Jahren halte ich auch die Verpflichtung zu ständiger Verfügbarkeit in vielen Berufen als einen der Auslöser für Burnout.
  • Zerstörung von heimischen Arbeitsplätzen, Förderung von Ausbeutung, Verödung der Stadtzentren durch E-Commerce
    Einerseits ist es toll, dass das Internet mehr Transparenz schafft und E-Commerce das Einkaufen überregional ermöglicht - günstige Preise, mehr Auswahl etc. Doch dadurch, dass die meisten Konsumenten nur das Billigste - oft in Billiglohnländern mit Kinderarbeit, ohne lästige deutsche Sicherheitsbestimmungen und mit (noch mehr) Arbeitnehmerausbeutung produziert - per Internet kaufen, gehen einheimische Produzenten und der lokale (Einzel-)Handel - also die heimischen Arbeitgeber - pleite. Wenn überwiegend im Internet gekauft wird, dann veröden auch irgendwann die Stadtzentren. Die durch den neuen Trend in Deutschland geschaffenen Arbeitsplätze wie die der Paketdienstfahrer sind größtenteils ausbeuterisch. (Interessanter Artikel: ZDF-Enthüllung: Die verlogene Empörung über Amazon, Zalando und Co.)
  • "Öse" Internet
    Wenn das Internet ausfällt (und es fällt aus, wenn der Strom ausfällt), liegt unser aller Leben in jeder Hinsicht lahm - nicht für ein paar Stunden oder Tage, sondern richtig lange. Es gibt verschiedene Katastrophen-Szenarien - z. B. Sonnenstürme, die Transformatoren über Monate lahm legen können (kein Strom, keine Heizung, kein Trinkwasser ...), die erwartete Änderung des Erdmagnetfeldes ... etc. Bitte bei Interesse selbst recherchieren. Und bitte sagt mir, dass ich nur paranoid bin - und alles, was ich darüber gelesen und gesehen habe, nur Quatsch ist.
  • Mega-Social-Networks wie Facebook und Google+/Google
    Das eine fürchte ich, weil es wie ein universeller Internetstaubsauger alles in sich hineinsaugen will, im anderen sehe ich einen Internetkraken, der über die Integration von Suche, Social-Media, Online-Marketing-Plattform, Applikationen und Daten in der Cloud alles außerhalb von Facebook beherrschen will. Ja, auch ich liebe Google als kreative Firma, aber ... ! Bei beiden: Macht und Einfluss hat, wer stark vernetzt ist oder genug Geld hat, um teure Werbung zu bezahlen. Wobei das "stark vernetzt" und "wer das Geld hat" oft auf das Gleiche hinausläuft, denn wer das Geld hat, leistet sich eben 30 Social-Media-Mitarbeiter, die für Vernetzung sorgen.
  • Ein-Kanal-Kommunikation bei den Mega-Social-Networks
    Sowohl bei Facebook als auch bei Google+ muss ich mich mit allen über alles auseinandersetzen. Wenn ich mit jemandem verknüpft bin, dann kriege ich seine Statusmeldungen, egal zu welchem Thema. Aber will ich mich mit jemandem über Politisches auseinandersetzen, weil ich mit der Person wegen Gartenfragen vernetzt bin? Nein.
  • Verknüpfung der Suche mit den Kontakten im Social Network
    Will ich bei einer Recherche für ein politisches Thema auf Seiten hingewiesen werden, die jemand gut findet, mit dem ich wegen der Begeisterung für rosa Duschhauben verknüpft bin? Nein.
  • Vernetzung als (politische) Macht an sich
    Internet/Soziale Netzwerke hat Menschen geholfen, sich zu organisieren und von totalitären Machthabern zu befreien - das ist gut. Aber ebenso beobachte ich, wie schnell sich unqualifizierte, populistische Meinungen oder nicht verifizierbare Informationen verbreiten. Auch die Mentalität "Schuld sind immer nur die anderen" verbreitet sich nach meinem Eindruck immer mehr in den Mega-Social-Networks. Kultur des Mobs? Ja, ist provokativ gemeint. Dazu kommt noch, dass nicht nur Menschen im Netz unterwegs sind, sondern auch Social Bots, die agieren, als seien sie Menschen, aber doch vor allem zur Manipulation eingesetzt werden.
  • Menschen bzw. ihre Daten als Produkt
    Datenstaubsauger für bessere Services und zur optimierten kommerziellen Ausschlachtung von der Wiege bis zur Bahre versus Datenschutz, Schutz der Privatsphäre, Schutz vor Kriminellen.
  • Großunternehmen werden reicher, Kreative werden ärmer
    Einerseits können Großunternehmen mit Monopolstellung mangels nennenswerter Konkurrenz Preise diktieren - wie Google bei den Google Adwords Preisen bzw. wie viel von den Werbeeinnahmen auf werbefinanzierten Themenseiten und Blogs der Autor/Webseitenbetreiber bekommt, der Google Adsense integriert, und wie viel Google für sich behält. Dadurch werden Monopolisten enorm reich, können sich Entwickler ohne Ende leisten und in Folge kostenlose Services anbieten - wodurch auch in diesem Markt die lästige Konkurrenz kaputtgeht. Andererseits basieren viele Service-Angebote dieser Mega-Unternehmen auf der Arbeit von anderen (Medien, Journalisten), ohne dass diese davon so viel Vorteil haben, dass Journalisten und andere Beteiligte angemessen bezahlt werden können.
  • Internet als Goldenes Kalb
    Ich krieg die Krise, wenn von einer neuen viel besseren Gesellschaft dank Internet gesprochen wird, in der Menschen friedlich und ohne feste Struktururen sich selbst organisieren, ähnlich wie bei Ameisenstaaten - statt der Pheromone haben wir ja das Internet. Also ehrlich - was rauchen die denn? Schließlich sind das im Internet Menschen so wie draußen ... Bei näherem Überlegen, gebe ich aber zu, dass es solche Visionäre braucht, denn ohne Visionen und Vordenker - manchmal eben extremer Art - gibt es keine Weiterentwicklung. Dass man sich aber kritisch mit ihren Ideen auseinandersetzen muss, zeigt der Netzdiskurs: Das Elend der Internetintellektuellen von Evgeny Morozov in der FAZ.

Aber trotzdem - bis auf den letzten Punkt, dass natürlich jeder denken soll, Visionen haben darf und Vorschläge machen soll: Je mehr ich über manche der Entwicklungen nachdenke, desto frustrierter bin ich, denn einerseits bin ich von der Entwicklung in Bezug auf die Technologien begeistert - Google macht coole Sachen - und natürlich auch nach wie vor von der privaten und beruflichen Vernetzung als Austausch zwischen Menschen, der Menschen stärker und klüger machen kann, begeistert - aber gleichzeitig fürchte ich manchmal, wir fahren da auf eine Wand zu. Ist denn diese zunehmende Machtkonzentration im Internet auf ein paar amerikanische Mega-Konzerne, die einerseits bestimmen, was überhaupt sichtbar ist (Google, Facebook), andererseits wie wir konsumieren (Amazon, Apple etc.), nicht noch schlimmer als die Macht der Banken?

Digitale Eingeborene - wir müssen kämpfen


Ich finde ja, Digital Natives sind nicht Jugendliche und junge Erwachsene, nur weil diese aufgewachsen sind, während es das Internet schon gab. Digital Natives sind meiner Meinung nach wir, die wir mit dem Internet zusammen gewachsen und zusammengewachsen sind. Wir sind hier die Eingeborenen - wir sind im Internet heimisch. Müssen wir Digital Natives nicht langsam auch gegen die Machtkonzentration im Internet wirken und auch den Nachgeborenen von dieser Gefahr erzählen - bevor wir zu den Digital Endangered gehören?

Welche Möglichkeiten haben wir? Ich fang mal mit ein paar kleinen Ideen an. Ich würde mich freuen, wenn andere ihre als Kommentare hinzufügen würden - oder ihr schreibt mir, dass ihr mich für paranoid haltet.

  • Die Vielfalt bei Social Networks unterstützen:
    Es geht nicht darum, ob Facebook, Google+, Twitter oder sonst wer besser ist für alles. Wir brauchen viele Social Networks: Xing soll bleiben, Diaspora, Twitter, kleine Berufsgruppen-Netzwerke (z. B. Texttreff, Gulp) - und ja, auch Facebook!
  • Alternative Suchmaschinen (Bing, Ecosia etc.) und Meta-Suchmaschinen (z. B. Metager) nutzen
  • Viele Browser einsetzen und nicht nur einen nutzen
  • Websites, Blogs, Foren und andere dezentrale Möglichkeiten zur Meinungsäußerung, Vernetzung und Diskussion nutzen

Aber reicht das, um - um beim Vergleich mit den Abgasen der Autos zu bleiben - die "Klimaerwärmung" zu verhindern? Kann man sich auf den guten Willen von Staaten, Unternehmen und das Gute im Menschen verlassen (rhetorische Frage)? Muss gegen Machtkonzentration nicht an gesetzlichen Stellschrauben gedreht werden - länderübergreifend? Und müssen wir da nicht langsam drauf drängen, bevor wir den Karren soweit vor die Wand gefahren haben wie beim Klimaschutz oder vor so einem Chaos stehen wie derzeit in Sachen Euroländer-Schuldenkrise/-Bankenkrise? Und müssen wir als Konsumenten nicht auch unser Verhalten stärker reflektieren und anders konsumieren?

Und das wären erst einmal nur mögliche Antworten auf nur einige der oben in der Liste erwähnten Abgase.

Freitag, 19. August 2011

Google Plus - Einsteigen für Freiberufler und kleine Unternehmen

Google Plus - vgwort
Google Plus - Kontakte werden in
frei definierbare Kreise sortiert
Google Plus (Google+, G+) war eine angesagte Social-Media-Plattform von Google. Das neue soziale Netzwerk war vom 28. Juni 2011 bis zum 2. April 2019 online. Während der Beta- oder Pre-Betaphase war es die am schnellsten wachsende Social-Media-Plattform, die es bis dahin gab. Schon 4 Wochen nach dem Start soll Google Plus bereits 25 Millionen Nutzer (weltweit) gehabt haben. 2013 erklärte Google, dass 190 Millionen aktive Nutzer bei Google+ seien! Am 8. Oktober 2018 wurde laut Wikipedia bekannt, dass mehr als 500.000 Nutzerkonten von Google+ seit Jahren von Datendiebstahl bedroht waren, weshalb die Schließung von Google+ in der für Endkunden offenen Version beschlossen worden war. Die kommerzielle Google-Plus-Variante für Unternehmen wurde am 2. April 2019 angeblich ebenfalls wegen einer Datenpanne eingestellt. Diesen Beitrag schrieb ich im August 2011, als ich noch an das Potenzial von Google Plus glaubte. (aktualisiert am 3.7.2021)

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Google Plus - warum es nicht nur ein vorübergehender Hype ist


Es gibt Leute, die Google Plus für einen vorübergehenden Hype halten, der bald einschlafen wird. Das glaube ich nicht. Google wird meiner Meinung nach alles daran setzen, damit Google Plus zu einem Erfolg wird. Was mich davon überzeugt, dass Google es schaffen wird:

  • Google kann Google Plus mit der Google-Suche verknüpfen
    Google ist die am häufigsten benutzte Suchmaschine.
    • Öffentlich in Google Plus geteilte Links erscheinen schon jetzt in den Suchergebnissen derer, die die Person in einem ihrer Kreise haben.
    • Google-Plus-Posts werden vermutlich demnächst als Echtzeitsuchergebnisse in die Google-Suche integriert werden (so wie es Twitter bis vor kurzem war).
  • Anreize für Webmaster und Blogger
    Durch die Integration von Google Plus und +1 in die Google-Suche/Suchergebnisreihenfolge wird ein starker Anreiz für Webmaster und Blogger geschaffen, Google Plus/+1 in ihre Webseiten bzw. Blogs einzubauen.
    • Bewertungen durch +1 von Google (entspricht dem Like von Facebook) werden bereits jetzt beim Google-Suchalgorithmus berücksichtigt. Was man mit +1 bewertet, erscheint zudem unter +1 im Google-Plus-Profil (wenn man dies freigibt).
  • Google Plus gibt es auch als mobile Apps (Betriebssysteme Android und iOS)
    Die Zukunft ist u. a. mobil und in diese Richtung entwickelt und investiert Google (z. B. auch Übernahme Motorola).
  • Google Plus - Chrome-Erweiterungen
    Es gibt zig Chrome-Erweiterungen, die das Google-Plus-Erlebnis auf dem Desktop-PC oder Notebook entsprechend den individuellen Wünschen verschönern.
  • Enge Verknüpfung mit Picasa, YouTube und anderen Google-Produkten
    Beispielsweise kann man Google Plus Hangouts (Video-Konferenzen) jetzt auch von YouTube aus starten und sich gemeinsam Videos anschauen.
  • Google-Plus - Spiele als Anreiz für die Privatnutzer
    Google beteiligt sich an Unternehmen, deren Produkte sich sehr dazu eignen, in Google Plus integriert zu werden (z. B. an Zynga). Spiele sind inzwischen in Google Plus integriert - zum Glück in einem eigenen Stream.
  • Google Plus für Business in Arbeit
    Bisher gibt es nur Personenprofile, doch die Business-Profile für Marken und Firmen sind in Vorbereitung. [Nachtrag: Inzwischen sind die Unternehmensseiten (Google Plus Pages) da.]
  • Google hat Geld, motivierte Mitarbeiter und Visionen
    Google ist meiner Meinung nach innovativ, hat jede Menge Geldanlage (verdient mit der Google-Suche) und pflegt seine Mitarbeiter (jedenfalls liest man immer wieder darüber). Es hat anscheinend alles, was nötig ist, um tolle Sachen zu entwickeln.
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Google Plus - der Early Adopter fängt den Wurm


Aktuell gibt es bei Google Plus nur Personen-Accounts und noch keine Business-Accounts oder kostenpflichtige Möglichkeiten für Social-Media-Marketing. Dies bietet gute Chancen für Early-Adopter-Freiberufler/kleine Firmen, sich zu postionieren und z. B. ihre Kreise aufzubauen und etwas für ihre Sichtbarkeit zu tun.

Google-Plus-Einsteiger - die ersten Schritte


  1. Profil ausfüllen
    Bevor Sie etwas anderes tun, füllen Sie am besten Ihr Profil aus. Zwar sollten Sie - wenn Sie beruflich netzwerken und potenzielle Kunden/Auftraggeber interessieren wollen - Ihre beruflichen Tätigkeiten vorstellen, doch sollten Sie sich als lebendige Person präsentieren.
  2. Ein bis drei Posts schreiben
    Posten Sie keine Werbung, sondern lieber etwas Humorvolles oder Interessantes. Die Posts sollen einen Eindruck von Ihrer Person und Ihren Interessen geben.
  3. Kreise anlegen
    Ein paar Kreise sind immer schon voreingestellt, aber man kann seine Kreise benennen und einrichten, wie man will. Üblicherweise packt man die Leute zusammen in einen Kreis, die die gleichen Posts lesen sollen (z. B. je einen Kreis für Familie, Autoren-Kollegen, Verlage, Lieferanten). 
  4. Leute zu den Kreisen hinzufügen
    Wenn man jemanden zu seinen Kreisen hinzufügt, dann wird derjenige darüber informiert. In der Regel schaut die Person dann in Ihr Profil, um festzustellen, ob sie Ihnen auch folgen möchte (sprich: Sie in einen ihrer Kreise hinzufügen will).
  5. Zuhören (mitlesen) und mitmachen
    Wenn man irgendwo neu ist, schadet es nicht, sich erst einmal umzuschauen, was andere so schreiben. Findet man ein Posting im Stream eines andere lustig oder interessant, dann gibt man Feedback, indem man auf +1 klickt. Wenn man es so gut findet, dass man es auch den Mitgliedern im eigenen Netzwerk mitteilen will, dann teilt man das Posting und gibt an, welcher Kreis oder welche Kreise das in ihrem Stream sehen können sollen. Wenn man etwas "öffentlich" postet oder teilt, dann können es alle Kreise lesen und es erscheint auch im öffentlichen Profil.
  6. Features mit Leuten aus dem vertrauteren Netzwerk testen
    z. B. wie man Hangouts (Videokonferenzen) für Konferenzen, Briefings oder Schulungen nutzen kann

Was man noch so alles mit Google anstellen kann, findet man in einem ausführlichen Google-Dokument (Google+ Tipps und Tricks), das von über 100 Leuten gemeinsam verfasst wurde.

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Google Plus - eine Chance für mehr Sichtbarkeit


Gerade Freiberufler und Firmen mit kleinem Budget für Suchmaschinenmarketing und Social-Media-Marketing können sich in der frühen Phase eines sozialen Netzwerkes gut positionieren. Dadurch, dass viele neu und auf Entdeckungsreise sind, gibt es gleich ein gemeinsames, neutrales Gesprächsthema: Google Plus und wie man es findet bzw. wo man welche Funktionen findet und am besten anwendet. Das macht das Kontakten und Vernetzen sehr einfach.

Ansonsten lernt man andere Teilnehmer kennen, indem man ein paar interessante Leute in seine Kreise aufnimmt (z. B. die "Stars" der Branche oder Mitarbeiter einer interessanten Fachzeitschrift) und sich an interessanten Diskussionen beteiligt. Dadurch werden andere Kontaktsuchende aufmerksam und nehmen Sie möglicherweise in ihre Kreise auf. Man kann auch bei anderen schauen, wen sie in ihre Kreise aufgenommen haben - vielleicht findet man den ein oder anderen, der einen auch interessiert.

Hinweis zum Kontakte-sammeln:
Theoretisch kann man auch einfach alle aus den Kreisen eines anderen selbst "einkreisen", doch davon hat man nichts (jedenfalls nicht, wenn die nicht "zurückkreisen" - was sie i. d. R. nicht tun). Im Gegenteil: Leute, die Tausenden folgen, aber selbst kaum in Kreisen anderer sind, wirken unseriös - man fürchtet, es sind Adressensammler, die spammen wollen. Selbst wenn ein Adressensammler in Kreise aufgenommen wird, weiß er nicht in welche - wahrscheinlich bei jedem in einen "Spammer"-Kreis, der dann nicht gelesen wird.

Interessante Leute zum Vernetzen findet man auch über die Listen von Google Plus Counter. Für den Bereich Text und Kommunikation sind
das z. B.

Weitere Listen bei Google Plus Counter.

In entsprechende Listen sollte man sich nach einer kurzen Erkundungsphase auch eintragen lassen. Manche Listen sind offen, d. h. man kann sich selbst eintragen, andere Listen werden betreut - da nimmt man Kontakt zum Betreuer auf (zu finden unter "curated by") und fragt, ob man aufgenommen wird. Wenn es noch keine passende Liste gibt, kann man auch selbst eine anfangen.

Natürlich gibt es noch jede Menge anderer Verzeichnisse, die ich jedoch nicht ausprobiert bzw. für nicht interessant befunden habe.

Google Plus - Tipps zum Schluss


Zwar sollte man - wenn man Google Plus für berufliches Netzwerken und eventuell Auftragsakquise nutzen möchte - im Profil darlegen, was man beruflich macht und auch seine Homepage, Blogs oder Websites verlinken (bringt Besucher und Backlinks), aber bei seinen Postings sollte man sich mit Werbung zurückhalten. Niemand mag bespammt werden - ich blockiere z. B. Personen, die im Profil und im Stream nur ihre Produkte oder Dienstleistungen bewerben und sonst nichts Interessantes zu sagen haben. Aber jeder mag Informationen - aktuell oder originell, spannende Diskussionen oder einfach etwas Spaß und Unterhaltung. Also zeigen Sie sich als die interessante Person, die sie sind.

Möchten Sie sich mit mir bei Google Plus vernetzen? Besuchen Sie mein Google-Plus-Profil!

Nachträglicher Hinweis
Seit Januar 2012 finden Sie eine ausführlichere Google Plus Anleitung für Freiberufler und Unternehmen Google+ erfolgreich nutzen von mir auf den Seiten von akademie.de. Die Informationen und Screenshots wurden im April 2012 - nach Einführung der neuen Oberfläche von Google Plus - aktualisiert.

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