Viele Freiberufler und Unternehmen wählen den Weg über die sozialen Netzwerke, um diese Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, dort bereiten sie Themen mit aktuellem Bezug auf und bringen sich über sie ins Gespräch mit ihren Zielgruppen. Doch haben diese Social-Media-Plattformen ihre eigenen Interessen und es kann gefährlich sein, sich zu abhängig von ihnen zu machen. Facebook, Twitter, Google+ und Co. können jederzeit ihre Spielregeln ändern – und das tun sie auch laufend - und dann können die investierte Zeit, aufwendig erstellte Inhalte und damit jede Menge Geld fehlinvestiert sein.
Hier kommen Blogs ins Spiel, insbesondere der Corporate Blog: Blogs bieten die Möglichkeit Informationen und andere Inhalte mit Zeitbezug ausführlich auf einer eigenen Plattform, dem Unternehmensblog, aufzubereiten. Neue Gesprächsthemen stellt man zwar in den sozialen Netzwerken vor, verweist aber auf den ausführlichen Blogbeitrag im Corporate Blog. So behält man die Kontrolle über die eigenen Inhalte und die Leser haben die Wahl, in den sozialen Netzwerken oder direkt im Blogartikel zu kommentieren und zu diskutieren.
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Für Einsteiger: Was sind Blogs überhaupt?
Das Wort Blog ist eine Verkürzung des Begriffs Weblog und steht für Web-Tagebuch. In einem Blog werden mehr oder weniger regelmäßig Artikel, auch Posts genannt, geschrieben, wobei die neuesten als oberste angezeigt werden. Ein Blogartikel kann Text, (interaktive) Grafiken, Fotos, Videos und andere Medien enthalten. Blogartikel sind üblicherweise mit einem Datum versehen und haben einen aktuellen Bezug. Sie werden oft aus persönlicher Sicht geschrieben, und sie sind meistens, aber nicht immer, interaktiv und bieten dann eine Kommentierfunktion und Empfehlungsmöglichkeiten an Freunde/Follower/Abonnenten in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Google+.Sortiert sind die Blogartikel eines Blogs zwar zunächst durch ihr Datum, doch da jedem Artikel Kategorien und/oder Begriffe (Tags) zugeordnet werden können, kann man sie über diese auch nach Themen zusammenfassen – und da diese Bündelungen eine Web-Adresse haben, kann man auf sie verlinken und so beispielsweise eine Navigation nach Themen erstellen. (Hier findet man zum Beispiel alle Artikel mit dem Tag Blogs in diesem Blog: Blogs).
Die Blogtechnologie wird oft auch als ein einfaches Web Content Management System (CMS) verwendet, welches verschiedene Autoren mit Texten, Fotos und anderen Inhalten befüttern, ohne dass in jedem Falle auch die interaktiven Möglichkeiten aktiviert werden. Auf manchen Websites wird die Blogtechnologie auch nur für Teilbereiche genutzt, z. B. für die Veröffentlichung von Unternehmensnachrichten, Pressemitteilungen oder eben dem Unternehmensblog (Corporate Blog) als Ergänzung zu den Ratgeberseiten, zum Online-Shop und anderem.
Sehr praktisch an Blogs ist, dass zusätzliche Funktionen über Plug-ins, kleine Software-Bausteine, hinzugefügt werden können.
Corporate Blog versus Homepage
Wer Internet hat, der sucht heutzutage nicht mehr im Telefonbuch oder ruft bei der Auskunft an, sondern schaut im Internet nach. Unternehmen, die nicht im Internet zu finden sind, existieren für einen Großteil der Menschheit nicht. Zwar gibt es viele Verzeichnisdienste im Internet, bei denen man sich als Unternehmen eintragen kann, aber mal ehrlich: Bei den meisten findet man den gesuchten Eintrag vor lauter Werbung nicht.Auch der Weg, sich über soziale Netzwerke online zu präsentieren, ersetzt die eigene Homepage nicht, sondern macht von den Plattformen abhängig.
Die eigene Homepage mit oder ohne Online-Shop bietet die beste Möglichkeit, sein Unternehmen zu präsentieren. Aber ein Corporate Blog, der dieses Zentrum umkreist, erweitert die Möglichkeiten mit (potenziellen) Kunden und anderen zu kommunizieren, die eigene Kompetenz durch gute Inhalte und Tipps vom Profi zu untermauern sowie sich durch den aktuellen Bezug regelmäßig in Erinnerung zu bringen. Und nicht zu unterschätzen ist die positive Wirkung auf das Ranking der Homepage bzw. des Online-Shops durch die Verlinkungen aus dem Blog zu eben diesen.
Mit (Corporate) Blogs in Verbindung bleiben (Feedreader & Co.)
Neben der Kommentierfunktion und der Möglichkeit, Blogartikel über die Social-Media-Funktionen (eingebundene Social Plug-ins) im Freundeskreis oder Netzwerk weiterzuempfehlen, haben Blogs für die Leser auch den Vorteil, dass sie sich sehr einfach über neue Blogartikel und Kommentare auf dem Laufenden halten können – beispielsweise, indem sie sie sich in einen E-Mail-Verteiler eintragen oder den RSS-Feed abonnieren.Beim Internet Explorer findet man das RSS-Symbol oben in der Befehlsleiste. Bietet eine Webseite oder ein Blog einen RSS-Feed, ist das Symbol orangefarben. |
Corporate Blogs sollten das Abonnieren der Blogartikel per E-Mail und per RSS leicht machen. |
Lesen kann man die Feeds dann mit dem Feedreader – entweder dem zum Browser gehörenden oder einem externen. Bei Firefox findet man den Feedreader und seine Verwaltungsmöglichkeiten beispielsweise unter Lesezeichen, bei Opera im Hauptmenü unter Feeds und beim Internet Explorer bei den Favoriten unter dem Reiter Feeds. Chrome- und Safari-Nutzer nehmen meist externe Feedreader, die man als Browsererweiterung einbinden kann.
Sehr praktisch ist der webbasierte Feedreader Feedly, der alle abonnierten Blogs sehr übersichtlich darstellt.
Unternehmensblog (Corporate Blog)
Ein Unternehmensblog ist der Blog eines Freiberuflers oder Unternehmens, mit dem ein geschäftliches Ziel verfolgt wird, beispielsweise:- Kunden mit Nachrichten aus dem Unternehmen versorgen, mit Informationen zum Sortiment neugierig machen, mit besonderen Tipps zur Verwendung von Produkten begeistern.
- Meinungen und Feedback von Kunden/Lesern zu Themen und Produkten einholen
- Das Unternehmen, sich und/oder die Mitarbeiter, als Experten und Ansprechpartner positionieren
- Mit Branchenkollegen Branchenthemen diskutieren und Strategien finden
- Die Unternehmens-Homepage und/oder den Online-Shop stärken
- Einbindung des Corporate Blogs in eine übergeordnete PR-/Marketing-/ Kommunikationsstrategie
- Erscheinungsbild des Corporate Blogs passend zum Unternehmen/Marke gestalten
- Selbst erklärende Nutzeroberflächen und kurze Ladezeiten
- Themen wählen, die für die Kunden o. a. Zielgruppe relevant sind und einen Mehrwert bieten
- Authentisch und kompetent sein
- Mit Begeisterung anstecken
- Inhalte fachlich korrekt darstellen
(keinesfalls bei Nicht-Fachleuten billig eingekaufte Texte online stellen) - Den Ton der Zielgruppe treffen
- Rechtschreibung und Zeichensetzung sollten i. d. R. perfekt sein
- Inhalte müssen internetgerecht aufbereitet werden
- Regelmäßige Veröffentlichungen und zeitnahe Beantwortung von Kommentaren schaffen Vertrauen
Eines sollte man aber wissen: Ein guter Blog macht in der Regel viel Arbeit.
Der Weg zum eigenen Blog
Was das Konzept, das technische Aufsetzen und die optische Gestaltung betrifft, kann man all dies mehr oder weniger mühselig lernen oder dafür einen Fachmann/Fachfrau engagieren. Was beim kleinen Hofladen vielleicht sympathisch unperfekt und authentisch wirken kann, signalisiert bei einem anderen Unternehmen Schlampigkeit, Inkompetenz und Unzuverlässigkeit. Beim Corporate Blog darf man nicht am falschen Platz sparen.Das müssen Sie oder Ihr(e) Dienstleister idealerweise können:
- "Technische" Einrichtung und Administration eines Blogs
- Optische Gestaltung entwickeln und ins Web und/oder für mobile Geräte transportieren
- Ihr Unternehmen, die Produkte und Kunden kennen
- Draht zur Zielgruppe haben
- Fachkenntnisse über die Produkte und ihre Verwendung haben
- Für das Internet schreiben können: den richtigen Ton treffen, begeistern, sehr gute Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungskenntnisse haben
- Kenntnisse der Suchmaschinenoptimierung
- ExpressionEngine für professionelle Corporate Blogs
- Wordpress ist das gebräuchlichste Redaktions-/Blogsystem für private und Corporate Blogs (Beispiel: tinto bloggt)
- Concrete5 ist ein Redaktionssystem für Einsteiger
- Kostenlose Blogs kann man auf Blog-Plattformen wie blogger.com (Beispiel: Gartentipps), wordpress.com und tumblr.com (Beispiel: Blog für alle Fälle) einrichten. Sie eignen sich hauptsächlich für Hobby- und halbprofessionelle Blogs
Weitere Informationen im Internet
- ExpressionEngine Publishing System
- Wordpress Deutschland Publishing System
- Concrete5 Publishing System
- Blogger-Plattform von Google
- Tumblr Blogger-Plattform
- Wordpress Blogger-Plattform
- Feedreader Feedly
- Blogverzeichnis Blog-Connect
- Corporate Blog: Beispiele, Beispiele, Beispiele (PR-Doktor)
- Facebook ist out… (Fiona Amann, Werbetexterin)
- Open Source Redaktionssystem: concrete5 (Carola Heine, lexoffice)