Donnerstag, 7. Juli 2011

Google Plus - soziale Netzwerke im Umbruch?

Google Plus (Google+): Profilansicht - Eva Schumann (Beispiel) 
vgwortGoogle Plus (Google+, g+) - das Soziale Netzwerk von Google - ist seit ein paar Tagen am Start. Noch sind nicht alle Features ausgerollt und noch ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Ich habe das Glück, dass ich schon dabei bin, und kann berichten: Die Stimmung unter den Testern ist überwiegend positiv, wenn nicht sogar euphorisch. Viele empfinden es als Befreiung, endlich eine Alternative zu Facebook zu haben.

Was ist besser - Google Plus oder Facebook?

Google Plus ist anders als Facebook. Google Plus ist offener: Kontakte kann man flexibler organisieren (über sogenannte Circles = Kreise) und damit für jedes Posting einzeln festlegen, wer/welcher Kreis es lesen kann - dabei gibt es auch die Option des öffentlichen Postens, so dass dieses Posting auch Nicht-Googlianer lesen können! Nachrichten kann man über Sparks filtern, gechattet wird in Videokonferenzen (Hangouts genannt) mit bis zu 10 Personen. Und dabei soll es nicht bleiben: Bisher mehr oder weniger isolierte Google-Anwendungen (Blogger, Picasa, Google Docs ...) sollen in Google Plus zusammengeführt werden, Marken-/Firmenseiten sollen kommen und auch Business-Clouds möglich werden.

Wird Google Plus ein Erfolg?

Google Plus ist flexibel und eignet sich grundsätzlich für private, B2B*-, B2C*- und so ziemlich jede andere Art der Vernetzung. Google hat offensichtlich große Visionen und weiß sie auch umzusetzen. Als zweiter, dritter oder x-ter auf dem Markt erscheinender Social-Media-Plattform-Anbieter hat man natürlich den Vorteil, dass man aus den Fehlern der Vorgänger und aus eigenen Fehlzündungen (Google Wave, Buzz...) lernen konnte.

Google Plus ist cool, hört man immer wieder von den Testlauf-Teilnehmern und in das Lied stimme ich ein. Googles neuer Wurf, bzw. was man bisher davon erahnt, scheint also zu glücken.

Aber Google ist nicht nur cool, sondern auch eine börsennotierte, amerikanische Aktiengesellschaft, die Dinge nicht ausschließlich entwickelt, um damit die Menschheit zu beglücken, sondern die Geld verdienen muss - schließlich wollen die Mitarbeiter ein Gehalt und die Aktionäre eine Verzinsung ihrer Investition. Für Google wird Google Plus nur dann ein Erfolg, wenn die Firma mit Google Plus auch Geld verdienen kann. Wie das umgesetzt wird und ob das jeder, der jetzt in Begeisterung schwelgt, dann auch noch cool findet, bleibt abzusehen.

Damit Google Plus für Google zum Erfolg wird, müssen Menschen/Firmen bereit sein, für Leistungen direkt oder indirekt zu bezahlen. Firmen werden nur kommen und beispielsweise für Werbung oder Premiumdienste bezahlen, wenn sie ihre Zielgruppe bei Google Plus vorfinden. Doch Menschen gehen nicht unbedingt dahin, wo es besser ist, sondern da wo die Freunde, Geschäftspartner, Kollegen sind - und die sind noch bei Facebook, Twitter, Xing... Andererseits zeigt die Internetgeschichte, dass nichts stetiger ist als der Wandel - viele mussten schon neuen Platzhirschen oder neuen Trends/Technologien weichen: Compuserve, AOL, Altavista, Second Life, MySpace... - und jedes Mal sind die Menschen weitergezogen. Ob es jetzt Facebook, Twitter und XING (bzw. LinkedIn) treffen wird und sie verlassen werden oder ob jeder seine Nische finden wird, weiß heute noch niemand. Doch mein Gefühl sagt mir, dass Google Plus sich nicht mit einer Nebenrolle abgeben wird, sondern für die verschiedenen Nutzergruppen weitere Anreize zum Wechsel schaffen wird. Und ist einmal eine "kritische Masse" in Bewegung, wird die Stampede folgen.

Google Plus - jetzt schon einsteigen?

In der ersten Phase macht Google auf jeden Fall schon mal alles richtig, indem man nur einem beschränkten Teilnehmerkreis Zugang gewährte und Nachrichten über neue Features nach und nach durchsickern lässt - so hält man das Feuer am Lodern. Nur wer vernetzt, neugierig und hartnäckig genug war, fand - zuerst über Einladung, später über Schlupflöcher - Zugang zu Google Plus. Technikfreaks, Entwickler und Social-Media-Experten gehörten zu den ersten - auch die einiger großer Marken. Nach und nach füllt sich der Pool weiter und die neuen Teilnehmer lernen von den alten. Es herrscht eine Stimmung des Aufbruchs und jeder ist motiviert, zu entdecken und neue Informationen und Erfahrungen mit anderen zu teilen.

Es ist eine Zeit des Vernetzens und Lernens und irgendwie auch der Vorfreude. Vielleicht findet man noch nicht seine Kunden oder Auftraggeber in großer Breite, aber es ist Zeit, hineinzuschnuppern oder erste Spähertrupps zu schicken. Im schlechtesten Fall ist dies nur eine Art Fortbildungs- und Networking-Aktion. Im besten Fall ist man gut vorbereitet, wenn die große Zuwanderung beginnt.

Inzwischen kann man sich übrigens für den Testlauf von Firmenseiten bewerben.

Wie ist Ihre Meinung? Ich freue mich über Kommentare hier im Blog und über einen Besuch meines Profils bei Google Plus.

* B2B = Business to Business
  B2C = Business to Consumer

Donnerstag, 30. Juni 2011

Social Media: Der Verlag Eugen Ulmer im Interview

Der Sprung in Social Media
ist dem Verlag Eugen Ulmer gelungen
Social Media (soziale Netzwerke bzw. Web 2.0.-Funktionalitäten) bieten viele Möglichkeiten sich zu vernetzen, zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Zunehmend werden Social Media auch von Unternehmen genutzt – für die Kommunikation mit ihren Kunden und um neue Service- und Vertriebskanäle einzurichten.

Der Verlag Eugen Ulmer aus Stuttgart ist ein alteingesessener Fachverlag rund um die Themen Landwirtschaft, Gartenbau, Pflanzen, Tiere, Obst- und Weinbau, Biologie und Ökologie. Mit Hilfe eines Social Media Teams hat der Verlag den Sprung in das Abenteuer Social Media gewagt. Da ich mich selbst intensiv mit den Sozialen Netzwerken/Web 2.0 befasse und zudem zu den Autoren des Verlages gehöre, habe ich gespannt beobachtet, was da vor sich geht, und war beeindruckt.

Freundlicherweise hat sich der Verlag bereit erklärt, mir durch das Social Media Team ein paar Fragen zu beantworten:

Der Ulmer Verlag engagiert sich seit 2010 sehr stark in Social Media – bei Twitter, Facebook, mit einem Gartenblog und einem YouTube-Kanal. Was hat Sie dazu bewogen, diese Richtung einzuschlagen?

Als Verlag sind wir per se an einem Kommunikations- und Informationsaustausch zwischen unseren Autoren und unseren Lesern interessiert. Zu bloggen, zu twittern oder auf Facebook neben einer Verlagsfanseite auch mit mehreren Themenportalen präsent zu sein, war dann der nächste logische Schritt. Wir sehen Social Media als Kommunikations- und Informationskanal – für unsere Autoren, für den Verlag als Marke, aber auch – und das ist uns besonders wichtig – für die Kommunikation mit unseren Lesern. Dabei steht Kundenservice, z. B. Buchempfehlungen oder schnelle Hilfe bei Problemen, im Vordergrund.

Welche Ihrer Erwartungen wurden enttäuscht bzw. wo mussten Sie dazulernen?

Auch wenn es uns vorher bewusst war, ist es eine wichtige Erfahrung, dass wir nicht mehr zu 100 Prozent Kontrolle über Inhalte und ihre Verteilung besitzen. Loszulassen ist ein Elementarbestandteil im Umgang mit Social Media. Es wird über den Verlag gesprochen – mit, ohne und über uns. Authentisch in der Kommunikation zu sein, hilft in diesen Situationen besonders.

Welche Erwartungen wurden übertroffen bzw. welche positiven Ergebnisse kamen ganz unerwartet?

Das doch recht persönliche Kennenlernen unserer Leser ist an erster Stelle in der Reihe positiver Erfahrungen zu nennen. Bei einigen ergaben sich sogar Zusammenarbeiten, z. B. in unseren Blogs, was wir uns auch für die Zukunft erhoffen.

Wie bewerten Sie Ihr bisheriges Social-Media-Engagement unter dem Strich? Haben Sie damit den richtigen Weg eingeschlagen?

Ja, es ist der richtige Weg. Mit unserem Social Media Team und unseren verschiedenen Kommunikationskanälen haben wir eine gute Ausgangsbasis geschaffen. Natürlich darf man sich darauf nicht ausruhen, sondern wir entwickeln neue Pläne. So möchten wir beispielsweise unsere Blogleser noch mehr einbeziehen, z. B. mit einer Interviewreihe, die in Planung ist und in den nächsten Tagen startet. Auf jeden Fall ist Social Media spannend, interessant, denn es gibt noch vieles zu entdecken und die Chancen wurden bisher – das gilt für die gesamte Branche – noch nicht in dem Maße genutzt, die das Social Web bietet.

Herzlichen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

Verlag Eugen Ulmer
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Dienstag, 28. Juni 2011

Google Pagerank Update - die SEO News des Tages

Google Pagerank UpdateGoogle hat gestern die Pageranks (PR) verändert. Meine neuen Webseiten und Blogs sind nun endlich erfasst (zumindest alles, was bis etwa Anfang Mai 2011 geschaffen wurde). Mein Twitter-Account-PR ist jetzt bei 9*! Aber: Bei meinen Webseiten sind einige Einstiegsseiten plötzlich niedriger als einige der Unterseiten. Was will mir Google damit sagen?

Pagerank - was ist das?

Der Pagerank ist eine Maßzahl von Google, die etwas über die Qualität und Stärke der eingehenden Verlinkung (Linkpopularität) einer Website aussagen soll - und damit über die Wahrscheinlichkeit, dass eine Seite im Internet gefunden wird. Errechnet wird der Pagerank mit einem von Google patentierten PR-Algorithmus, dessen aktuelle Formel niemand im Detail kennt außer Google.

Der Pagerank sagt zwar noch nichts darüber aus, auf welchem Platz man in den Ergebnissen (Suchtreffer-Ranking) der Suchmaschinenabfragen landet, aber der PR wird von Webseitenbetreibern und Bloggern mit Argusaugen beobachtet (u. a. weil viele, die Werbeplatz buchen auf den PR schauen)!

Den Pagerank seiner Webseiten oder Blogeinträge messen kann man mit verschiedenen SEO-Tools, beispielsweise mit der Google Toolbar oder der SEObar von SeoQuake, einem Plugin für den Mozilla Firefox Browser. Neue Seiten haben oft noch keinen Pagerank (n/a) oder Pagerank 0. Je stärker der PR Richtung 10 tendiert, desto besser. Normal ist der Bereich um PR 3-4.

Pagerank und Kommunikation

Warum ich in einem Text- und Kommuniktionsblog über den Pagerank schreibe, hat einen ganz einfachen Grund: Alles was, sich auf das Ranking der Suchergebnisse auswirken kann, hat einen Einfluss auf die Kommunikation - wer nicht gefunden wird, der kann nicht kommunizieren.

Pagerank und SEO (Suchmaschinenoptimierung)

Doch auch wenn der veränderte Pagerank, soweit ich bis heute sehen konnte, meine Plätze in den Suchergebnissen nicht nachteilig verändert hat - im Gegenteil, da habe ich in letzter Zeit nach einigen Suchmaschinenoptimierungsmaßnahmen äußerst positive Entwicklungen bemerkt - frage ich mich nun natürlich, ob die PR-Abstufung einzelner Einstiegseiten darauf zurückzuführen ist, dass gute Verlinkungen weggefallen sind, verlinkende Seiten auf böse (nach Google Maßstab) gestuft wurden oder dass man inzwischen eben nicht mehr die Einstiegsseite verlinkt, sondern direkt die Unterseite mit den wichtigen Informationen. Da meine Seiten ein weites Themenfeld umfassen, würde das letztere Sinn machen.

Der Pagerank ist letztendlich nur ein Faktor von vielen, der beim Ranking der Suchmaschinentreffer herangezogen wird - angeblich kann der PR bei Einwort-Suchen aber direkte Auswirkungen auf das Ranking haben.

Pagerank-Änderungen - Auswirkungen

Wie oben bereits ausgeführt, habe ich bisher bei meinen Webseiten und Blogs hinsichtlich der Rankings in den Suchtreffern keine negativen, sondern nur positive Entwicklungen feststellen können, egal ob nun der sichtbare PR positiver oder negativer von Google gesetzt wurde. Aber natürlich werde ich das weiter beobachten und gegebenenfalls hier berichten.

* Den hohen PR 9 für den Twitter-Account haben wohl alle - aber der ist als nofollow-Link markiert und vererbt sich daher nicht - wie man es sich wünschen würde - bei Verlinkungen ;-))