Google Plus (Google+): Profilansicht - Eva Schumann (Beispiel) |
Was ist besser - Google Plus oder Facebook?
Google Plus ist anders als Facebook. Google Plus ist offener: Kontakte kann man flexibler organisieren (über sogenannte Circles = Kreise) und damit für jedes Posting einzeln festlegen, wer/welcher Kreis es lesen kann - dabei gibt es auch die Option des öffentlichen Postens, so dass dieses Posting auch Nicht-Googlianer lesen können! Nachrichten kann man über Sparks filtern, gechattet wird in Videokonferenzen (Hangouts genannt) mit bis zu 10 Personen. Und dabei soll es nicht bleiben: Bisher mehr oder weniger isolierte Google-Anwendungen (Blogger, Picasa, Google Docs ...) sollen in Google Plus zusammengeführt werden, Marken-/Firmenseiten sollen kommen und auch Business-Clouds möglich werden.
Wird Google Plus ein Erfolg?
Google Plus ist flexibel und eignet sich grundsätzlich für private, B2B*-, B2C*- und so ziemlich jede andere Art der Vernetzung. Google hat offensichtlich große Visionen und weiß sie auch umzusetzen. Als zweiter, dritter oder x-ter auf dem Markt erscheinender Social-Media-Plattform-Anbieter hat man natürlich den Vorteil, dass man aus den Fehlern der Vorgänger und aus eigenen Fehlzündungen (Google Wave, Buzz...) lernen konnte.
Google Plus ist cool, hört man immer wieder von den Testlauf-Teilnehmern und in das Lied stimme ich ein. Googles neuer Wurf, bzw. was man bisher davon erahnt, scheint also zu glücken.
Aber Google ist nicht nur cool, sondern auch eine börsennotierte, amerikanische Aktiengesellschaft, die Dinge nicht ausschließlich entwickelt, um damit die Menschheit zu beglücken, sondern die Geld verdienen muss - schließlich wollen die Mitarbeiter ein Gehalt und die Aktionäre eine Verzinsung ihrer Investition. Für Google wird Google Plus nur dann ein Erfolg, wenn die Firma mit Google Plus auch Geld verdienen kann. Wie das umgesetzt wird und ob das jeder, der jetzt in Begeisterung schwelgt, dann auch noch cool findet, bleibt abzusehen.
Damit Google Plus für Google zum Erfolg wird, müssen Menschen/Firmen bereit sein, für Leistungen direkt oder indirekt zu bezahlen. Firmen werden nur kommen und beispielsweise für Werbung oder Premiumdienste bezahlen, wenn sie ihre Zielgruppe bei Google Plus vorfinden. Doch Menschen gehen nicht unbedingt dahin, wo es besser ist, sondern da wo die Freunde, Geschäftspartner, Kollegen sind - und die sind noch bei Facebook, Twitter, Xing... Andererseits zeigt die Internetgeschichte, dass nichts stetiger ist als der Wandel - viele mussten schon neuen Platzhirschen oder neuen Trends/Technologien weichen: Compuserve, AOL, Altavista, Second Life, MySpace... - und jedes Mal sind die Menschen weitergezogen. Ob es jetzt Facebook, Twitter und XING (bzw. LinkedIn) treffen wird und sie verlassen werden oder ob jeder seine Nische finden wird, weiß heute noch niemand. Doch mein Gefühl sagt mir, dass Google Plus sich nicht mit einer Nebenrolle abgeben wird, sondern für die verschiedenen Nutzergruppen weitere Anreize zum Wechsel schaffen wird. Und ist einmal eine "kritische Masse" in Bewegung, wird die Stampede folgen.
Google Plus - jetzt schon einsteigen?
In der ersten Phase macht Google auf jeden Fall schon mal alles richtig, indem man nur einem beschränkten Teilnehmerkreis Zugang gewährte und Nachrichten über neue Features nach und nach durchsickern lässt - so hält man das Feuer am Lodern. Nur wer vernetzt, neugierig und hartnäckig genug war, fand - zuerst über Einladung, später über Schlupflöcher - Zugang zu Google Plus. Technikfreaks, Entwickler und Social-Media-Experten gehörten zu den ersten - auch die einiger großer Marken. Nach und nach füllt sich der Pool weiter und die neuen Teilnehmer lernen von den alten. Es herrscht eine Stimmung des Aufbruchs und jeder ist motiviert, zu entdecken und neue Informationen und Erfahrungen mit anderen zu teilen.
Es ist eine Zeit des Vernetzens und Lernens und irgendwie auch der Vorfreude. Vielleicht findet man noch nicht seine Kunden oder Auftraggeber in großer Breite, aber es ist Zeit, hineinzuschnuppern oder erste Spähertrupps zu schicken. Im schlechtesten Fall ist dies nur eine Art Fortbildungs- und Networking-Aktion. Im besten Fall ist man gut vorbereitet, wenn die große Zuwanderung beginnt.
Inzwischen kann man sich übrigens für den Testlauf von Firmenseiten bewerben.
Wie ist Ihre Meinung? Ich freue mich über Kommentare hier im Blog und über einen Besuch meines Profils bei Google Plus.
* B2B = Business to Business
B2C = Business to Consumer