Ich bin seit 1996 begeisterte Internetnutzerin, seit 1998 betreibe ich eigene Webseiten und Blogs und veröffentliche auch in Foren und in den sozialen Netzwerken. Google's Videoplattform YouTube nutze ich zwar seit langem zur Informationsbeschaffung, doch wirklich fasziniert bin ich von diesem Kommunikationskanal erst, seit ich mich dort auf Spurensuche nach Trends gemacht habe - vor allem im amerikanischen beziehungsweise englischsprachigen Bereich.
Natürlich sind inzwischen alle klassischen Medien, Universitäten, viele Unternehmen sowie Hinz und Kunz - und ich (siehe unten) - auf YouTube aktiv, aber mich haben vor allem die interessiert, die aus Begeisterung für die kreativen und/oder unternehmerischen Möglichkeiten alles hinter sich gelassen haben und sich in die Verwirklichung ihres Traumes (Casey Neistat), mit ihrer Kreativität/Vision das Leben von Menschen positiv zu verändern und dabei (reich und) berühmt zu werden, gestürzt haben. Einige von ihnen wurden tatsächlich extrem erfolgreich, könnten sich auf ihren Lorbeeren ausruhen und ein Leben in Luxus führen, wenn sie nicht Wichtigeres zu tun hätten: noch kreativer zu sein, noch mehr zu arbeiten. Andere können derzeit ganz gut von ihren Einnahmen leben - wobei niemand weiß, wie lange diese Plattform so stark genutzt wird; aber viele krebsen auch nur dahin, müssen ihren Traum vielleicht langfristig aufgeben oder zumindest einen Nebenjob annehmen.
Aber woran liegt es, dass die einen Erfolg haben und die anderen nicht? Ist es nur Glück und Schicksal? Reichen Arbeit, Entschlossenheit und Beständigkeit? Was machen die einen anders als die anderen? Eine Spurensuche.
Liza Koshy, früher bei Vine (6-Sekunden-Video-App), jetzt ein YouTube-Star im Bereich Sketch-Comedy: Thank you for everything (das Video ist inzwischen nicht mehr online)
Liza hat 2015 ihr B2B-Marketing-Studium abgebrochen und ist von Texas nach Los Angeles/Kalifornien gezogen, um sich auf ihre (YouTube-) Karriere zu konzentrieren. Inzwischen ist sie nicht nur ein YouTube-Star, der schon den damaligen Präsidenten Barack Obama zu Gast hatte, sondern auch bekannt als Schauspielerin - sie hat beispielsweise die Hauptrolle in einer YouTube-Premium-Serie, die nach ihr benannt ist. Außerdem ist sie die Moderatorin und eine der führenden ProduzentInnen der wiederaufgelegten Spielshow Double Dare bei Nickelodeon und vieles mehr. Gerade erhielt sie drei Teen Choice Awards.
Apropos Geld verdienen
Was das Geldverdienen mit Werbung anbetrifft, hat das YouTube Partnerprogramm (YPP) gerade die Spielregeln geändert: Google, die Muttergesellschaft von YouTube, hat am 16. Januar 2018 angekündigt, dass nur noch am YPP teilnehmen darf, wer in den letzten 12 Monaten mindestens 4000 Stunden Wiedergabezeit erreicht und außerdem 1.000 Abonnenten hat. Allen anderen wird der Partnerstatus am 20. Februar 2018 entzogen. Dadurch verlieren sie die Möglichkeit, ihren Content über das YPP (in Kombination mit Google Adsense) zu monetarisieren - sprich ein paar Cents mit Werbeeinblendungen durch YPP in oder neben ihren Videos zu verdienen (soweit derzeit abzusehen ist, kann man aber noch Geld verdienen, indem man sich Sponsoren (Brand Deals) sucht, Werbelinks (Affiliate-Links) in die Videobeschreibungen setzt, ebenso Links zum Shop des eigenen "Merch" (Fanprodukte), oder indem man seine Videos in eigene Webseiten mit Werbung einbettet.).
Erfolg hat seinen Preis - man/frau muss bereit sein, ihn zu zahlen!
Die erfolgreichen YouTuberInnen (YouTube Creators, YouTube-MacherInnen, YouTube-VideokünstlerInnen, YouTube Vloggers), wie beispielsweise Liza Koshy aus Houston/Texas (USA) oder Lilly Singh aus der Nähe von Toronto (Kanada), beide inzwischen wohnhaft in Los Angeles/Kalifornien, haben die vom YouTube Partnerprogramm auferlegten Hürden längst hinter sich gelassen. Sie haben viele Millionen Abonnenten und ihre Videos werden ebenfalls millionenfach angeschaut. Für sie ist YouTube nicht nur ein kleiner Zusatzverdienst, sondern sie fahren richtig Einnahmen ein: mit YouTube-Werbung (Google Adsense), von Unternehmen gesponserten Videobeiträgen (Brand Deals), Bewerben und Verkaufen von eigenen Werbeartikeln (Merch) und/oder Produkten (der eigenen Marke) passend zum Kanalthema, über die Moderation von Veranstaltungen, Gastrollen beim Fernsehen, Buchprojekten und vielem mehr.
Die erfolgreichen YouTube-Kreativen haben zwar enorm viele Fans - davon können manche in Hollywood sowie in der Politik nur träumen -, aber sie haben auch viele Neider, die meinen, diese würden ihr Geld doch zu leicht verdienen. Sie sehen nicht den Preis, den die meisten Top-YouTuberInnen für den Erfolg zahlen: der selbstausbeuterische Arbeitsalltag, Termindruck, der Zwang, ständig körperlich und geistig fit zu sein und neue Ideen haben zu müssen, die beständige Öffentlichkeit, die vielen Hasskommentare gegen sie selbst, ihre Familie, Rasse, Religion oder irgendwelche Eigenschaften, der ganze organisatorische Aufwand, der ebenfalls erledigt werden muss, kaum Erholungs- oder Freizeit etc.
Lilly Singh alias iiSuperwomanii über YouTuberInnen: The Truth About YouTubers
Lilly begann in jungen Jahren zuhause mit dem Filmen ihrer Sketche. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Psychologie konzentrierte sie sich auf ihre YouTube-Karriere. Ende 2015 zog sie von Toronto (Kanada) nach Los Angeles (USA). Inzwischen ist sie als Schauspielerin, Rapperin, YouTuberin, Moderatorin etc. bekannt, hat Preise gewonnen, war 2017 auf der Forbes-Liste der am meisten verdienenden YouTube-Stars an zehnter Stelle gelistet und als die einflussreichste Persönlichkeit in der Kategorie Entertainment bezeichnet worden. Sie hat inzwischen eine eigene Produktionsfirma, Unicorn Island Productions, und ist derzeit eines der Gesichter für die Kosmetikmarke Olay. Und ganz nebenbei ist sie auch noch Autorin und UNICEF-Botschafterin.
Wie schafft man es nach ganz oben?
Was erfolgreiche YouTuberInnen anders/besser machen als andere? Dies sind meine Beobachtungen:
- Die erfolgreichen YouTuberInnen haben neben ihren speziellen kreativen, künstlerischen und/oder darstellerischen Talenten eine Vision, Botschaft oder Attitüde, die sie mit ihrer Zielgruppe teilen wollen.
- Viele suchen Aufmerksamkeit und Anerkennung, sie sind ambitioniert, ehrgeizig und Workoholics: Ihrer Arbeit widmen sie all ihre Kreativität, Kraft und Zeit.
- Oft haben sie schon im Alter von 14 oder 15 Jahren angefangen, mit Social Media und/oder Video Creating zu experimentieren - viele zuerst mit Vine (einer App für 6-Sekunden-Videos - gibt es inzwischen nicht mehr), andere mit MySpace, danach mit YouTube. Inzwischen spielen auch Twitter, Instagram (Stories und IGTV) sowie Snapchat eine große Rolle für Video-Kreative.
- Erfolgreiche YouTube-Videoschaffende haben nicht aufgegeben, bis sie ihr persönliches Profil als YouTube- und Internet-Persönlichkeit geformt und geschärft haben und die Fans kamen. Die ersten waren die schwersten; sagt Casey Neistat, aka "YouTuber des Jahrzehnts", in seinem Video 10 Million. Danach braucht man nur noch harte Arbeit und Geduld.
- Ihre (potenziellen) Fans und Abonnenten sind online und in den sozialen Medien, viele von ihnen auf der Suche nach Vorbildern.
- Den erfolgreichen YouTubern sind ihre Fans heilig - sie wissen, dass sie nur durch ihre Fans ihrem Beruf als kreativ Selbstständige eigenverantwortlich nachgehen können.
- Umgekehrt geben die Fans ihnen viel Motivation und Kraft, an sich zu arbeiten und schwierige Zeiten (nicht nachvollziehbare Verringerung der Sichtbarkeit bei YouTube, Hasskommentare, Stress, eigene Fehlentscheidungen etc.) zu überstehen.
- Erfolgreiche YouTube Creators versuchen, jedes Video in möglichst guter Qualität zu erstellen – nicht nur, was die Bild- und Tonqualität, sondern auch was Inhalt, Aufbau, Pointen, ihre Fachkompetenz und/oder Darstellungskünste (Sprechen, Schauspielern, Tanzen, Singen etc.) vor der Kamera betrifft. Aus 8 Stunden Filmmaterial werden manchmal nur 30 Minuten oder weniger Beitrag.
- Sie wählen und bespielen die Themen so, dass die Videos für ihre Zielgruppe den größtmöglichen Nutzen haben (egal, ob es um Vergnügen oder Lerneffekt geht).
- Erfolgreiche YouTube-Videoschaffende bauen sich zu einer persönlichen Marke mit eigenem Motto und individuellem Stil auf. Dazu gehören beispielsweise ein immer gleicher Vorspann und Abspann (feste Gestaltungselemente und Begrüßungsmusik) und Art der Ansprache der Fans - entweder für den ganzen Kanal oder für bestimmte "Videoserien" (Playlists) innerhalb ihres Kanals. Die Fans fühlen sich in der vertrauten Umgebung wohl und eingestimmt.
- Viele erfolgreichen YouTuberInnen, vor allem die VloggerInnen, begegnen ihren Fans auf Augenhöhe, geben ihnen das Gefühl, sie persönlich direkt anzusprechen, lassen sie an ihrem Leben teilnehmen. Manche Fans, Medien oder auch Mitbewerber fangen dann allerdings an zu deuten, zu spekulieren und Unwahrheiten zu verbreiten - die einen aus Sorge um ihr Idol, andere aus böser Absicht oder um einen bekannten Namen als Clickbait für sich zu nutzen. Bevor es zu sehr ausartet, muss dann tatsächlich für Klärung - unter Aufgabe von noch mehr Privatsphäre - gesorgt werden (Beispiel: Jeffree Star: The Truth about my Relationship).
- Jede/jeder erfolgreiche YouTuberIn hat klein angefangen, aber die an der Spitze sind nicht nach den ersten Erfolgen stehengeblieben, sondern haben in jeder Etappe des Weges Arbeit, Zeit und Geld in die Erweiterung ihrer Kompetenz, Verbesserung von Equipment, Handwerk und Locations, in Teamaufbau und in die persönliche Weiterentwicklung investiert.
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- Erfolgreiche YouTuber veröffentlichen ihre Videos regelmäßig in kleinen Abständen (Beispiel Lilly Singh: zweimal wöchentlich neue Videos für ihren YouTube-Sketch-/Comedy-Kanal iiSuperwomanii (gedreht wird nach selbst erstellten Skripts) plus fast täglichen Videos für ihren YouTube-Videoblog [Vlog] SuperwomanVlogs).
- Erfolgreiche YouTube Creators umgeben sich mit Menschen, die sie (künstlerisch) inspirieren und bei ihrer Entwicklung unterstützen - auch dabei, sich an Neues zu wagen.
- Viele erfolgreiche YouTube-MacherInnen sind wegen ihrer Arbeit umgezogen - dorthin, wo sie mehr professionelle Unterstützung und Möglichkeiten zur Kollaboration mit anderen Kreativen haben. In Los Angeles, New York, Tokio, Toronto, Mumbai, Rio, London, Paris, Berlin gibt es so genannte YouTube Spaces - dort können YouTube Creators mit mehr als 1.000 Abonnenten kostenlos Studios, Ausrüstung etc. nutzen. Die meisten erfolgreichen YouTuber der westlichen Welt sind meiner Beobachtung nach in Los Angelos zu finden.
- Erfolgreiche YouTuberInnen stellen sich immer neuen Herausforderungen, verlassen ihre Komfortzone - egal, wie schwer die Überwindung fällt -, wenn es darum geht, den nächsten Schritt Richtung Professionalisierung, Bekanntheit und Spitze zu gehen.
- Erfolgreiche YouTuberInnen sind (i. d. R.) authentisch. Machen Sie Fehler, geben sie sie zu und entschuldigen sich öffentlich. Manche von ihnen verzichten eher auf Einnahmen (wenn YouTube ihren Beitrag demonetarisiert oder ihre Sichtbarkeit "nicht unterstützt") oder lassen Brand Deals wegen zu vieler Vorgaben des Auftraggebers platzen, als sich anzupassen - sie lassen sich den Mund nicht verbieten oder die Kreativität einschränken. (Zum Thema Brand Deals: Shane Dawson in seinem Video "I am done").
- Sie arbeiten regelmäßig mit immer anderen YouTubern, aber auch mit Prominenten aus Film, Fernsehen, Netflix etc. zusammen, indem sie beispielsweise mit ihnen zusammen Videos für beider YouTube-Kanäle drehen ("Collaborations", mit Nennung des jeweiligen Gastes im Titel und gegenseitigen Verlinkungen in den Beschreibungstexten). Dabei gewinnt jede Seite neue Fans hinzu, was den Markenwert von jedem Beteiligten steigert.
- Viele erfolgreiche YouTuberInnen nehmen noch unbekannte YouTuberInnen unter ihre Fittiche, wenn sie in ihnen (künstlerisches) Potenzial erkennen.
- Erfolgreiche YouTuberInnen wählen für ihre Videos Titel, die überraschen und neugierig machen. "Clickbaiting" wird genutzt, ist aber grenzwertig - je nach Kanal, Fans und aktueller Stimmung wird das Spiel mit reißerischen Titeln als witzig, aber manchmal eben auch als Schwäche oder sogar als abstoßend bewertet.
- Erfolgreiche YouTuberInnen motivieren die Video-Zuschauer unermüdlich zur Interaktion: Mündlich und durch Einblendungen am Ende der Videos regen sie die Zuseher dazu an, das Video mit Däumchen-hoch zu bewerten, zu kommentieren, Wünsche zu neuen Themen zu äußern sowie den Kanal zu abonnieren. Bei jedem einzelnen Video machen sie Appetit auf ein weiteres!
- Sie bewerben den eigenen YouTube-Kanal und die einzelnen Videos zusätzlich regelmäßig über ihren Blog/Webseiten und soziale Netze (Twitter, Instagram, Snapchat, Facebook etc.).
- Sie sorgen für Öffentlichkeit und ihre Sichtbarkeit auf vielerlei Art und pflegen ihre Fans auch außerhalb des Internets: Zu Selfies sind sie immer bereit, auch privat im Supermarkt. Darüber hinaus gibt es Selfies, Umarmungen und Autogramme vor/auf/nach Veranstaltungen [Messen, Conventions (Vidcons etc.), Rote Teppiche, Preisverleihungen (Streamy Awards etc.), YouTuber Festivals ("Video Days"), "Meet-and-Greets" auf ihren eigenen Bühnentouren)]. Auch mit Auftritten als ModeratorInnen/RednerInnen bei Preisverleihungen, als Gäste in TV- und Radio-Shows sowie als RednerInnen in Schulen sowie als DozentInnen bei Fortbildungsveranstaltungen erhöhen sie ihren Bekanntheitsgrad und ihren Markenwert.
- Einige erfolgreiche YouTuberInnen schreiben Bücher (Beispiel: Comedy-YouTuber Shane Dawson - 16 Mio. Abonnenten - stellt hier sein zweites Buch 'It gets worse' vor), drehen Filme über ihre Bühnentouren bzw. lassen drehen, sie nehmen Rollen in YouTube-Premium- oder Netflix-Produktionen oder beispielsweise Gastrollen in Kino- und Fernsehfilmen an, sie machen Musik, die nicht nur auf YouTube, sondern auch über Amazon, itunes etc. angeboten wird, veröffentlichen Podcasts auch über Spotify, Audible und andere Plattformen, kreieren und verkaufen eigene Produkte (nicht nur die üblichen Merch-Produkte mit ihrem Logo, sondern Kosmetik und Mode und vieles mehr). Mit anderen Worte: Sie funken und funkeln auf alle Kanälen, und sie monetarisieren sich dabei als Marke.
- Um all das zu schaffen, bauen viele erfolgreiche YouTuberInnen schon bald ein Team um sich herum auf, das sie bei all dem unterstützt (beispielsweise beim Filmen oder Schneiden, bei der Erstelllung der Website, der Organisation von Terminen etc.).
- Erfolgreiche YouTuberInnen haben selbst ein unternehmerisches Talent und/oder habe gute AgentInnen, PartnerInnen und MitarbeiterInnen.
- Um die Identifizierung der MitarbeiterInnen, FreundInnen und Fans mit der Marke und den Zusammenhalt untereinander zu stärken - und sicher auch, um zusätzliche Einnahmen zu generieren -, bieten sie Fanprodukte (Merch) wie bedruckte Kappis, T-Shirts, Hoodies etc. mit dem Markenlogo, Sprüchen oder bestimmten Symbolen, die der YouTuber oder die YouTuberin häufig nutzt, an.
- Viele erfolgreiche YouTuberInnen kooperieren mit Unternehmen und Marken, die zu ihren Fans passen und umgekehrt, auch außerhalb von YouTube, so dass man nicht nur die werbende Marke als Sponsor in ihren Videos sieht, sondern die YouTuberIn auch auf Plakaten auf den Straßen, auf Produktverpackungen sowie in Anzeigen in Zeitungen auftaucht.
- Andere erfolgreiche YouTuber wollen von Drittunternehmen als Sponsoren unabhängig bleiben. Beispiel: Social-Media-Ikone und Beauty-YouTuber Jeffree Star (über 9 Millionen YouTube-Abonnenten) hat seine eigene Kosmetikmarke Jeffree Star Cosmetics, deren Produkte er international vertreibt. "Brand Deals" mit Kosmetikunternehmen macht er auf auf seinem YouTube-Kanal nur ausnahmsweise zugunsten von Wohltätigkeitsaktionen, ansonsten verzichtet er seiner Glaubwürdigkeit zuliebe (er testet auf seinem YouTube-Kanal neue Marken und Produkte, vergleicht Luxus- mit Drogeriemarktprodukten, zeigt seine eigenen neuen Kosmetikkollektionen etc.).
- Erfolgreiche YouTuberInnen behalten die Leidenschaft für ihre Vision, aber passen sich aufgezwungenen Veränderungen (das Leben an sich, Veränderungen beim YouTube-Algorithmus, verändertes Verhalten der Fans im Internet) an - wenn beispielsweise reine Beauty-Anleitungen nicht mehr ziehen, dann bieten sie öfter mal etwas Witziges, Außergewöhnliches, Drama und Aufregung, Wettbewerbe und Kollaborationen mit anderen (auch aus anderen Kategorien). Jeffree Star: Doing our Makeup in a Hot Air Balloon ft. James Charles. Spätestens seit einerseits Google/YouTube sich verändert hat und zweitens auch die Fans gerne bei Instagram sind, haben erfolgreiche YouTuberInnen dort auch sehr aktive Accounts und posten, Bilder, Stories und Videos für IGTV (Instagram TV).
- MancheR erfolgreiche YouTuberIn engagiert sich als "Social Influencer" für soziale oder kulturelle Projekte aller Art, beispielsweise für Bildung und Selbstverständnis von Frauen/Mädchen (GirlLove initiiert von Lilly Singh alias iiSuperwomanii), gegen Hass und Ausgrenzung (der deutsche YouTuber LeFloid mit 3 Millionen Abonnenten unterstützt 361° RESPEKT!), für die LGBTQ-Community (wie Jeffree Star), für benachteiligte Minderheiten, Kinder und Jugendliche, Opfer von Amokläufen oder Anschlägen und anderes mehr.
Natürlich gibt es neben Comedy und Schönheitsthemen noch viel mehr auf YouTube für ganz verschiedene Zielgruppen und Anliegen, beispielsweise viele Do-It-Yourself-Anleitungen (DIY) - von Notebook-Reparatur bis zum Fußboden verlegen -, Unterhaltsames von Haustieren, Weiterbildung und andere Lerninhalte auf unterschiedlichem Niveau und vieles mehr. Auf YouTube ist Platz für fast jede kreative/verrückte Idee, siehe beispielsweise David Dobrik "Swimming with 1,400 Pounds of Dry Ice (fast 11 Millionen Mal angeschaut, David hat 8,4 Millionen Abonnenten). Simone Giertz: I locked myself in my bathroom for 48 hours (mehr als 8,1 Millionen Mal angeschaut. Simone hat 1,3 Millionen Abonnenten).
YouTube zur Unternehmenskommunikation
Wer YouTube zur eigenen Marken- oder Unternehmenskommunikation nutzen will, hat folgende Möglichkeiten:
- einen eigenen YouTube-Kanals aufzubauen
Das ist sehr arbeitsintensiv, zeitaufwändig und/oder teuer und es gibt keine Garantie, dass man es schafft, eine relevante Fangemeinde aufzubauen - gute Erfolgsaussichten hat jemand oder ein Unternehmen mit Spezialwissen und/oder außergewöhnliche Ideen zur kreativen Aufbereitung. Man bedenke: Die obigen Beispiele für erfolgreiche YouTuberInnen leben YouTube, ihre Kanäle haben/hatten oberste Priorität für sie. Und eine Persönlichkeit wie Jeffree Star (9,3 Millionen Abonnenten) mit seiner besonderen Lebensgeschichte und dem nun riesigen Erfolg kann man nicht einfach "nachbauen" - siehe Shane Dawson: The Secret World of Jeffree Star. - bei YouTube Werbung zu buchen
- mit YouTubern, deren Fangemeinde sich mit der eigenen Zielgruppe deckt, Brand Deals (Werbevereinbarungen) oder andere Arten der Kooperation auszumachen - Kontaktaufnahmemöglichkeiten zu den YouTubern bzw. ihren Agenten findet man meist in den Videobeschreibungen.
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- PS:
Noch ein Video, das Einblick in das Leben eines erfolgreichen YouTubers gibt: Jeffree Star beim Foto-Shooting und auf Tour zu den Fans.
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- Jeffree Star ist nicht nur YouTube-Beauty-Guru ("Jeffree Star Approved"), Social-Media-Ikone und ehemaliger Rockstar ("Beauty Killer"*, "Get Away With Murder"*), sondern ein erfolgreicher Unternehmer und Investor und dazu eine faszinierende, facettenreiche Persönlichkeit. Er wird von Millionen verehrt und geliebt, weil er Menschen ermutigt, sie selbst zu sein. Seine Geschichte zeigt, dass Unglaubliches möglich ist (siehe Shane Dawson: The Secret World of Jeffree Star auf YouTube, Teil 1 von 5)
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Mein eigener YouTube-Kanal
Ich selbst habe nur einen winzigen YouTube-Kanal mit einigen Garten- und DIY-Videos. Ich habe ihn nicht erstellt, um ein YouTube-Star zu werden, sondern um ein wenig zu experimentieren: Ich wollte Einblick in die Technik der Video-Erstellung und Bearbeitung gewinnen und Erfahrungen zur Monetarisierung bei YouTube sammeln - unter anderem, um darüber schreiben zu können. Durch die Änderungen der YouTube Spielregeln (siehe oben) wurde ich allerdings "demonetarisiert" ("demonetized"). Wenn Sie meinem YouTube-Kanal Leben einhauchen möchten, dann abonnieren Sie ihn und ich produziere neue Videos - das nötige Equipment steht schon auf meiner Einkaufsliste. Ich freue mich auch über Kommentare und Anregungen, zu welchen Themen Sie mehr Informationen möchten - sei es bei YouTube, im Blog oder anderswo.
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