Freitag, 26. Januar 2018

Was machen erfolgreiche YouTuberInnen besser

- Mich hat interessiert, was die YouTube-Plattform so erfolgreich macht, wie man selbst Videos erstellt, bearbeitet und veröffentlicht und wie leicht oder schwer es ist, als YouTube Creator mit Videos auf YouTube Geld zu verdienen.



Ich bin seit 1996 begeisterte Internetnutzerin, seit 1998 betreibe ich eigene Webseiten und Blogs und veröffentliche auch in Foren und in den sozialen Netzwerken. Google's Videoplattform YouTube nutze ich zwar seit langem zur Informationsbeschaffung, doch wirklich fasziniert bin ich von diesem Kommunikationskanal erst, seit ich mich dort auf Spurensuche nach Trends gemacht habe - vor allem im amerikanischen beziehungsweise englischsprachigen Bereich.

Natürlich sind inzwischen alle klassischen Medien, Universitäten, viele Unternehmen sowie Hinz und Kunz - und ich (siehe unten) - auf YouTube aktiv, aber mich haben vor allem die interessiert, die aus Begeisterung für die kreativen und/oder unternehmerischen Möglichkeiten alles hinter sich gelassen haben und sich in die Verwirklichung ihres Traumes (Casey Neistat), mit ihrer Kreativität/Vision das Leben von Menschen positiv zu verändern und dabei (reich und) berühmt zu werden, gestürzt haben. Einige von ihnen wurden tatsächlich extrem erfolgreich, könnten sich auf ihren Lorbeeren ausruhen und ein Leben in Luxus führen, wenn sie nicht Wichtigeres zu tun hätten: noch kreativer zu sein, noch mehr zu arbeiten. Andere können derzeit ganz gut von ihren Einnahmen leben - wobei niemand weiß, wie lange diese Plattform so stark genutzt wird; aber viele krebsen auch nur dahin, müssen ihren Traum vielleicht langfristig aufgeben oder zumindest einen Nebenjob annehmen.

Aber woran liegt es, dass die einen Erfolg haben und die anderen nicht? Ist es nur Glück und Schicksal? Reichen Arbeit, Entschlossenheit und Beständigkeit? Was machen die einen anders als die anderen? Eine Spurensuche.

Liza Koshy, früher bei Vine (6-Sekunden-Video-App), jetzt ein YouTube-Star im Bereich Sketch-Comedy: Thank you for everything (das Video ist inzwischen nicht mehr online)

Liza hat 2015 ihr B2B-Marketing-Studium abgebrochen und ist von Texas nach Los Angeles/Kalifornien gezogen, um sich auf ihre (YouTube-) Karriere zu konzentrieren. Inzwischen ist sie nicht nur ein YouTube-Star, der schon den damaligen Präsidenten Barack Obama zu Gast hatte, sondern auch bekannt als Schauspielerin - sie hat beispielsweise die Hauptrolle in einer YouTube-Premium-Serie, die nach ihr benannt ist. Außerdem ist sie die Moderatorin und eine der führenden ProduzentInnen der wiederaufgelegten Spielshow Double Dare bei Nickelodeon und vieles mehr. Gerade erhielt sie drei Teen Choice Awards.

Apropos Geld verdienen

Was das Geldverdienen mit Werbung anbetrifft, hat das YouTube Partnerprogramm (YPP) gerade die Spielregeln geändert: Google, die Muttergesellschaft von YouTube, hat am 16. Januar 2018 angekündigt, dass nur noch am YPP teilnehmen darf, wer in den letzten 12 Monaten mindestens 4000 Stunden Wiedergabezeit erreicht und außerdem 1.000 Abonnenten hat. Allen anderen wird der Partnerstatus am 20. Februar 2018 entzogen. Dadurch verlieren sie die Möglichkeit, ihren Content über das YPP (in Kombination mit Google Adsense) zu monetarisieren - sprich ein paar Cents mit Werbeeinblendungen durch YPP in oder neben ihren Videos zu verdienen (soweit derzeit abzusehen ist, kann man aber noch Geld verdienen, indem man sich Sponsoren (Brand Deals) sucht, Werbelinks (Affiliate-Links) in die Videobeschreibungen setzt, ebenso Links zum Shop des eigenen "Merch" (Fanprodukte), oder indem man seine Videos in eigene Webseiten mit Werbung  einbettet.).

Erfolg hat seinen Preis - man/frau muss bereit sein, ihn zu zahlen!


Die erfolgreichen YouTuberInnen (YouTube Creators, YouTube-MacherInnen, YouTube-VideokünstlerInnen, YouTube Vloggers), wie beispielsweise Liza Koshy aus Houston/Texas (USA) oder Lilly Singh aus der Nähe von Toronto (Kanada), beide inzwischen wohnhaft in Los Angeles/Kalifornien, haben die vom YouTube Partnerprogramm auferlegten Hürden längst hinter sich gelassen. Sie haben viele Millionen Abonnenten und ihre Videos werden ebenfalls millionenfach angeschaut. Für sie ist YouTube nicht nur ein kleiner Zusatzverdienst, sondern sie fahren richtig Einnahmen ein: mit YouTube-Werbung (Google Adsense), von Unternehmen gesponserten Videobeiträgen (Brand Deals), Bewerben und Verkaufen von eigenen Werbeartikeln (Merch) und/oder Produkten (der eigenen Marke) passend zum Kanalthema, über die Moderation von Veranstaltungen, Gastrollen beim Fernsehen, Buchprojekten und vielem mehr.

Die erfolgreichen YouTube-Kreativen haben zwar enorm viele Fans - davon können manche in Hollywood sowie in der Politik nur träumen -, aber sie haben auch viele Neider, die meinen, diese würden ihr Geld doch zu leicht verdienen. Sie sehen nicht den Preis, den die meisten Top-YouTuberInnen für den Erfolg zahlen: der selbstausbeuterische Arbeitsalltag, Termindruck, der Zwang, ständig körperlich und geistig fit zu sein und neue Ideen haben zu müssen, die beständige Öffentlichkeit, die vielen Hasskommentare gegen sie selbst, ihre Familie, Rasse, Religion oder irgendwelche Eigenschaften, der ganze organisatorische Aufwand, der ebenfalls erledigt werden muss, kaum Erholungs- oder Freizeit etc.

Lilly Singh alias iiSuperwomanii über YouTuberInnen: The Truth About YouTubers


Lilly begann in jungen Jahren zuhause mit dem Filmen ihrer Sketche. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Psychologie konzentrierte sie sich auf ihre YouTube-Karriere. Ende 2015 zog sie von Toronto (Kanada) nach Los Angeles (USA). Inzwischen ist sie als Schauspielerin, Rapperin, YouTuberin, Moderatorin etc. bekannt, hat Preise gewonnen, war 2017 auf der Forbes-Liste der am meisten verdienenden YouTube-Stars an zehnter Stelle gelistet und als die einflussreichste Persönlichkeit in der Kategorie Entertainment bezeichnet worden. Sie hat inzwischen eine eigene Produktionsfirma, Unicorn Island Productions, und ist derzeit eines der Gesichter für die Kosmetikmarke Olay. Und ganz nebenbei ist sie auch noch Autorin und UNICEF-Botschafterin.

Wie schafft man es nach ganz oben?

Was erfolgreiche YouTuberInnen anders/besser machen als andere? Dies sind meine Beobachtungen:
  • Die erfolgreichen YouTuberInnen haben neben ihren speziellen kreativen, künstlerischen und/oder darstellerischen Talenten eine Vision, Botschaft oder Attitüde, die sie mit ihrer Zielgruppe teilen wollen. 
  • Viele suchen Aufmerksamkeit und Anerkennung, sie sind ambitioniert, ehrgeizig und Workoholics: Ihrer Arbeit widmen sie all ihre Kreativität, Kraft und Zeit.
  • Oft haben sie schon im Alter von 14 oder 15 Jahren angefangen, mit Social Media und/oder Video Creating zu experimentieren - viele zuerst mit Vine (einer App für 6-Sekunden-Videos - gibt es inzwischen nicht mehr), andere mit MySpace, danach mit YouTube. Inzwischen spielen auch Twitter, Instagram (Stories und IGTV) sowie Snapchat eine große Rolle für Video-Kreative. 
  • Erfolgreiche YouTube-Videoschaffende haben nicht aufgegeben, bis sie ihr persönliches Profil als YouTube- und Internet-Persönlichkeit geformt und geschärft haben und die Fans kamen. Die ersten waren die schwersten; sagt Casey Neistat, aka "YouTuber des Jahrzehnts", in seinem Video 10 Million. Danach braucht man nur noch harte Arbeit und Geduld.
  • Ihre (potenziellen) Fans und Abonnenten sind online und in den sozialen Medien, viele von ihnen auf der Suche nach Vorbildern.
  • Den erfolgreichen YouTubern sind ihre Fans heilig - sie wissen, dass sie nur durch ihre Fans ihrem Beruf als kreativ Selbstständige eigenverantwortlich nachgehen können.
  • Umgekehrt geben die Fans ihnen viel Motivation und Kraft, an sich zu arbeiten und schwierige Zeiten (nicht nachvollziehbare Verringerung der Sichtbarkeit bei YouTube, Hasskommentare, Stress, eigene Fehlentscheidungen etc.) zu überstehen.
  • Erfolgreiche YouTube Creators versuchen, jedes Video in möglichst guter Qualität zu erstellen – nicht nur, was die Bild- und Tonqualität, sondern auch was Inhalt, Aufbau, Pointen, ihre Fachkompetenz und/oder Darstellungskünste (Sprechen, Schauspielern, Tanzen, Singen etc.) vor der Kamera betrifft. Aus 8 Stunden Filmmaterial werden manchmal nur 30 Minuten oder weniger Beitrag.
  • Sie wählen und bespielen die Themen so, dass die Videos für ihre Zielgruppe den größtmöglichen Nutzen haben (egal, ob es um Vergnügen oder Lerneffekt geht).
  • Erfolgreiche YouTube-Videoschaffende bauen sich zu einer persönlichen Marke mit eigenem Motto und individuellem Stil auf. Dazu gehören beispielsweise ein immer gleicher Vorspann und Abspann (feste Gestaltungselemente und Begrüßungsmusik) und Art der Ansprache der Fans - entweder für den ganzen Kanal oder für bestimmte "Videoserien" (Playlists) innerhalb ihres Kanals. Die Fans fühlen sich in der vertrauten Umgebung wohl und eingestimmt.
  • Viele erfolgreichen YouTuberInnen, vor allem die VloggerInnen, begegnen ihren Fans auf Augenhöhe, geben ihnen das Gefühl, sie persönlich direkt anzusprechen, lassen sie an ihrem Leben teilnehmen. Manche Fans, Medien oder auch Mitbewerber fangen dann allerdings an zu deuten, zu spekulieren und Unwahrheiten zu verbreiten - die einen aus Sorge um ihr Idol, andere aus böser Absicht oder um einen bekannten Namen als Clickbait für sich zu nutzen. Bevor es zu sehr ausartet, muss dann tatsächlich für Klärung - unter Aufgabe von noch mehr Privatsphäre - gesorgt werden (Beispiel: Jeffree Star: The Truth about my Relationship).
  • Jede/jeder erfolgreiche YouTuberIn hat klein angefangen, aber die an der Spitze sind nicht nach den ersten Erfolgen stehengeblieben, sondern haben in jeder Etappe des Weges Arbeit, Zeit und Geld in die Erweiterung ihrer Kompetenz, Verbesserung von Equipment, Handwerk und Locations, in Teamaufbau und in die persönliche Weiterentwicklung investiert.

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  • Erfolgreiche YouTuber veröffentlichen ihre Videos regelmäßig in kleinen Abständen (Beispiel Lilly Singh: zweimal wöchentlich neue Videos für ihren YouTube-Sketch-/Comedy-Kanal iiSuperwomanii (gedreht wird nach selbst erstellten Skripts) plus fast täglichen Videos für ihren YouTube-Videoblog [Vlog] SuperwomanVlogs).
  • Erfolgreiche YouTube Creators umgeben sich mit Menschen, die sie (künstlerisch) inspirieren und bei ihrer Entwicklung unterstützen - auch dabei, sich an Neues zu wagen. 
  • Viele erfolgreiche YouTube-MacherInnen sind wegen ihrer Arbeit umgezogen - dorthin, wo sie mehr professionelle Unterstützung und Möglichkeiten zur Kollaboration mit anderen Kreativen haben. In Los Angeles, New York, Tokio, Toronto, Mumbai, Rio, London, Paris, Berlin gibt es so genannte YouTube Spaces - dort können YouTube Creators mit mehr als 1.000 Abonnenten kostenlos Studios, Ausrüstung etc. nutzen. Die meisten erfolgreichen YouTuber der westlichen Welt sind meiner Beobachtung nach in Los Angelos zu finden.
  • Erfolgreiche YouTuberInnen stellen sich immer neuen Herausforderungen, verlassen ihre Komfortzone - egal, wie schwer die Überwindung fällt -, wenn es darum geht, den nächsten Schritt Richtung Professionalisierung, Bekanntheit und Spitze zu gehen.
  • Erfolgreiche YouTuberInnen sind (i. d. R.) authentisch. Machen Sie Fehler, geben sie sie zu und entschuldigen sich öffentlich. Manche von ihnen verzichten eher auf Einnahmen (wenn YouTube ihren Beitrag demonetarisiert oder ihre Sichtbarkeit "nicht unterstützt") oder lassen Brand Deals wegen zu vieler Vorgaben des Auftraggebers platzen, als sich anzupassen - sie lassen sich den Mund nicht verbieten oder die Kreativität einschränken. (Zum Thema Brand Deals: Shane Dawson in seinem Video "I am done"). 
  • Sie arbeiten regelmäßig mit immer anderen YouTubern, aber auch mit Prominenten aus Film, Fernsehen, Netflix etc. zusammen, indem sie beispielsweise mit ihnen zusammen Videos für beider YouTube-Kanäle drehen ("Collaborations", mit Nennung des jeweiligen Gastes im Titel und gegenseitigen Verlinkungen in den Beschreibungstexten). Dabei gewinnt jede Seite neue Fans hinzu, was den Markenwert von jedem Beteiligten steigert.
  • Viele erfolgreiche YouTuberInnen nehmen noch unbekannte YouTuberInnen unter ihre Fittiche, wenn sie in ihnen (künstlerisches) Potenzial erkennen.
  • Erfolgreiche YouTuberInnen wählen für ihre Videos Titel, die überraschen und neugierig machen. "Clickbaiting" wird genutzt, ist aber grenzwertig - je nach Kanal, Fans und aktueller Stimmung wird das Spiel mit reißerischen Titeln als witzig, aber manchmal eben auch als Schwäche oder sogar als abstoßend bewertet.
  • Erfolgreiche YouTuberInnen motivieren die Video-Zuschauer unermüdlich zur Interaktion: Mündlich und durch Einblendungen am Ende der Videos regen sie die Zuseher dazu an, das Video mit Däumchen-hoch zu bewerten, zu kommentieren, Wünsche zu neuen Themen zu äußern sowie den Kanal zu abonnieren. Bei jedem einzelnen Video machen sie Appetit auf ein weiteres!
  • Sie bewerben den eigenen YouTube-Kanal und die einzelnen Videos zusätzlich regelmäßig über ihren Blog/Webseiten und soziale Netze (Twitter, Instagram, Snapchat, Facebook etc.).
  • Sie sorgen für Öffentlichkeit und ihre Sichtbarkeit auf vielerlei Art und pflegen ihre Fans auch außerhalb des Internets: Zu Selfies sind sie immer bereit, auch privat im Supermarkt. Darüber hinaus gibt es Selfies, Umarmungen und Autogramme vor/auf/nach Veranstaltungen [Messen, Conventions (Vidcons etc.), Rote Teppiche,  Preisverleihungen (Streamy Awards etc.), YouTuber Festivals ("Video Days"), "Meet-and-Greets" auf ihren eigenen Bühnentouren)]. Auch mit Auftritten als ModeratorInnen/RednerInnen bei Preisverleihungen, als Gäste in TV- und Radio-Shows sowie als RednerInnen in Schulen sowie als DozentInnen bei Fortbildungsveranstaltungen erhöhen sie ihren Bekanntheitsgrad und ihren Markenwert. 
  • Einige erfolgreiche YouTuberInnen schreiben Bücher (Beispiel: Comedy-YouTuber Shane Dawson - 16 Mio. Abonnenten - stellt hier sein zweites Buch 'It gets worse' vor), drehen Filme über ihre Bühnentouren bzw. lassen drehen, sie nehmen Rollen in YouTube-Premium- oder Netflix-Produktionen oder beispielsweise Gastrollen in Kino- und Fernsehfilmen an, sie machen Musik, die nicht nur auf YouTube, sondern auch über Amazon, itunes etc. angeboten wird, veröffentlichen Podcasts auch über Spotify, Audible und andere Plattformen, kreieren und verkaufen eigene Produkte (nicht nur die üblichen Merch-Produkte mit ihrem Logo, sondern Kosmetik und Mode und vieles mehr). Mit anderen Worte: Sie funken und funkeln auf alle Kanälen, und sie monetarisieren sich dabei als Marke.


  • Um all das zu schaffen, bauen viele erfolgreiche YouTuberInnen schon bald ein Team um sich herum auf, das sie bei all dem unterstützt (beispielsweise beim Filmen oder Schneiden, bei der Erstelllung der Website, der Organisation von Terminen etc.). 
  • Erfolgreiche YouTuberInnen haben selbst ein unternehmerisches Talent und/oder habe gute AgentInnen, PartnerInnen und MitarbeiterInnen. 
  • Um die Identifizierung der MitarbeiterInnen, FreundInnen und Fans mit der Marke und den Zusammenhalt untereinander zu stärken - und sicher auch, um zusätzliche Einnahmen zu generieren -, bieten sie Fanprodukte (Merch) wie bedruckte Kappis, T-Shirts, Hoodies etc. mit dem Markenlogo, Sprüchen oder bestimmten Symbolen, die der YouTuber oder die YouTuberin häufig nutzt, an.
  • Viele erfolgreiche YouTuberInnen kooperieren mit Unternehmen und Marken, die zu ihren Fans passen und umgekehrt, auch außerhalb von YouTube, so dass man nicht nur die werbende Marke als Sponsor in ihren Videos sieht, sondern die YouTuberIn auch auf Plakaten auf den Straßen, auf Produktverpackungen sowie in Anzeigen in Zeitungen auftaucht. 
  • Andere erfolgreiche YouTuber wollen von Drittunternehmen als Sponsoren unabhängig bleiben. Beispiel: Social-Media-Ikone und Beauty-YouTuber Jeffree Star (über 9 Millionen YouTube-Abonnenten) hat seine eigene Kosmetikmarke Jeffree Star Cosmetics, deren Produkte er international vertreibt. "Brand Deals" mit Kosmetikunternehmen macht er auf auf seinem YouTube-Kanal nur ausnahmsweise zugunsten von Wohltätigkeitsaktionen, ansonsten verzichtet er seiner Glaubwürdigkeit zuliebe (er testet auf seinem YouTube-Kanal neue Marken und Produkte, vergleicht Luxus- mit Drogeriemarktprodukten, zeigt seine eigenen neuen Kosmetikkollektionen etc.).
  • Erfolgreiche YouTuberInnen behalten die Leidenschaft für ihre Vision, aber passen sich aufgezwungenen Veränderungen (das Leben an sich, Veränderungen beim YouTube-Algorithmus, verändertes Verhalten der Fans im Internet) an - wenn beispielsweise reine Beauty-Anleitungen nicht mehr ziehen, dann bieten sie öfter mal etwas Witziges, Außergewöhnliches, Drama und Aufregung, Wettbewerbe und Kollaborationen mit anderen (auch aus anderen Kategorien). Jeffree Star: Doing our Makeup in a Hot Air Balloon ft. James Charles. Spätestens seit einerseits Google/YouTube sich verändert hat und zweitens auch die Fans gerne bei Instagram sind, haben erfolgreiche YouTuberInnen dort auch sehr aktive Accounts und posten, Bilder, Stories und Videos für IGTV (Instagram TV).
  • MancheR erfolgreiche YouTuberIn engagiert sich als "Social Influencer" für soziale oder kulturelle Projekte aller Art, beispielsweise für Bildung und Selbstverständnis von Frauen/Mädchen (GirlLove initiiert von Lilly Singh alias iiSuperwomanii), gegen Hass und Ausgrenzung (der deutsche YouTuber LeFloid mit 3 Millionen Abonnenten unterstützt 361° RESPEKT!), für die LGBTQ-Community (wie Jeffree Star), für benachteiligte Minderheiten, Kinder und Jugendliche, Opfer von Amokläufen oder Anschlägen und anderes mehr.
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Die meisten YouTuber und YouTuberInnen, die ich hier nenne, sind sehr erfolgreich, auch wenn sie an Abonnentenzahlen gemessen nicht in den YouTube Top Ten sind - die werden angeführt von Pewdiepie (Comedy) mit 64 Millionen Abonnenten (wenn man Musik, Film, Gaming sowie Kanäle von Top-Prominenten außen vor lässt). Lilly Singh hat knapp 14 Millionen Abonnenten auf ihrem Hauptkanal, Liza Koshy über 15 Millionen. Die potenzielle Fangemeinde eines englischsprachigen YouTube-Kanals ist natürlich viel größer als die eines deutschsprachigen YouTube-Kanals, da Englisch in vielen Ländern Amtssprache ist (USA, Kanada, Australien, Indien, Vereinigtes Königreich (UK), Südafrika etc.).

Natürlich gibt es neben Comedy und Schönheitsthemen noch viel mehr auf YouTube für ganz verschiedene Zielgruppen und Anliegen, beispielsweise viele Do-It-Yourself-Anleitungen (DIY) - von Notebook-Reparatur bis zum Fußboden verlegen -, Unterhaltsames von Haustieren, Weiterbildung und andere Lerninhalte auf unterschiedlichem Niveau und vieles mehr. Auf YouTube ist Platz für fast jede kreative/verrückte Idee, siehe beispielsweise David Dobrik "Swimming with 1,400 Pounds of Dry Ice (fast 11 Millionen Mal angeschaut, David hat 8,4 Millionen Abonnenten). Simone Giertz: I locked myself in my bathroom for 48 hours (mehr als 8,1 Millionen Mal angeschaut. Simone hat 1,3 Millionen Abonnenten).

YouTube zur Unternehmenskommunikation

Wer YouTube zur eigenen Marken- oder Unternehmenskommunikation nutzen will, hat folgende Möglichkeiten:
  • einen eigenen YouTube-Kanals aufzubauen
    Das ist sehr arbeitsintensiv, zeitaufwändig und/oder teuer und es gibt keine Garantie, dass man es schafft, eine relevante Fangemeinde aufzubauen - gute Erfolgsaussichten hat jemand oder ein Unternehmen mit Spezialwissen und/oder außergewöhnliche Ideen zur kreativen Aufbereitung. Man bedenke: Die obigen Beispiele für erfolgreiche YouTuberInnen leben YouTube, ihre Kanäle haben/hatten oberste Priorität für sie. Und eine Persönlichkeit wie Jeffree Star (9,3 Millionen Abonnenten) mit seiner besonderen Lebensgeschichte und dem nun riesigen Erfolg kann man nicht einfach "nachbauen" - siehe Shane Dawson: The Secret World of Jeffree Star.
  • bei YouTube Werbung zu buchen
  • mit YouTubern, deren Fangemeinde sich mit der eigenen Zielgruppe deckt, Brand Deals (Werbevereinbarungen) oder andere Arten der Kooperation auszumachen - Kontaktaufnahmemöglichkeiten zu den YouTubern bzw. ihren Agenten findet man meist in den Videobeschreibungen. 
Nicht nur Unternehmen, auch Politiker arbeiten gerne mit erfolgreichen InfluencerInnen zusammen, um ihre Zielgruppe zu erreichen - so kooperierten der frühere US-Präsident Obama mit Liza Koshy und seine Frau Michelle mit Lilly Singh jeweils in einem Video auf deren Kanälen, um Jugendliche und junge Erwachsene zu bestimmten Themen zu erreichen.
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  • Jeffree Star ist nicht nur YouTube-Beauty-Guru ("Jeffree Star Approved"), Social-Media-Ikone und ehemaliger Rockstar ("Beauty Killer"*, "Get Away With Murder"*), sondern ein erfolgreicher Unternehmer und Investor und dazu eine faszinierende, facettenreiche Persönlichkeit. Er wird von Millionen verehrt und geliebt, weil er Menschen ermutigt, sie selbst zu sein. Seine Geschichte zeigt, dass Unglaubliches möglich ist (siehe Shane Dawson: The Secret World of Jeffree Star auf YouTube, Teil 1 von 5)


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Mein eigener YouTube-Kanal
Ich selbst habe nur einen winzigen YouTube-Kanal mit einigen Garten- und DIY-Videos. Ich habe ihn nicht erstellt, um ein YouTube-Star zu werden, sondern um ein wenig zu experimentieren: Ich wollte Einblick in die Technik der Video-Erstellung und Bearbeitung gewinnen und Erfahrungen zur Monetarisierung bei YouTube sammeln - unter anderem, um darüber schreiben zu können. Durch die Änderungen der YouTube Spielregeln (siehe oben) wurde ich allerdings "demonetarisiert" ("demonetized"). Wenn Sie meinem YouTube-Kanal Leben einhauchen möchten, dann abonnieren Sie ihn und ich produziere neue Videos - das nötige Equipment steht schon auf meiner Einkaufsliste. Ich freue mich auch über Kommentare und Anregungen, zu welchen Themen Sie mehr Informationen möchten - sei es bei YouTube, im Blog oder anderswo.
YouTube: Video-Upload-Übersicht meines YouTube-Kanals


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Montag, 22. Januar 2018

Das YouTube Partnerprogramm ändert die Regeln! Drum prüfe, wer sich bindet.

Hier zeigt sich einmal mehr, wie ausgeliefert Nutzer/Kunden gegenüber Unternehmen - besonders den großen Internetplayern - sind, in diesem Fall geht es um YouTube Content schaffende Personen (YouTube Creators, Vlogger, YouTuber), die am YouTube-Partnerprogramm (YPP) teilnehmen. Aber das Prinzip ist immer das gleiche: Unternehmen locken auf ihre Plattformen mit Einnahmemöglichkeiten, kostenlosen Diensten oder anderen Vorteilen. Der interessierte Urheber/Kreativschaffende investiert Zeit und Geld ins Erlernen, in das Equipment und die Produktion von Content, in diesem Fall Video-Content. Dann nach einiger Zeit ändert das Unternehmen die Spielregeln und viele der UrheberInnen schauen plötzlich ins Ofenrohr.

Eva Schumann YouTube Channel
Als YouTuberin, die erst einige Video-Testballons hat fliegen lassen, werde ich in Kürze - wie viele Tausende anderer YouTube Creators - aus dem YouTube Partnerprogramm geworfen. Nur 1.000 neue Abonnenten bis Mitte Februar könnten mich noch retten - wie witzig. Schauen Sie trotzdem mal bei meinem YouTube Kanal vorbei, kommentieren Sie Videos, verteilen Sie Däumchen-hoch und abonnieren Sie den Kanal.
YouTube ist ein Tochterunternehmen von Google (und dieses von Alphabet). Google hat am 16. Januar 2018 angekündigt, dass nur noch am YouTube Partnerprogramm teilnehmen darf, wer in den letzten 12 Monaten mindestens 4000 Stunden Wiedergabezeit schaffte und außerdem 1.000 Abonnenten hat. Alle anderen fliegen demnächst raus und verlieren damit die Möglichkeit, ihren Content über das YPP (in Kombination mit Google Adsense) zu monetarisieren - sprich ein paar Cents mit Werbung in oder neben ihren Videos zu verdienen. Es ist zu vermuten, dass diese "unqualifizierten" YouTube Creators mit der Zeit auch immer weniger sichtbar werden, denn warum sollte YouTube Videos von ihnen zeigen, wenn sie nur an den Werbeeinnahmen der "qualifizierten" Geld mitverdienen können (die Werbeeinnahmen werden zwischen dem YouTube Creator im YPP und YouTube aufgeteilt). Es wird also noch schwieriger, sich "hochzuarbeiten".

Fairness ist etwas anderes

Ich persönlich hätte Verständnis für eine Regeländerung gehabt, wenn diese neuen Regeln für Neuaufnahmen ins YPP eingeführt werden würden - die Neuzugänge hätten von Anfang an gewusst, worauf sie sich einlassen. Aber wir haben angefangen, als andere Regeln galten und nun werden tatsächlich alle kleinen YouTube Creators zum 20. Februar 2018 aus dem YouTube Partnerprogramm geworfen und damit von der Monetarisierung ausgeschlossen. Auch wer, wie ich, auf die Kombination von Google Adsense für Blogs und andere Webseiten und YPP für die YouTube-Videos gesetzt hat, fliegt beim YPP raus - obwohl ich bei Google Adsense durch die sehr lange Partnerschaft nicht so unbedeutend bin, wie mit meinen ersten YouTube-Video-Versuchen.

Google verspielt Vertrauen

Google hat mit den neuen Regeln des YPP viele kleine YouTube Creators vor den Kopf gestoßen, die sich nun ihrer Chancen beraubt fühlen (bei Twitter kann man die Diskussionen verfolgen: #YouTube, #YPP, #YouTubePartnerProgram, #YouTubeSuckt etc.)

Google tut immer so, als sei das Unternehmen an der Zufriedenheit der Videoschaffenden und Content-Veröffentlichenden (Publisher) interessiert, so wird man als TeilnehmerIn von Google Adsense ständig nach Feedback gefragt und ob/wer Google bei der Monetarisierung Konkurrenz mache. Die Antwort liegt meiner Meinung nach auf der Hand: Google sollte an seiner Vertrauenswürdigkeit arbeiten, indem das Unternehmen Urheber/Content-Schaffende fair behandelt und Spielregeln nicht nachträglich und relativ kurzfristig ändert, wo es keine Not dafür gibt. Abgesehen davon sollte das Unternehmen mehr auf Mindestqualitätsansprüche statt auf Click Baiter setzen, die mit möglichst abartigen Titeln und Inhalten nach Zuschauern fischen, und auch gegen Contentklauer zum Schutz der Urheber besser vorgehen. Das hohe Auszahlungslimit bei Google Adsense, über das auch die Einnahmen aus dem YPP abgerechnet werden, finde ich auch grenzwertig - andere Partner- und Affiliate-Programme setzen ihre Auszahlungslimits niedriger an (Google Adsense: 70 Euro versus Affilinet: 25 Euro, Amazon.de: 50 Euro, Awin: 20 Euro).

Alternativen zum YPP für kleine YouTube Creators und andere Video-Content-Schaffende

Ich sehe vor allem folgende Möglichkeit, als Vlogger/YouTuber/Video Creator doch noch Einnahmen mit (YouTube-)Videos zu generieren. Man kann
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  • seine Videos in eigene Blogbeiträge im eigenen Blog oder in andere Webseiten einbauen. Den notwendigen Code kann man bei YouTube, Vimeo, DailyMotion oder anderen Videoplattformen, auf denen man seine Videos veröffentlicht, unter "Teilen/Einbetten" generieren. Um das eigene Video herum kann man auf eigenen Webseiten weiteren selbst erzeugten und relevanten Content sowie Werbung nach Geschmack (Google Adsense, Amazon, Affilinet, etc. oder für das eigene Fanprodukte-Angebot ["Merch"]) für Web-/Mobile Nutzer platzieren. In Zukunft bewirbt man eben nicht mehr das Video direkt auf der (YouTube) Plattform, sondern den Blogbeitrag oder die Webseite, auf welcher man das Video eingebaut hat.
  • versuchen, Sponsoren für seine Videos zu finden - ist man damit erfolgreich, muss man das allerdings im Video kenntlich machen, sonst wäre das Schleichwerbung.
  • in die Informationen zu den Videos beiYouTube kann man Werbepartnerlinks beispielsweise zu Amazon setzen - auch dies muss kenntlich gemacht werden. 
Ich kann jedoch nicht garantieren, dass es diese Möglichkeiten auch in Zukunft noch geben wird.

Zu meinen ersten Versuchen gehörte es, mit Windows Movie Maker aus einzelnen Bildern, wie hier beschrieben, ein Video für YouTube zu basteln: Making-of "Randfugen füllen"


Alternativen zu Google Adsense für Web- und Mobile Content Creators

Wer nicht nur vom YPP, sondern von Google insgesamt die Nase voll hat, weil ihm/ihr seine Teilnahme an YPP aufgekündigt wurde, hat auf seinen eigene Webseiten Alternativen zu Google Adsense,
beispielsweise

Mein Fazit

Wenn irgendwie möglich, sollte man sein "Geschäftsmodell" nie von einem einzigen Dritten abhängig machen - nicht von einem Mega-Unternehmen wie Google oder Facebook, die sehr viel Macht haben, aber auch nicht von einem kleinen Start-up-Unternehmen, das vielleicht insolvent wird, weil es keine Wachstumsfinanzierung zusammenbekommt o. Ä. Wie bei der Geldanlage, sollte man das Risiko, wo es möglich ist, lieber verteilen oder auf unangenehme Eventualitäten vorbereitet sein.

Ein weiterer Versuch (inspiriert durch einen Harvard/edX MOOC) bestand darin, mit Scratch und Camtasia Studio aus einzelnen Bildern eine Videoanleitung zu basteln


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Donnerstag, 18. Januar 2018

Tortilla-Wraps à la Elsässer Flammkuchen (Rezept für Homeoffice-ArbeiterInnen)

Lecker, einfach und schnell: Diese Tortilla-Wraps erinnern geschmacklich an Elsässer Flammkuchen. Sie sind mit wenigen Zutaten sehr schnell zubereitet, schmecken fein, können mit regionalen Produkten gemacht werden und sind sehr gut geeignet für die Homeoffice-Küche - als Mittagessen, Abendessen oder für zwischendurch.

Tortilla-Wraps mit Sauerrahm bestreichen und den Belag aus leicht gebratenem Porree
mit Schinken darauf verteilen. Einfach aufrollen und fertig.

Wer zuhause arbeitet, hat in der Regel keine Kantine oder andere Angebote des Arbeitgebers zur Verfügung. Trotzdem möchte man möglichst schmackhaft und gesund essen, ohne dafür viel Zeit aufwenden zu müssen. Täglich den Lieferservice zu nutzen, wird schnell zu teuer - mir persönlich fehlt in dem Bereich auch ein Angebot an Mahlzeiten aus Bio-Lebensmitteln oder zumindest mit Lebensmitteln aus artgerechter Tierhaltung.

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Tortilla-Wraps "mit Elsässer-Flammkuchen-Geschmack" lassen sich in wenigen Minuten zubereiten. Einen Teil der Vorbereitung, wie das Gemüseschneiden und das Schinkenkleinschneiden, kann man auch schon im Voraus erledigen und diese Zutaten in Behältern im Kühlschrank aufbewahren. Dann geht es noch schneller - zu empfehlen, wenn man mehrere Personen verköstigt.

Zutaten
Tortilla-Wraps
Sauerrahm
Porree (Lauch)
Würziger Schinken/Schinkenspeck

Auf Mengenangaben habe ich verzichtet, denn es ist Geschmacksache, wie dick man den Belag haben möchte. Mir persönlich reichten für zwei Wraps: 1/2 Porreestange, 1/2 Becher Sauerrahm, 50 g Bio-Edelrohschinken (würzig, macht zusammen mit dem Lauch weitere Gewürze überflüssig).

Zubereitung
  1. Porree waschen und in feine Röllchen schneiden. 
  2.  Schinken kleinschneiden. 
  3.  Olivenöl in einem Topf oder Pfanne erhitzen. 
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  4.  Zunächst den Porree, etwas später den Schinken im Öl langsam anbraten - nur glasig, nicht braun werden lassen. 
  5. In einer beschichteten Pfanne einen Tortilla-Wrap von beiden Seiten erwärmen, ohne dass er hart wird. (Wer das Gericht für mehrere Personen zubereitet, sollte mit zwei großen Pfannen parallel arbeiten). 
  6. Tortilla-Wrap auf einen flachen Teller oder auf ein großes Küchenbrett. legen und mit Sauerrahm bestreichen. 
  7. Porree mit Schinken über den Tortilla verteilen, aufrollen und genießen!

Tipp:
Der Geschmack steht und fällt mit der Wahl des Schinkens oder Schinkenspecks, luftgetrockneten finde ich für das Gericht weniger geeignet, er sollte lieber etwas salzig mit Rauchgeschmack sein - und deshalb nur vorsichtig angebraten werden.

Dazu passt ein Salat nach Jahreszeit, beispielsweise jetzt im Winter ein Feldsalat.

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Mittwoch, 13. Dezember 2017

Twitter: Threads und Moments erstellen - Stories the Twitter Way

Bei Twitter kann man jetzt aus Einzeltweets eine zusammenhängende Geschichte basteln oder sie zu einer thematischen Einheit bündeln. Dafür hat man zwei Möglichkeiten: Threads und Moments. Im Gegensatz zu den Stories bei Instagram und anderen Social-Media-Netzwerken werden die Twitter-Threads und -Moments aber nicht automatisch nach einer bestimmten Zeit gelöscht, sondern sind dauerhaft.

Threads (Gedankengänge, rote Fäden)

Will man eine Geschichte "quick and dirty" aus mehreren eigenen Tweets basteln oder braucht man einfach mehr Zeichen, als ein einzelner Tweet für ein Thema hergibt (früher 140, jetzt 280 Zeichen), hängt man während des Verfassens einfach mehrere Tweets aneinander.

Thread erstellen - so geht's
  1. Klicken Sie auf Twittern (blaue Schaltfläche oben rechts in der Menüleiste über dem großen Headerbild).
    Das Fenster Neuen Tweet verfassen öffnet sich. 
  2. Verfassen Sie den ersten Tweet wie gewohnt, klicken Sie jedoch nicht auf Twittern, sondern auf das + Zeichen (für Weiteren Tweet hinzufügen) links daneben.



    Die Überschrift ändert sich zu Neuen Thread verfassen und es öffnet sich ein weiteres Tweet-Eingabefeld. 



  3. Schritt zwei können Sie bis zu 24 Mal durchführen. 
  4. Beim letzten Tweet, spätestens dem 25. Tweet, des Threads klicken Sie dann auf die Schaltfläche Alle twittern

Bestehende Threads kann man editieren und ihnen Tweets hinzufügen oder von ihnen Tweets entfernen. Man findet die eigenen Threads unter den eigenen Tweets und zwar jeden einzelnen Tweet des Threads, den neuesten oben.


Man kann den Thread öffnen, indem man unterhalb eines der Tweets auf Diesen Thread anzeigen klickt. Der Thread wird angezeigt. Mit einem Klick auf Weiteren Tweet hinzufügen kann man einen Tweet erstellen, der dann ebenfalls im Thread erscheint. Die Möglichkeit, einen Tweet zu löschen, erhält man über das Dropdown-Menü, das erscheint, wenn man auf den Pfeil nach unten (rechts neben einem Tweet) klickt.

Threads können übrigens auch Moments hinzugefügt werden.

Moments (Momente, Augenblicke)

Während Threads ohne weitere Verschönerung oder Aufmachung daherkommen, haben Moments ein "Cover", eine Überschrift und einen Einführungstext. Und sie können nicht nur eigene Tweets enthalten, sondern beispielsweise eine Sammlung von Tweets sein, die man mit Gefällt mir markiert hat.

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So ruft man den eigenen Bereich Moments auf:
  • indem man auf der Tweets-Seite mit den eigenen Tweets auf Moments (rechts neben Listen im Menü über den Tweets) klickt oder
  • indem man auf das kleine Profilbild (im Menü ganz oben über dem großen Headerbild auf der rechten Seite) klickt und im sich dann öffnenden Dropdown-Menü Moments wählt.


Als nächstes wird Moments aufgerufen und bereits existierende Moments werden angezeigt.

So erstellen Sie Ihren ersten und jeden anderen neuen Moment:
  1. Unter Moment erstellen (auf der rechten Seite) klicken Sie auf Neuen Moment erstellen.



    Das Fenster Moment bearbeiten: wird aufgerufen.
  2. Im Fenster Moment bearbeiten: geben Sie den Namen und die Beschreibung ein und fügen Sie ein Cover hinzu.
    Das Cover kann ein Bild oder Video sein - entweder von der eigenen Festplatte oder, nachdem man Tweets hinzugefügt hat, von einem der Tweets.
    Das Coverbild wird angezeigt, wobei Sie den Ausschnitt verschieben können. Rechts neben dem großen Bild sehen Sie die quadratische Vorschau für das Web. Oben in der blauen Menüleiste hat man nun die Schaltflächen Später fertigstellen (Speichern ohne Veröffentlichung) und Veröffentlichen (Speichern und Veröffentlichen).
  3. Falls Sie sofort Tweets hinzufügen möchten, klicken Sie auf die Schaltfläche Weiter unter der quadratischen Bildvorschau.
    Sie werden aufgefordert den Bildausschnitt für die mobile Vorschau einzurichten.
  4. Verschieben Sie den Bildausschnitt für die mobile Vorschau nach Wunsch und klicken Sie auf Speichern unter der mobilen Vorschau.
  5. Wählen Sie die Tweets aus, die Sie dem Moment hinzufügen möchten.
    Klicken Sie dafür zunächst auf einen der folgenden Reiter/Links:
    • Tweets, die mir gefallen
    • Tweets vom Account - das sind die eigenen
    • Tweet-Suche
    • Link twittern - damit ist der Link zu einem bestimmten Tweet gemeint.
    Klicken Sie auf den kleinen Haken rechts neben einem Tweet, um diesen Ihrem Moment hinzuzufügen.
  6. Klicken Sie am Ende auf Veröffentlichen.
    Der Moment erscheint nun in der Liste Ihrer Momente.
Moment nachträglich bearbeiten

Ein Moment lässt sich nachträglich öffnen und bearbeiten.
  1. Rufen Sie, wie oben beschrieben, Ihren Bereich Moments auf.
    Vorhandene Momente werden angezeigt. 
  2. Klicken Sie auf das Häkchen rechts neben dem Moment, den Sie bearbeiten möchte.


    Ein Dropdown-Menü öffnet sich. 
  3. Wählen Sie Moment bearbeiten im Dropdown-Menü.
  4. Das weitere Vorgehen ist selbsterklärend: Sie können die einzelnen Tweets verschieben oder löschen. Wenn Sie fertig sind, klicken Sie auf Fertig

Fazit

Threads und Moments bieten auf jeden Fall neue Möglichkeiten für Twitterer. Beide eignen sich nicht nur um Gedankengänge, Diskussionsbeiträge, Follow-ups zu einem Thema, einer Nachricht oder einer Veranstaltung zu bündeln, man kann einen Moment oder Thread auch wie ein Inhaltsverzeichnis einsetzen, wobei jeder Tweet ein Kapitel vorstellt und auf den entsprechenden (Blog-)Artikel verlinkt. Einen Moment kann man auch nutzen, sich oder seine Arbeit genauer vorzustellen und den Moment oben am Profil anheften (über das Dropdown-Menü des Moments in der eigenen Tweets-Ansicht, nicht im Moments-Bereich - dort fehlt der Menüpunkt).





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Mittwoch, 13. September 2017

Google hat die Zähleranzeige neben der G+1-Schaltfläche entfernt

Meine auf Webseiten und unter Blogbeiträgen eingebauten G+1-Schaltflächen zeigen seit einiger Zeit die Zahl der „Plusser“ beziehungsweise „Teiler“ nicht mehr an – oder verdenglished: Neben den Google+1 Buttons werden keine Share Counts (+1 Counts) mehr eingeblendet. Als ich dem nachging, fand ich heraus, dass es anderen Seitenbetreibern und Bloggern auch so geht wie mir, und erfuhr „It’s a feature, not a bug“ – das macht Google mit Absicht!

Als Webseitenprogrammierer oder Publisher kann man programmieren bzw. in Plugins konfigurieren, ob die Zahl der Nutzer, die auf einer Webseite die G+- bzw. G+1-Schaltfläche betätigt und die Seite damit auf Googleplus (Google+, G+) geteilt haben, neben dem G+-Button angezeigt werden soll oder nicht. Definiert wird das über das Attribut data-annotation, für das es vier Werteoptionen für das Attribut gibt:
  • none
    Es wird nichts neben der G+-Schaltfläche angezeigt 
  • inline
    Die Zahl der Nutzer wird neben der G+-Schaltfläche angezeigt. 
  • bubble
    Die Zahl der Nutzer wird als Grafik neben der G+-Schaltfläche angezeigt. 
  • vertical-bubble
    Die Zahl der Nutzer wird als Grafik oberhalb der G+-Schaltfläche angezeigt. 

Google lässt die Zähleranzeige neben der G+-Schaltfläche weg

Aber egal, was man vorgegeben hat, plötzlich wird die Zahl der Nutzer, die die Seite geteilt und sie damit positiv oder in irgendeiner Weise als relevant bewertet haben, nirgendwo mehr eingeblendet –auch nicht in meinem Wordpress-Blogs und auch nicht in Blogs, die ich bei Google selbst als Subdomain von blogpost.com (Blogger) veröffentlicht habe, bei beiden habe ich Social-Sharing-Plugins eingebaut, die bisher den G+1-Zähler anzeigten.

Google will das Nutzererlebnis beim Teilen auf Google+ verbessern

John Nack, Produktmanager bei Google, schreibt dazu bei Googleplus, dass Google das Laden der Schaltfläche und das Teilen schneller und effizienter machen wolle. Auf das Ranking in der Google-Suche und auf die Größe und Darstellung der Schaltfläche wirke sich das neue „Sharing-Nutzererlebnis“ nicht aus. Die Änderung betrifft nur die G+- bzw. G+1-Schaltfläche außerhalb von Googleplus. Wer wissen wolle, was er über die Jahre alles geplust („geplusst“, +1’d) hat, könne sich das als Liste mit Google Takeout herunterladen.

Der G+1 Share Count wird fehlen

Wie oft ein Beitrag geteilt wird, sagt etwas über die Relevanz aus. Die Empfehlung von John Nack, Google Takeout zu nutzen, hilft leider Publishern und Bloggern wie mir nicht weiter, die gerne wissen möchten, wie ihre Inhalte bei den Besuchern ankommen, oder die ihren Auftraggebern und Werbekunden zeigen möchten, wie beliebt ihre Beiträge sind (Social Proof). Der Share-Count hilft vielleicht nicht bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO), aber dem Texter, Blogger, Journalisten und anderen doch dabei, die Relevanz der Beiträge für die Leser bzw. Seitenbesucher zu verbessern und dies für die Weitreichenverbesserung, Akquise und/oder Monetarisierung (Native Advertising etc.) zu nutzen. Auch manche Plugin-Entwickler sind von dieser Änderung negativ betroffen.

Übrigens, spekulieren manche Social-Media-Beobachter, das Entfernen der G+1-Zähler zeige, dass Google+ eingestampft werden soll – der Anfang vom Ende sozusagen. Andere widersprechen dem, halten es eher für möglich, dass die G+1-Zähler zu niedrig und bedeutungslos neben den Zahlen von anderen Social Networks wie Facebook oder Pinterest wirkten und deshalb verschwinden mussten. Einige Googleplus-Beobachter erwarten, dass diese Änderung das Interesse von Bloggern, Publishern, Marketing-Agenturen und anderen an Googleplus schmälern wird, was auf längere Sicht Googleplus schaden würde.

#SaveOurShareCounts 

Einige von der Änderung negativ Betroffene wie WarfarePlugins versuchen derzeit, mit Google zu verhandeln. Sie möchten die Share Counts zurückbekommen, Gleichgesinnte können sich unter dem Hashtag #SaveOurShareCounts anschließen.

Hat jemand andere Beobachtungen gemacht oder weiß schon mehr?

Weitere Informationen

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Samstag, 17. Juni 2017

Letzte Blogartikel, Foren- und Social-Media-Beiträge als Linklisten in eine Website einbinden

Damit die Einstiegseite einer Website nicht immer gleich aussieht und gleiche Inhalte zeigt, lassen sich die neuesten Beiträge aus Blogs, Foren und/oder Social-Media-Seiten als automatisch aktuelle Linklisten einbinden. Man kann auf die Art auch eine Nachrichtenseite ((Social) Media Newsroom) basteln, auf der man alle neuen Veröffentlichungen der verschiedenen Kommunikationskanäle wie Blogs, Foren, Twitter-Accounts sowie von Social-Media-Seiten aufführt. Von diesem Nachrichtenüberblick oder einer speziellen Nachrichtenseite profitieren nicht nur Kunden, Geschäftspartner oder andere Seitenbesucher, sondern auch man selbst beziehungsweise die Mitarbeiter sehen auf einen Blick, was alles in letzter Zeit online publiziert wurde. In diesem Blogbeitrag wird beschrieben, wie man mithilfe von FeedBurner automatisch eine Liste der letzten Blogbeiträge erstellen und einbinden kann.

Wie man die letzten Tweets mithilfe eines Twitter-Widgets als Twitterbox auf einer Webseite einbindet, wird bei Twitter auf Website einbinden erläutert. Für Foren von Forum-Romanum sowie für Facebook-Seiten gibt es ebenfalls einfache Lösungen. Mit Hilfe eines Werkzeuges kann man auch den eigenen Unternehmensblog oder Themenblog auslesen und eine Liste aus verlinkten Überschriften mit dem jeweiligen Textanfang automatisch generieren und auf einer beliebigen Website einbauen, ohne dass man selbst anspruchsvoll programmieren können muss. Wie beim Twitter-Widget muss man nur ein bisschen Code in den Quelltext der Webseite, auf der die Liste eingespielt werden soll, einfügen.

Ein Schnipsel Code bewirkt, dass immer die letzten Beiträge meines Blogs im gelb markierten Bereich auf der Portalseite von tinto.de aufgeführt werden.
Das Werkzeug meiner Wahl, mit dessen Hilfe ein Feed "gebrannt" und auch der Code zum Publizieren – in diesem Fall ist es JavaScript - generiert wird, ist der FeedBurner von Google, der einen Dienst namens BuzzBoost enthält. Der Haken: Offiziell hat Google die Programmierschnittstelle (Application Access Interface, API) seines kostenlosen FeedBurners schon 2012 eingestellt, bietet keinen Support mehr und unterstützt auch nicht mehr Adsense for Feeds, aber in der Praxis funktioniert der FeedBurner bei mir für die unten beschriebene Einbindungsfunktion bis heute einwandfrei. Ich habe ihn für Wordpress-, Blogger-, Tumblr-Blogs sowie für Googleplus-Seiten im Einsatz. Die Anwendung ist einfach und ein Social Media Newsroom ist damit schnell erstellt (Beispiel Social Media Newsroom von evaschumann.biz). Es gibt zwar keinerlei Angaben, wie lange Google den Service noch laufen lässt, aber das Problem, dass ein Dienst aus dem Internet verschwinden kann, hat man immer. Notfalls muss man auf Alternativen zum FeedBurner ausweichen – die sind teilweise kostenpflichtig, oft aber auch mit neuen Funktionen ausgestattet, – oder selbst programmieren.

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Alternativen zum Google FeedBurner 

Was ist ein Widget?
Ein Widget ist ein Dienst, der auf einem Bildschirm, also einer grafischen Oberfläche, angezeigt wird. Ein Widget ist im Gegensatz zur App kein selbstständiges Programm, sondern ist in eine Umgebung eingebunden. Web-Widgets, wie das Twitter-Widget, kann man in den Quellcode einer Webseite einfügen – an der Stelle wird dann der Dienst, in dem Fall die Twitterbox mit den letzten Tweets, angezeigt.

So sieht beispielsweise der Twitterbox-Widget-Code für meinen Account eva4tinto aus:
<a class="twitter-timeline" href="https://twitter.com/eva4tinto" data-widget-id="344824960914690048">Tweets von @eva4tinto</a> <script>!function(d,s,id){var js,fjs=d.getElementsByTagName(s)[0],p=/^http:/.test(d.location)?'http':'https';if(!d.getElementById(id)){js=d.createElement(s);js.id=id;js.src=p+"://platform.twitter.com/widgets.js";fjs.parentNode.insertBefore(js,fjs);}}(document,"script","twitter-wjs");</script>

Den musste ich aber nicht selbst programmieren, sondern konnte ihn mit Twitter in wenigen Minuten generieren und konfigurieren. -> Zur Anleitung Twitter auf Website einbinden


Was ist FeedBurner?
Ein Feed ist ein Nachrichtenstrom in einem Format, das mit dem passenden Feedreader dargestellt und gelesen werden kann. Manche Feedreader sind im Browser integriert, andere wie Feedly sind eigenständige Programme oder Apps.

Ein Feedburner ist ein Dienst, mit dem ein optimierter Feed erstellt wird. Außerdem lassen sich mit ihm Statistiken abrufen und analysieren, die Feed-Abonnenten verwalten, Feeds per E-Mail verschicken und vieles mehr.

FeedBurner ist ein Google Dienst, mit dem man einen Web-Feed optimieren („brennen“) und unter anderem über das Einbinden woanders bekannt machen kann. Im Grunde wird der Feed in eine Webseite eingebaut. Wie oben erwähnt hat Google allerdings die API, den Support und Adsense for Feed 2012 offiziell eingestellt, doch der FeedBurner und die alten Hilfen sind alle noch online.

Hinweis:
Manche Blogs werden öfter über einen Feedreader gelesen als direkt im Blog. Wer von Werbeeinnahmen seiner Anzeigen im Blog abhängig ist, sollte sich überlegen, ob er/sie den ganzen Feed für Feedreader freigibt oder nur Überschrift und erste Sätze mit Link zum vollständigen Originalartikel.

Anleitung, wie man Blogartikel-, Foren- und Social-Media-Beiträge als Linklisten in eine Website einbindet

Die Vorgehensweise hat mehrere Etappen, die wiederum jeweils aus mehreren Schritten bestehen. Dies sind die Etappen:
  • Zuerst wird der Feed mit FeedBurner „gebrannt“ und die Veröffentlichung vorbereitet. 
  • Dann wird optional „gebrandet“ (der öffentliche Link zum Feed gehört dann zur eigenen Domain und nicht zum FeedBurner). 
  • Schließlich wird der Code eingebaut.  

Etappe 1: Den Feed mit FeedBurner brennen

Voraussetzung für die Nutzung des FeedBurners ist ein Google-Konto.
  1. Gehen Sie zu http://feedburner.google.com und melden Sie sich mit Ihren Google-Daten an. Wer noch kein Google-Konto hat, klickt auf Weitere Optionen -> Konto erstellen und erstellt ein Konto.
  2. Nach dem Einloggen landet man auf der Seite My Feeds. Um einen Feed zu brennen, gibt man die URL des Feeds in das Feld unter Burn a feed right this instant. ein und klickt auf Next.

    Bei Tumblr lautet die Feed-URL beispielsweise http://evaschumann.tumblr.com/rss,
    bei Blogger-Blogs beispielsweise: http://beste-geldanlage.blogspot.com/feeds/posts/default oder http://text-und-kommunikation.blogspot.com/feeds/posts/default,
    bei meinem Wordpress-Blog (tinto bloggt) beispielweise http://www.tinto.de/tipps/feed/
    bei meiner Googleplus-Seite tinto – Tipps und Themen ist die URL http://gplus-to-rss.appspot.com/rss/116952844595275855722 (Ersetzen Sie einfach meine ID durch Ihre eigene.)

    Das Fenster Welcome! Let us burn a feed for you. wird geöffnet. 
  3. Übernehmen Sie die Vorschläge für den Feed Title und die Feed Address oder ändern Sie sie. Klicken Sie Next.
    Das Fenster Congrats! Your … wird geöffnet.
    Klicken Sie Skip directly to feed management.
    Das Feed-Fenster öffnet sich. 
  4. Klicken Sie auf den Reiter Optimize, dann links in der Navigation auf BrowserFriendly (Funktion sollte standardmäßig bereits aktiviert sein).
    Optimize Your Feed wird geöffnet.

    Die voreingestellten Appearance Options und die Content Options werden angezeigt. Hier muss normalerweise nichts verstellt werden.  
  5. Klicken Sie auf den Reiter Publicize, dann links in der Navigation auf BuzzBoost (standardmäßig noch nicht aktiviert).
    BuzzBoost wird geöffnet. 
  6. Die Feed Settings in BuzzBoost konfigurieren



    und dann auf Activate klicken.
    Die Einstellungen lassen sich danach jederzeit verändern und speichern.
    Im oberen Bereich wird nach der Aktivierung Your BuzzBoost Is Ready angezeigt. Dort können Sie (später, siehe Etappe 3) den Code entnehmen, mit dem Sie den Feed auf einer Webseite einbauen. 
So sehen die Code-Schnipsel aus, die man von FeedBurner erhält:
Skript-Beispiel für Wordpress-Blog:
<script src="http://feeds.feedburner.com/TintoBloggt?format=sigpro" type="text/javascript" ></script><noscript><p>Subscribe to RSS headline updates from: <a href="http://feeds.feedburner.com/TintoBloggt"></a><br/>Powered by FeedBurner</p> </noscript>

Skript-Beispiel für einen Blogger-Blog:
<script src="http://feeds.feedburner.com/BesteGeldanlage?format=sigpro" type="text/javascript" ></script><noscript><p>Subscribe to RSS headline updates from: <a href="http://feeds.feedburner.com/BesteGeldanlage"></a><br/>Powered by FeedBurner</p> </noscript>

Skript-Beispiel für eine Googleplus-Seite:
<script src="http://feeds.feedburner.com/appspot/pJND?format=sigpro" type="text/javascript" ></script><noscript><p>Subscribe to RSS headline updates from: <a href="http://feeds.feedburner.com/appspot/pJND"></a><br/>Powered by FeedBurner</p> </noscript>


Nur zur Information für besonders Interessierte

Zum Vergleich: So sah der Code zur Einbindung der Facebook Like Box aus:
<iframe src="http://www.facebook.com/plugins/likebox.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fpages%2FEva-Schumann-Text-Kommunikation%2F156644737729445&amp;width=330&amp;colorscheme=light&amp;show_faces=false&amp;border_color&amp;stream=true&amp;header=true&amp;height=427" scrolling="no" frameborder="0" style="border:none; overflow:hidden; width:330px; height:427px;" allowTransparency="true"></iframe>

Inzwischen ist die Like Box zwar offiziell aus dem Programmangebot genommen worden, funktioniert aber noch, da sie hinter den Kulissen in das neue Seiten-Plugin umgewandelt wird. Das neue Seiten-Plugin von Facebook for Developers generiert einen zweigeteilten Code:
Der erste Code-Teil ist das JavaScript Software Development KIT (SDK) und muss im Quelltext gleich nach <body> eingefügt werden. Er sieht so aus:
<div id="fb-root"></div> <script>(function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = "//connect.facebook.net/de_DE/sdk.js#xfbml=1&version=v2.9"; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs); }(document, 'script', 'facebook-jssdk'));</script>

Der zweite Code-Teil kommt im Quelltext dorthin, wo die Facebook-Box mit den letzten Posts ausgespielt werden soll. Er setzt sich folgendermaßen zusammen:
<div class="fb-page" data-href="https://www.facebook.com/Gartensaison/" data-tabs="timeline" data-small-header="true" data-adapt-container-width="true" data-hide-cover="false" data-show-facepile="false"><blockquote cite="https://www.facebook.com/Gartensaison/" class="fb-xfbml-parse-ignore"><a href="https://www.facebook.com/Gartensaison/">Gartensaison-Hobbygärtner</a></blockquote></div>

Und dies ist der Code zur Einbindung von Forenbeiträgen aus meinem Geld-Forum bei Forumromanum:
<script src="http://349849.forumromanum.com/member/forum/last_entry.php?action=ext_index&amp;USER=user_349849&amp;threadid=4&amp;page=10&amp;font=Arial&amp;font_size=2&amp;cell_width=120&amp;table_width=380"></script>
Für ein anderes Forum muss man nur die Nummer 349849 am Anfang und in der User-ID user_349849 ersetzen.

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Etappe 2 (optional): Branding

Oben habe ich gezeigt, wie der Code aussieht, den der FeedBurner BuzzBoost generiert. Allerdings habe ich meinen Feed gebrandet, sprich: ihm eine URL in meiner Domain verpasst, sodass mein Skript für den Einbau der Überschriften vom Wordpress-Blog nun so lautet:
<script src="http://feeds.tinto.de/TintoBloggt?format=sigpro" type="text/javascript"></script><noscript><p> Subscribe to RSS headline updates from: <a href="http://feeds.tinto.de/TintoBloggt"></a><br/>Powered by FeedBurner</p> </noscript>

So sieht das Skript beispielsweise für Blogger-Blogs aus: <script src="http://feeds.tinto.de/BesteGeldanlage?format=sigpro" type="text/javascript"></script><noscript><p> Subscribe to RSS headline updates from: <a href="http://feeds.tinto.de/BesteGeldanlage"></a><br/>Powered by FeedBurner</p> </noscript>

So funktioniert das Branding mit MyBrand – über Google FeedBurner konfiguriert: 
  1. Im Google FeedBurner in der Navigation ganz rechts oben auf My Account -> MyBrand klicken und den CNAME Alias kopieren.


  2. Beim Hosting-Provider in der Domain-Verwaltung eine Subdomain, beispielsweise feeds, für die Domain einrichten und für die Subdomain die DNS-Einstellungen, nämlich den CName Alias vom vorherigen Schritt eintragen.
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  3. Damit jeweils der richtige Blog ausgewählt wird, muss man den Namen, so wie man ihn im FeedBurner bei den Feed Details eingetragen hat, beispielsweise BesteGeldanlage, an die gebrandete Feedadresse hängen.



    Hinweis: Falls man bei Wordpress ein Feedburner Plugin installiert hat, muss man dort auch die neue Feedburner-Adresse eintragen, damit die Besucher dorthin weitergeleitet werden. Ebenso trägt man bei Blogger-Blogs unter Einstellungen -> Sonstiges im Bereich Website-Feed jeweils die neue gebrandete URL als Weiterleitungs-URL für Post-Feeds ein. 

Etappe 3: Den Code in den Quelltext einer Webseite einfügen

  1. Klicken Sie im FeedBurner auf der Startseite auf den Blog, dessen Feed Sie integrieren möchten. Wählen Sie den Reiter Publicize
  2. Klicken Sie links in der Navigation auf BuzzBoost.
    BuzzBoost wird geöffnet. 
  3. Im Bereich Feed Settings prüfen Sie noch einmal, was der publizierte Feed enthalten soll, und speichern ihn. 
  4. Kopieren Sie den Code in die Zwischenablage. 
  5. Öffnen Sie die Webseite, in die der Code eingebaut werden soll, mit einem HTML-Editor und fügen Sie den Code an der gewünschten Stelle in den Quelltext ein.


    Der gelb eingerahmte Code spielt den Feed auf der Webseite aus. Wie das im Browser aussieht, sieht man ganz oben im obersten Screenshot im gelben Rahmen. 
  6. Speichern Sie die Änderungen und prüfen Sie, ob die gewünschten letzten Beiträge in der gewünschten Art angezeigt werden.
Damit die eingespielten Überschriften und Texte optisch zum Rest der Webseite passen oder sich - wenn gewünscht - als Block abheben, kann das Aussehen mit CSS (.feedburnerFeedBlock) angepasst werden, siehe Buzzboost Google Support hier.

Disclaimer: Alle Angaben ohne Gewähr. Jede Haftung ist ausgeschlossen.

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Montag, 1. Mai 2017

MOOCs für Leute, die sich gesellschaftlich und politisch engagieren wollen

Für jeden zugängliche Onlinekurse (MOOCs) erweitern und ergänzen die Möglichkeiten zu lernen - von „Nachhilfe“, Fernstudium (als Ergänzung oder Ersatz zum Anwesenheitsstudium), über Fortbildung im Beruf bis zu Weiterbildung aller Art. Immer öfter werden auch Kurse angeboten, mit denen BürgerInnen ihren Horizont zu gesellschaftlichen und politischen Themen erweitern und lernen können, sich demokratisch (und auch unter Nutzung der neuen digitalen Vernetzungsmöglichkeiten) einzubringen.


MOOCs Politik Soziales Gesellschaft Cloud

Seit die Stanford University im Herbst 2011 die ersten wirklich großen Massive Open Online Courses (MOOC oder in der Mehrzahl oft auch MOOCs) anbot, hat sich viel getan (siehe auch Kasten). Waren die ersten MOOCs noch aus dem Bereich Informatik, gibt es heute MOOCs zu fast allen Themen. Einen Themenbereich möchte ich heute herausstellen: MOOCs, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen und Möglicheiten auseinandersetzen. Sie richten sich an Studierende und wissbegierige Menschen aller Altersklassen („lifelong learners“), die sich mit besonderen Aspekten und Herausforderungen unserer Gesellschaft befassen möchten.

An zwei solchen Kursen habe ich bereits teilgenommen:
  • History and Future of (Mostly) Higher Education“– Cathy N. Davidson (Duke University bei coursera.org, 2014)
    In dem Kurs ging es um Veränderungen der Art, wie, wo und was wir lernen, in der Vergangenheit und in der Zukunft. 
  •  “America’s Poverty Course” – David Grusy, Lindsay Owens und andere (Stanford Online | Lagunita, 2016).
    Ein sehr interessanter Kurs über die Ursachen von Armut und Ungleichheit (zwar speziell in den USA, aber vieles auch auf Europa anwendbar) und mit welchen Hebeln dies verändert werden könnte. 
 Aktuell locken mich weitere Kurse aus diesem Themenbereich:
  •  “The Active Citizen in a Digital Age” - Lucy Bernholz und Bob Reich (Stanford University/USA powered by NovoEd, 15.5. bis 27.6.2017)
    Es geht darum, wie sich BürgerInnen heutzutage aktiv in die Demokratie einbringen können/müssen, wenn sie die Welt mitgestalten möchten. Ich bin beeindruckt, wie gut die amerikanische Zivilgesellschaft organisiert ist und sich derzeit erfolgreich gegen ihren Möchte-gern-Autokrat-sein-Präsidenten und seine Lügen stemmt. Ich bin gespannt, wie das Thema vermittelt und/oder gemeinsam erarbeitet wird.
  •  “EU policy and implementation: making Europe work!” - Bernard Steunenberg (Universiteit Leiden/Niederlande bei Coursera)
    Europa, die Europäische Union und die europäische Identität sind Themen, die mir am Herzen liegen: Wie funktioniert die EU jetzt und was muss sich ändern, damit alle EU-BürgerInnen die Europäische Union als demokratisch und gerecht erleben und damit auf Dauer glücklich sein können.

MOOCs
Massive Open Online Courses (MOOC oder MOOCs) sind für jeden offene Online-Kurse, die von Hochschulen und anderen Institutionen über eigene Plattformen oder MOOC-Plattformen Dritter angeboten werden. Der Hype um MOOCs begann im Herbst 2011, als von der Stanford University drei MOOCs angeboten wurden, in die sich bis zu 160.000 Teilnehmer eingeschrieben hatten: Introduction Into AI (Sebastian Thrun und Peter Norvig), Machine Learning (Andrew Ng) und Introduction To Databases (Jennifer Widom).
Nachdem sich erwiesen hatte, dass das Interesse an solchen Kursen weltweit riesengroß ist, wurden mehrere, teils kommerzielle MOOC-Plattformen gegründet, auf denen nach und nach Hochschulen, Unternehmen und Spezialisten aus aller Welt MOOCs teils kostenlos und teils kostenpflichtig anboten und anbieten.
 Bei den meisten Online-Kursen werden die Informationen über (aufgezeichnete) Videovorträge vermittelt, der Austausch miteinander erfolgt über Foren oder Social Media und in der Regel gibt es während und/oder nach jeder Lerneinheit ein paar Fragen, mit denen man testen kann, ob man alles verstanden kann. Bei manchen Kursen gibt es (optional) Zwischen- und Abschlussprüfungen, bei anderen muss/kann man ersatzweise oder zusätzlich eine Abschlussarbeit (zum Beispiel eine Programmierarbeit) abliefern.
Mehr Informationen zu MOOCs bei Weltweit lernen: Online-Kurse, MOOCs, Anbieter und mehr und Massive Open Online Courses (MOOC) – neue Entwicklungen.


 Wo findet man weitere Kurse zu gesellschaftlichen oder politischen Themen?


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Kleine Empfehlungsliste:
Die meisten Online-Kurse sind in Englisch, jedoch werden teilweise auch MOOCs in anderen Sprachen oder zumindest mit Untertiteln angeboten.

Wer hat weitere Tipps zu Kursen, bei denen es um Gesellschaft, Soziales oder Politik geht? Bitte per Kommentar  hinzufügen!

Samstag, 15. April 2017

Fake-Profile und Identitätsklau aufdecken

Fake-Profile werden von Menschen, Organisationen und Institutionen mit ganz unterschiedlichen Absichten genutzt, darunter sogar solche mit betrügerischen oder sogar mörderischen Motiven. Wie man sich schützen kann.

Hinter einem Fake-Profil können Gefahren lauern

Falsche Identitäten und Fake-Profile (gefälschte Profile) werden im Internet von vielen benutzt, mit denen man nicht unbedingt etwas zu tun haben möchte, beispielsweise
  • Robots
    Das sind Software-Programme, die vortäuschen ein Mensch zu sein. Sie sollen Meinungen manipulieren, indem sie falsche Fakten verbreiten oder der Bedeutung von Fakten eine bestimmte Gewichtung verleihen. Sie können von Parteien, fremden Geheimdiensten oder Unternehmen eingesetzt werden. 
  • Unternehmen, die Daten sammeln, werben und/oder Geschäftsgeheimnisse ausspionieren wollen, 
  • Parteien für deren politische Kommunikation, 
  • Geheimdienste, die Daten von Personen sammeln oder Wirtschaftsspionage betreiben,
  • Verbrecherbanden, die auskundschaften, wann wer im Urlaub ist, die Daten abgreifen oder anderes, Manche verbreiten zu dem und anderen Zwecken auch Links zu Schadsoftware. 
  • Heiratsschwindlerbanden, die bindungswillige Männer und Frauen mit falschen Identitäten und falschen Versprechungen um Geld betrügen, 
  • Betrüger mit falscher Identität als Einzeltäter
    Manche wollen sich nur die Zeit vertreiben, andere Leute veräppeln oder sich wichtig machen, was dennoch zu traumatischen Erfahrungen führen kann (siehe Catfish). Wieder andere sind Einbrecher, die alleine agieren, andere versuchen, an Daten zu gelangen, um unberechtigt Geld abzuheben, auf Kosten anderer einzukaufen etc. Auch hier gibt es solche, die dazu Schadsoftware benutzen, die sie über Links verteilen,
  • Menschen auf der Suche nach unverbindlichem Sex,
  • Psychopathen, Triebtäter und andere, die die Gewohnheiten möglicher Opfer ausspionieren.
Der Kontakt zu manchen der beispielhaft genannten Besitzer von Fake-Profilen ist vielleicht amüsant oder nur verschwendete Zeit, aber im schlimmsten Fall kann sich hinter einem Fake-Profil eine tödliche Gefahr verbergen.

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Wie kann man sich vor Fake-Profilen - und damit vor falschen Freunden und Identitätsklau - schützen?

Mögliche Schutzmaßnahmen:
  • keine Freundschaftsanfragen von Fremden annehmen
    Das lässt sich allerdings nicht so einfach realisieren, denn wer (auch) beruflich in den sozialen Netzen unterwegs ist, will und muss ja auch netzwerken, das heißt, neue Kontakte knüpfen. 
  • private Informationen nur an "echte" Freunde verteilen
    Man kann die Kontakte verschiedenen Freundeslisten (Facebook), Kreisen (Google+) o. Ä. zuordnen. Privates, beispielsweise Informationen, wann niemand zuhause ist, sollte man nicht außerhalb des engsten und persönlich bekannten Freundeskreises vorab veröffentlichen.
  • Bevor man eine Kontaktanfrage in einem sozialen Netzwerk von einer Person, die man im realen Leben nicht kennt, annimmt, sollte man ihr Profil prüfen.
    Ein Hinweis auf ein Fake-Profil kann sein, dass jemand nur ein Bild von sich und sonst keinerlei Informationen und auch keine selbst verfassten Postings veröffentlicht, sondern lediglich ein paar Postings von anderen geteilt hat.
    Auch wenn der Mensch auf dem Bild freundlich aussieht, eine schmucke Uniform trägt, auf einem schönen Boot sitzt, ein süßes Kind auf dem Arm hält oder mit einem Hundewelpen spielt, sollte man nicht in den Vertrauensmodus schalten – all das kann falsch und vorgetäuscht sein, tatsächlich ist das sehr wahrscheinlich. 
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Bilder von mutmaßlichen Fake-Profilen prüfen

Um Fake-Profile und falsche oder sogar geklaute Identitäten aufzudecken, geht man als erstes mit der Google-Bildersuche, eigentlich eine Bildsuchmaschine, auf Spurensuche.

Man kann das Verfahren auf das Profilbild und andere Bilder, die die Person von sich veröffentlicht hat, anwenden. Auf die gleiche Weise kann man auch feststellen, ob das eigene Profilbild (oder andere von einem selbst im Internet veröffentlichte Bilder) von Fremden verwendet werden.

Nutzung der Google-Bildersuche 

Zuerst wird das Bild vorbereitet:
Wenn man das Bild, das man überprüfen möchte, (noch) nicht auf dem aktuellen Computer gespeichert, sondern im Internet gefunden hat, muss man es entweder herunterladen oder die Adresse des Bildes in den Zwischenspeicher laden. Für die letzten beiden Optionen kann man bei Chrome, Firefox, Safari, Opera und dem Internetexplorer die Funktionen der rechten Maustaste nutzen:
  1. Internetseite, auf der das Bild ist, aufrufen. 
  2. Mit der Maus auf das Bild fahren und 
  3. auf die rechte Maustaste klicken.
    Das Kontextmenü öffnet sich.
  4. Im Kontextmenü Bild speichern unter oder Bildadresse kopieren oder entsprechende Formulierungen je nach Browser anklicken und den Anweisungen folgen. 
Nun folgt die eigentliche Bildersuche:

  1. Browser öffnen und https://images.google.com/ oben in das URL-Feld eingeben.

    Die Bildersuche wird aufgerufen. 
  2. Im Eingabefeld der Bildersuche auf den Fotoapparat (Symbol für die Bildersuche) klicken.

    Das Eingabefeld der Bildersuche erweitert sich, das Register Bild-URL einfügen ist aktiv.



    Wenn Sie die Bildadresse (URL des Bildes) in die Zwischenablage kopiert haben, geht es weiter mit 3. Wenn Sie das Bild auf ihrem Computer gespeichert haben, machen Sie weiter mit 4.
  3. Wenn Sie die Bildadresse (URL des Bildes) in die Zwischenablage kopiert haben, führen Sie den Mauszeiger in das Eingabefeld des Bild-URL-Registers und drücken Sie die Tasten Strg und v gleichzeitig.
    Die Bildadresse wird eingefügt.
    Klicken Sie nun auf die Schaltfläche Bildersuche.
    Die Ergebnisseite öffnet sich. 
  4. Wenn Sie das Bild auf ihrem Computer gespeichert haben, wechseln Sie in das Register Bild hochladen, klicken Sie dort auf die Schaltfläche Datei auswählen, wählen Sie eine Datei aus und klicken Sie auf Öffnen.
    Die Ergebnisseite öffnet sich. 



  5. Im oberen Teil der Ergebnisseite findet man eine Vermutung, um was es auf dem Bild geht. Und ja, die Vermutung ist in diesem Fall richtig. Es geht um eine Eva Schumann, allerdings nicht um die Professorin für Deutsche Rechtsgeschichte, sondern um mich auf Position 2 und rechts in der Vorschau (Wikipedia-Eintrag als Autorin/Schriftstellerin sowie Bücher, die Google von mir kennt). Darunter werden noch einige optisch ähnliche Bilder gezeigt.
    Richtig interessant wird es aber erst, wenn man weiter nach unten scrollt, denn dort wird gelistet, wo das Bild überall im Internet gefunden wurde.

  6. Man kann nun prüfen, ob das Bild nur von dem Namen verwendet wird, von dem man eine Kontaktanfrage erhielt.

    Hinweis: Nicht immer muss ein unredlicher Grund dahinterstecken, wenn dem nicht so ist. Autoren und Schriftsteller schreiben ihre Bücher beispielsweise gerne unter verschiedenen Pseudonymen, die jeweils für ein Thema oder ein Genre stehen. Ich habe beispielsweise ein paar Romantikthriller als Eva B. Gardener (Pseudonym) geschrieben.
Wenn man ein eigenes Bild von anderen verwendet sieht, ohne dass man es frei zur Verfügung gestellt hat oder ohne dass die Zustimmung eingeholt wurde, sollte man dem weiter nachgehen und dabei sicherheitshalber sofort alle Beweise sichern (Screenshots, Ausdrucke, eventuell die Seite speichern/inklusive des Quelltextes etc.), denn die wird man brauchen, um einen Identitätsdiebstahl, Urheberrechtsverletzungen o. Ä. zu beweisen.

Doppelte Kontaktanfragen können auf ein Fake-Profil hinweisen
Wenn man von jemandem, mit dem man bereits befreundet ist, noch eine Kontaktanfrage erhält, sollte man aufmerksam werden. Dieses zweite Konto hat dann zwar den gleichen oder einen ähnlichen Namen, aber an der Internetadresse (Uniform Resource Locator, URL) erkennt man, dass es ein anderes Konto ist. Zwar steckt nicht immer ein Identitätsdiebstahl und betrügerische Absichten dahinter (ich selbst habe zwei Facebook-Konten als Eva Schumann, um meine vielen Ativitäten etwas aufzuteilen), aber sicherheitshalber sollte man den Kontakt, bei dessen Identität man sicher ist – meist der erste -, fragen, ob die neue Anfrage auch von ihm/ihr von einem zweiten Konto ist oder ob da jemand Fremdes ein Täuschungsmanöver unternimmt.

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Fazit

Das Internet ist wie die Welt außerhalb ein Ort mit vielen verschiedenen Menschen. Die einen haben gute Absichten, andere nicht. Auch im Internet sind die Betrüger kurzfristig einen kleinen Schritt voraus, solange eine neue Masche nicht bekannt ist. In beiden Welten muss man sich deshalb auf dem Laufenden halten, wie man sich schützt.


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